picture alliancedpa | Thomas Frey (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Pro-Kopf-Verschuldung drastisch angestiegen

Wegen Flutkatastrophe: Kreis Ahrweiler macht viele Schulden

Stand

Der Kreis Ahrweiler gehört erstmals zu den 100 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland, die am höchsten verschuldet sind. Das geht aus einer amtlichen Statistik hervor.

Nach den amtlichen Statistiken, die die Bertelsmann-Stiftung ausgewertet hat, liegt der Kreis Ahrweiler für das Jahr 2021 auf Platz 77 von bundesweit 400 Kreisen und kreisfreien Städten. Ursache ist den Angaben zufolge die Flutkatastrophe vom Juli 2021. Die finanziellen Folgen der Flutkatastrophe sind damit erstmals in der Auswertung ablesbar.

Im Kreis Ahrweiler ist die Pro-Kopf-Verschuldung im Jahr der Katastrophe drastisch gestiegen - von 192 Euro (2020) auf 507 Euro. Zehn Jahre zuvor lag die Pro-Kopf-Verschuldung in dem Kreis noch bei 47 Euro. Der ebenfalls von der Flutkatastrophe betroffene Vulkaneifelkreis liegt unverändert auf Platz 54 der meist verschuldeten Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands. 

Schulden im Kreis Neuwied leicht gesunken

Laut der Auswertung steht im nördlichen Rheinland-Pfalz der Kreis Ahrweiler finanziell allerdings nicht am schlechtesten da. Im Kreis Neuwied beträgt die Pro-Kopf-Verschuldung 1.053 Euro. Das ist jedoch etwas weniger als 2020.

Ebenfalls unter den 100 bundesweit meist verschuldeten Kreisen und kreisfreien Städten sind die Kreise Altenkirchen, Mayen-Koblenz, Rhein-Lahn, Cochem-Zell und die Stadt Koblenz gelistet. Die Stadt mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung Deutschlands ist weiterhin Pirmasens in der Westpfalz. Dort liegen die Schulden bei fast 9.000 Euro pro Einwohner.

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