Fünf Jahre Klimabewegung

Hunderte Menschen demonstrieren mit Fridays for Future in RLP

Stand

Von Autor/in Matthias Weber, Martin Heuser

In Rheinland-Pfalz haben am Freitag hunderte Menschen für eine andere Klimapolitik demonstriert. Die Klimabewegung Fridays for Future (FFF) hatte in Mainz, Koblenz, Simmern und Grünstadt zu Demos aufgerufen.

Weltweit und in ganz Deutschland protestierten die Klimaaktivisten am Freitag. In Mainz hatte die Organisation am Nachmittag auf dem Gutenbergplatz eine Kundgebung veranstaltet. Nach Angaben der Veranstalter zogen 1.000 Demonstranten durch die Innenstadt.

Auch in Koblenz und Simmern fanden Aktionen statt. In Koblenz sprach die Ärztin Mareike Bernhard, die mit weiteren Mitstreitern eine neue Klimaklage beim Bundesverfassungsgericht eingereicht hat. Zu einer weiteren Aktion am Freitagabend in Grünstadt waren etwa 20 Teilnehmer angemeldet.

Schuldenbremse für Klimaschutz abschaffen oder einschränken

Im Mittelpunkt der Demonstrationen stehe die Forderung nach einem "schnellen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas und ein Ende aller fossilen Investitionen", teilte Fridays for Future mit. Damit solle der Druck auf die Politik erhöht werden.

Henrik Eichhorn, der Sprecher von Fridays for Future Mainz, sagte dem SWR, die Bundesregierung müsse die Schuldenbremse abschaffen oder zumindest klare Ausnahmen für Investitionen in den Klimaschutz machen. "Wir sehen gerade wieder exemplarisch an den Starkregenfällen in Süddeutschland, Österreich und einigen Ländern Osteuropas, wie viel Leid und Kosten die Auswirkungen der Klimakatastrophe für uns bereithalten."

Interesse junger Menschen am Klimaschutz weiter hoch

Auch wenn in jüngster Zeit Themen wie Asyl und Migration die Schlagzeilen beherrschten, sei das Interesse junger Menschen am Klimaschutz nach wie vor hoch, versichert Eichhorn. "Der Zulauf zu Gruppen wie FFF und die Präsenz junger Leute auf unseren Demos ist nach wie vor groß", sagte er.

Veränderungs- statt Klimamüdigkeit

Aktuelle Extremwetter zeigen einmal mehr, wie relevant das Klima ist. Trotzdem gelingt es FFF aber längst nicht mehr so viele Menschen zu mobilisieren wie im Jahr 2019, kurz nach Beginn der Klimabewegung. Laut Janina Schreiber aus der SWR-Umweltredaktion hat das nichts mit Klimamüdigkeit, sondern vielmehr mit Veränderungsmüdigkeit zu tun. Hier zum Nachhören:

Mainz

Für eine schnellere Energiewende Klimastreik von Fridays for Future: Rund 750 Menschen demonstrieren in Mainz

Der Weg zum Klimaschutz ist laut Fridays for Future lang. Deshalb will die Klimaschutzbewegung weiter Druck machen und demonstriert in der Mainzer Innenstadt.

Koblenz

Aktivisten fordern schnellere Energiewende Fridays for Future: Mehr als 400 Menschen bei Demo in Koblenz

Am Freitag sind in ganz Deutschland Aktivisten von Fridays for Future auf die Straßen gegangen. Auch in Koblenz und Simmern im Hunsrück demonstrierten sie für mehr Klimaschutz.

Koblenz

Klage vor dem Bundesverfassungericht Klimawandel: Darum verklagt diese Ärztin aus Koblenz die Bundesregierung

Immer mehr Hitze und Dürre, mehr Starkregen und Hochwasser: Mareike Bernhard findet, dass die Regierung zu wenig für den Klimaschutz tut - und zieht vor das Bundesverfassungsgericht.

Kommentare (3)

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  1. Kommentar von
    Konrad
    Verfasst am

    Diese Ideologie nutzt der Staat natürlich gerne um den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen, siehe CO2 Bepreisung usw. Aber das bezahlen ja noch die Eltern der "Streikenden".

  2. Kommentar von
    Lehrer Lempel
    Verfasst am

    Die 3 "Hansel" (und natürlich "Gretel") haben halt sonst keine anderen Sorgen. Eingebettet in elterliche Fürsorge oder staatliche Transferleistungen kann man gerne mal einen Freitag sich mit Gleichgesinnten treffen und hinterher eine Pizza, Döner und ein paar Biere naschen. Andere kämpfen bis um 22 Uhr in einem unterbezahlten Job um ihre Existenz, da sind die Kinder der Mittel- und Oberschicht schon gut abgefüllt. Helau nach Mainz!

  3. Kommentar von
    Finescu
    Verfasst am

    Langfristige Wetterveränderungen sind Teil der Natur. Seit Ende der Kleinen Eiszeit 1850 wird es zum großen Vorteil der Menschheit wärmer. Mit den Folgen des Klimawandels muss der Mensch intelligent umgehen, statt sich einzubilden, ihn steuern zu können. Insofern sind diese "Streikenden" zu bemitleiden, denn sie sind Opfer einer perfiden Ideologie und Propaganda.