Wie die Deutsche Bahn am späten Donnerstagnachmittag mitteilte, bleibt die Bahnstrecke zwischen Bacharach und Oberwesel noch mindestens bis nach Weihnachten gesperrt. Solange werde es dauern, bis die Sicherungsmaßnahmen an dem Hang abgeschlossen seien. Bislang sei zwar noch kein Geröll auf Schienen oder die angrenzende B9 gelangt. Aus Sicherheitsgründen war der Bereich am Donnerstagmorgen aber nach Angaben der Polizei weiträumig abgesperrt worden. Bei dem Felssturz sei niemand verletzt worden.
Umleitungen und Schienenersatzverkehr zwischen Oberwesel und Bacharach
Wie die Bahn weiter mitteilte, waren Spezialisten vor Ort, um die Lage zu begutachten. Sie untersuchten demnach unter anderem mit Luftbildern einer Drohne, ob noch weitere Felsbrocken herabstürzen könnten. Der Fern- und Güterzugverkehr werde für die Dauer der Sperrung den Angaben zufolge über die rechte Rheinseite umgeleitet.
Die Züge der Mittelrheinbahn wenden in dieser Zeit laut Bahn in Oberwesel und Bacharach. Züge der Linie RE2 Frankfurt - Koblenz sowie in der Gegenrichtung verkehren nur von/bis Bingen Hauptbahnhof. Der Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz hält es nach eigenen Angaben für möglich, dass der Betrieb am 28. Dezember wieder aufgenommen werden kann. Allerdings fahren dann nördlich von Oberwesel bis nach Koblenz wegen planmäßiger Bauarbeiten auch keine Züge. Der Bahnverkehr zwischen Bingen und Koblenz bleibe somit bis zum 31. Dezember unterbrochen. Auf der Strecke verkehren die Verkehrsbetriebe Trans Regio (Mittelrheinbahn), DB Regio (SÜWEX) und vlexx.
Schienenersatzverkehr ebenfalls mit Problemen
Weil auch die parallel verlaufende B9 gesperrt sei, könnten als Ersatzverkehr nur Kleinbusse und Großraumtaxis mit eingeschränkter Kapazität eingesetzt werden. Wie die Bahn mitteilt, können normale Straßenbusse wegen der dortigen Straßenverhältnisse nicht fahren. Die Bahn versucht nach eigenen Angaben, das Ersatzangebot mit einem Schnellbus über die A61 so auszuweiten, dass zu jedem RE 2 ein entsprechender Anschlussbus fährt. Fahrgäste werden gebeten, sich vor der Abfahrt über ihre Reisemöglichkeiten zu informieren und eine längere Fahrzeit einzuplanen.

Wechselhaftes Wetter könnte Felssturz ausgelöst haben
Steine und Geröll, die bereits hätten entfernt werden können, seien am Donnerstag von den Sicherheitskräften auf ein Betriebsgelände gefahren worden, sagte Wehrleiter Markus Heidrich von der Feuerwehr aus der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe dem SWR.
Das wechselhafte Wetter der vergangenen Tage könnte den Felssturz ausgelöst haben, vermutet Heidrich. Durch den ständigen Wechsel zwischen warmen und kalten Temperaturen hätten sich die Gesteinsplatten gelöst. Dann sei wahrscheinlich noch Regen eingedrungen und wieder gefroren, das habe die Felsen dann zum Rutschen gebracht, sagte Heidrich.
Umleitung für Autofahrer eingerichtet
Auch die B9 ist nach Polizeiangaben in dem Bereich weiterhin nicht befahrbar. Autofahrerinnen und -fahrer auf der Strecke würden umgeleitet. Nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität wird die Bundesstraße erst wieder freigegeben, wenn auch die Bahnstrecke wieder geöffnet wird.