Reisende drängen sich beim Einsteigen in einen Zug der Deutschen Bahn (Foto: IMAGO, Imago )

Trotz Sperrungen, Baustellen und Personalmangels in RLP

Stressfrei Bahn fahren an den Feiertagen

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Sibille Lozano
Bild von Sibille Lozano, Redakteurin bei SWR Aktuell in Rheinland-Pfalz (Foto: SWR)

Volle Züge, Sperrungen, Umleitungen, Baustellen - wer mit dem Zug unterwegs ist, braucht aktuell gute Nerven. Damit die Lage an Weihnachten und Silvester nicht eskaliert, reagiert die Bahn.

Warum gibt's aktuell ein Bahn-Chaos?
Wie will die Bahn die Probleme rund um die Feiertage lösen?
Was können Bahnreisende tun, um stressfrei zu reisen?
Was erwartet der Fahrtgastverband ProBahn für die Weihnachtstage?

Warum gibt's aktuell ein Bahn-Chaos?

Unter anderem natürlich durch die Sperrung des linksrheinischen Verkehrs im Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz nach dem Hangrutsch bei Bacharach. Die Züge des Fern- und Güterverkehrs nutzen laut Bahn bis auf Weiteres die rechte Rheinstrecke. Damit dauerten die Fahrten rund 15 Minuten länger.

Hangrutsch kommt geplanter Sperrung im Mittelrheintal zuvor

Bis mindestens 27. Dezember werde die vom Hangrutsch betroffene Bahnstrecke gesperrt bleiben, heißt es weiter. Der Geröllabgang kam einer von der Bahn bereits geplanten Sperrung im linksrheinischen Bahnverkehr zwischen den Jahren zuvor. Gleise, Brücken und Teile der Technik müssten erneuert werden. Die Deutsche Bahn hat angekündigt, stattdessen Busse einzusetzen. Die Bauarbeiten sollen den Angaben zufolge bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

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Aber auch die aktuelle Grippe- und Erkältungswelle macht der Deutschen Bahn zu schaffen und sorgt für ein Durcheinander im Fahrplan. "Wie bei nahezu allen Unternehmen ist der Krankenstand bei den Mitarbeitenden der Deutschen Bahn weiterhin hoch", beklagt eine Bahnsprecherin. Vor allem in Stellwerken und beim Fahrpersonal fehlten Leute. Die Bahn versucht nach eigenen Angaben, immer wieder kurzfristig Ersatz zu bekommen.

Trotzdem können wegen der vielen Krankheitsfälle einige Züge nicht fahren. So fallen in der Westpfalz bis Jahresende Züge aus, konkret zwischen Kaiserslautern und Pirmasens und zwischen Kaiserslautern und Lauterecken.

Wie will die Bahn die Probleme rund um die Feiertage lösen?

Eines vorweg: Ganz ohne Verspätungen und volle Züge wird es an Weihnachten und Silvester wohl nicht gehen, denn in dieser Zeit sind klassischerweise viele Menschen mit der Bahn unterwegs. Da die Festtage in diesem Jahr auch noch auf ein Wochenende fallen, erwartet die Deutsche Bahn besonders viele Reisende direkt vor Weihnachten und nach den beiden Weihnachtsfeiertagen, also am 23., sowie am 27. und 28. Dezember.

Um dennoch ein Chaos an den Bahnhöfen zu verhindern, will die Deutsche Bahn mehr Züge und mehr Personal einsetzen: deutschlandweit 800 neue Mitarbeitende, mit denen das Serviceteam aufgestockt werden soll. Damit sind nach Angaben einer Sprecherin vor allem Zugbegleiterinnen und -begleiter gemeint, aber auch Mitarbeitende in den Bahnhöfen, die Reisenden Auskunft geben sollen.

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Entlastungen sollen auch 80 Sonderzüge bringen, die in ganz Deutschland ab 23. Dezember fahren sollen. Das bringe im Weihnachts- und Silvesterverkehr rund 40.000 Extra-Sitzplätze. Die Züge werden nach Angaben einer Bahnsprecherin bis 2. Januar kommenden Jahres eingesetzt, vor allem auf stark nachgefragten Verbindungen wie Berlin - Stuttgart oder Köln - Berlin.

Was können Bahnreisende tun, um stressfrei zu reisen?

Eine Garantie, entspannt an den Feiertagen Bahn zu fahren, gibt es natürlich nicht. Aber ein paar Tipps können vielleicht helfen, den Stress rauszunehmen. Wer es einrichten kann, sollte beispielsweise die Hauptreisetage meiden. Diese sind direkt vor und nach Weihnachten und Silvester. Stattdessen lieber früher an- und später abreisen.

Beim Buchen von Tickets ist die sogenannte Auslastungsanzeige der Deutschen Bahn hilfreich. Dabei handelt es sich um eine Vorschau auf der Internetseite der Bahn und in der Bahn-App, die angibt, wie stark ein Zug voraussichtlich ausgebucht sein wird. Anhaltspunkt: Bei einer mittleren Auslastung wird laut DB mindestens die Hälfte der Sitzplätze belegt sein. Reisende können gegebenenfalls eine Zugverbindung suchen, die weniger ausgelastet ist.

Generell empfiehlt eine Sprecherin der Deutschen Bahn, einen Sitzplatz zu reservieren. Und sich vor und während einer Fahrt immer wieder über die Reiseauskunft der Deutschen Bahn zu informieren, ob es Probleme auf der Strecke gibt.

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Der Bundesvorsitzende Detlef Neuß verwies in diesem Zusammenhang im Gespräch mit SWR Aktuell auf viele Baustellen im Streckennetz und auf die erhöhte Zahl an Krankmeldungen - auch bei der Bahn.

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