Mit dieser Frage beschäftigt sich der Forschungsverbund "Regionale Klimaänderungen und Mensch" der Helmholtz-Gemeinschaft. Seine Regionalkonferenz findet am Karlsruher Institut für Technologie statt - das Motto: "Saubere Luft - Saubere Energie"
"In der nicht allzu fernen Zukunft wird es wahrscheinlich noch schlimmer werden", sagte der wissenschaftliche Koordinator der Helmholtz-Klimainitiative REKLIM, Peter Braesicke, dem SWR. Die Flutkatastrophe 2021 und die Dürre 2022 zeigten, "dass Extreme extremer werden".
Globale Erderwärmung regional schwer fassbar
"Man macht es ja gerne an dieser global gemittelten Temperatur fest", so Braesicke. Zum Beispiel das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimavertrags ist so eine Größe. Diese sei zwar für die Wissenschaft und die Politik wichtig, aber habe "für die Region selbst keine große Bedeutung". Hier sei eher "diese Verschiebung der Extreme" spürbar, "was wir immer wieder dann wahrnehmen, wenn es eben wirklich schiefgeht und uns ganz schwer betrifft", wie bei der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr.
Der beschriebenen Logik des Klimawandels zufolge - wonach die Extreme zunehmen - sei es kein Widerspruch, dass das gesamte System generell immer wärmer werde, dies aber auch zu Winterextremen führen könne. "Das darf man dabei auch nicht vergessen."
CO2-Reduktion und regionales Klima-Management
"Das eigene Ziel, zügig CO2 zu vermeiden, ist natürlich ein ganz wichtiges", sagte Braesicke. Das alleine reiche aber nicht. "Wir werden ein gewisses Maß an Klimawandel - das sehen wir jetzt schon - nicht vermeiden können. Dagegen können wir uns natürlich vorbereiten, indem wir entsprechend Anpassungsmaßnahmen machen."
Dabei gehe es auch um regionales oder lokales Klima-Management: Wie Städte geplant oder Dörfer und Gemeinden angelegt werden, das sei eine entscheidende Frage, so der Klima-Experte. "Man kann natürlich versuchen, kleinräumig das Klima besser zu machen, indem man guckt, dass man mehr Vegetation reinbringt, was für die Biodiversität tut und auch andere Aspekte bedient."