Das Einkaufszentrum "K in Lautern" (Foto: SWR, SWR)

20 Geschäfte stehen leer

Einkaufszentrum "K in Lautern" kämpft gegen hohen Leerstand

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Johannes Zinßmeister
Bild von Johannes Zinßmeister, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern (Foto: SWR)

Im Shoppingcenter "K in Lautern" steht zurzeit jedes fünfte Geschäft leer. Die Gründe dafür sind nach Angaben der Center-Managerin vielfältig - die Hoffnung auf Besserung ist groß.

"Wir haben bei uns in der Shopping-Mall Platz für 100 Geschäfte", sagt die Center-Managerin des "K in Lautern", Sabine Friedrich. "20 Geschäfte sind zurzeit frei". Auf lange Sicht sei das zu viel Leerstand, so Friedrich. "Wenn wir es schaffen, dass in den kommenden Jahren nur noch 3, 4 Läden frei sind, wäre das sehr gut für die Mall in Kaiserslautern."

Davon ist das Einkaufszentrum im Moment aber noch weit entfernt. Vor allem die Corona-Pandemie habe in den vergangenen zwei bis drei Jahren dafür gesorgt, dass immer mehr Mieter ihr Geschäft im "K in Lautern" aufgeben mussten, sagt Sabine Friedrich.

Das Einkaufszentrum "K in Lautern" (Foto: SWR, SWR)
Im Einkaufszentrum "K in Lautern" in Kaiserslautern steht zurzeit jedes fünfte Geschäft leer.

Experte: Vor allem Einkaufszentren von Corona betroffen

"20 Prozent sind eindeutig zu viel", sagt auch Andreas Kaapke, Handelsexperte an der Dualen Hochschule in Stuttgart. Kaapke geht ebenso davon aus, dass vor allem die Corona-Pandemie schuld am hohen Leerstand ist. "Das ist nicht nur in Kaiserslautern ein Problem. Vor allem die Einkaufszentren haben unter der Pandemie sehr gelitten", so Andreas Kaapke. "Die Leute sind lieber in einzelne Geschäfte in der Fußgängerzone gegangen. Da konnten sie in die Läden hineinschauen und sehen, wie viele Kunden drin sind und ob die sich an die Corona-Schutzmaßnahmen halten".

Ziel müsse es sein, den Leerstand im "K in Lautern" auf höchstens zehn Prozent zu senken, so Professor Kaapke. Das sei ein normaler Wert. "Mit einem Leerstand von etwa zehn Prozent hätte die Shopping-Mall in Kaiserslautern auch genug Spielraum, um potentiellen Mietern attraktive Verkaufsflächen anzubieten."

Es fehle an Material und Handwerkern

Die Center-Managerin des "K in Lautern", Sabine Friedrich, nennt weitere Gründe für den hohen Leerstand: Den Firmen, die für den Ausbau der Läden zuständig sind, fehle es an Material und Mitarbeitern, sagt die Center-Managerin. "Wir könnten direkt mindestens zwei weitere Verkaufsflächen vermieten, wenn wir eine Firma finden würden, die uns die Läden entsprechend ausbaut", so Friedrich. "Den Firmen sind aktuell aber aus den genannten Gründen die Hände gebunden".

Friedrich hofft, dass sich das bald wieder ändert. "Wenn wir die Verkaufsflächen wieder entsprechend ausbauen können, werden wir den Leerstand schnell reduzieren können", sagt Sabine Friedrich. "Wir haben schon einige Gastronomen und Start-Ups an der Hand, die gerne zu uns in die Mall kommen würden."

Experte: Künftig weniger Einzelhandel in Einkaufszentren

Handelsexperte Dirk Funck von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen ist da eher skeptisch. Er geht davon aus, dass der Einzelhandel in Zukunft eher abnehmen wird - vor allem in der Textilbranche, die zu den wichtigsten Mietern in Shopping-Centern gehöre.

"ECE, die Tochter der Otto-Gruppe und Europas marktführender Betreiber von Shopping-Centern, geht davon aus, dass der Einzelhandel-Anteil in den bestehenden Flächen um bis zu 15 Prozent zurückgehen wird. Ich stimme dem zu", sagt Dirk Funck. Der Handelsexperte geht nach eigenen Angaben sogar von einem noch höheren Rückgang aus. "Dementsprechend ist eine Transformation von Shopping-Centern erforderlich, die je nach Standortgegebenheiten mehr Dienstleistungen, Wohnen, Arbeiten, Unterhaltung oder auch touristische Angebote bis hin zu Hotels beinhaltet."

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Friedrich: Viele Besucher im "K in Lautern"

Trotzdem: Die Centermanagerin des "K in Lautern", Sabine Friedrich, ist optimistisch, dass der hohe Leerstand bald ein Ende hat. "Jeden Tag kommen im Schnitt etwa 22.500 Besucher zu uns in die Mall. Das ist eine stolze Zahl, wie ich finde, und ein gutes Argument, um neue Mieter anzulocken. Unser Einkaufszentrum in Kaiserslautern hat nach wie vor eine große Anziehungskraft", so Friedrich.

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