Früh aufstehen, harte Arbeit und das Risiko des eigenen Betriebs bei steigenden Kosten: Es gibt viele Gründe, warum junge Leute nicht mehr Bäckerin oder Bäcker werden wollen. Lange Zeit hatte Hans Schmitt (71) die Sorge, auch seine Landbäckerei in Queidersbach bei Kaiserslautern könnte ohne Nachfolge zu Ende gehen – nach fast 156 Jahren.
Landbäckerei Schmitt in Queidersbach hat Tradition
Doch er hat Glück – namens Jan Hemmer. Der Enkel des Bäckermeisters hat sich bereit erklärt, im Sommer den Familienbetrieb mit mehr als 20 Mitarbeitern zu übernehmen. "Mein Herzblut hängt an der Bäckerei. Da bin ich stolz und froh, dass Jan das übernimmt", so Hans Schmitt.
Dass er seinem Enkel viel zutrauen kann, hat sich schon vor Jahren gezeigt. Schmitt und seine Frau mussten über lange Zeit ins Krankenhaus.
Der Enkel ergreift kurzfristig das Ruder der Bäckerei. Mit nur 20 Jahren.
Damals war Jan Hemmer gerade mal Bäckergeselle. Mittlerweile hat er auch den Meisterbrief in der Tasche.
Eine Nachfolge für die Bäckerei – enorm wichtig
Sicher, die Umstände seien schwierig. Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise, Konkurrenzdruck durch Discounter-Backwaren. Doch der Landbäckerei gehe es noch gut. Warum?
Fragt man den Senior-Bäckermeister, warum es seinen Betrieb noch gibt, während viele Bäckereien schließen, nennt er als allererstes: seinen Enkel. Dass die Nachfolge gesichert ist, sei enorm wichtig.
Doch es gibt natürlich noch andere Gründe: Die Schmitts müssen keine Pacht für Backstube und Verkaufsraum zahlen, erklärt Hans Schmitt. Er habe sich immer Stück für Stück um nötige Investitionen gekümmert. Den steigenden Energiekosten versucht er mit einer Photovoltaikanlage Herr zu werden. Und dann gebe es noch ganz praktische Gründe. "Wir haben gute Parkplätze vor der Tür." In einer ländlichen Region ein unschlagbarer Vorteil.
Worauf Opa und Enkel besonders stolz sind: die gute Kundenbindung. Die findet bei Schmitts nicht nur am Bäckereitresen statt.
Will heißen, die Schmitts verkaufen nicht nur Brötchen und Teilchen am Tresen der Bäckerei in Queidersbach. Restaurants, Unternehmen und Verwaltungen in der Region lassen sich von der Bäckerei beliefern.
Schulstart Laden in Kirchheimbolanden verkauft Schreibwaren seit 1891
Vor dem ersten Schultag geht es zu Enders nach Kirchheimbolanden. Das Schreibwarengeschäft besteht seit 132 Jahren. Doch die Zukunft könnte für den Familienbetrieb düster aussehen.
Eine treue Kundschaft, langjährige Mitarbeiter und die eigene Familie im Rücken: Jan Hemmer blickt zuversichtlich auf seine Betriebsübernahme im Sommer. "Es fühlt sich richtig an. Herz und Bauch haben mir gesagt, dass es passt."