Retttungsringe können Leben retten. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/Ralf Hirschberger)

Deutschlandweit gestiegen

Zahl der Badetoten in Baden-Württemberg gesunken

Stand

Im Vergleich zum Vorjahr gab es 2022 weniger Badetote in Baden-Württemberg. Dennoch erkennt die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) einen steigenden Trend in Deutschland.

In Baden-Württemberg starben 2022 28 Menschen bei Badeunfällen. Im Vorjahr lag die Zahl noch bei 35. Damit sank die Zahl der Badetoten im vergangenen Jahr. Deutschlandweit ist von diesem Trend hingegen nichts zu bemerken. Mindestens 355 Menschen ertranken 2022 - das waren 56 mehr als im Jahr davor. Das teilte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft am Donnerstag mit.

"Damit verzeichneten wir erstmals seit vier Jahren wieder einen Anstieg an tödlichen Unfällen im Wasser", sagte die DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Der Verein stellt die Zahlen seit 2000 jährlich vor, um auf Gefahren aufmerksam zu machen. Gegenüber dem Vorjahr stieg demnach die Zahl der tödlichen Badeunfälle an Flüssen, Seen und im Meer um fast 19 Prozent.

Die DLRG-Präsidentin vermutet, dass viele in unbewachten Seen und Flüssen schwimmen waren, nachdem es im vergangenen Sommer keine corona-bedingten Einschränkungen gab. In Baden-Württemberg starben die meisten Menschen beim Schwimmen in Seen (14 Tote) und in Flüssen (8 Tote).

Kinder beim Schwimmunterricht im Hallenbad (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/Gregor Fischer/dpa)
Durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie haben viele Kinder und Jugendliche nicht schwimmen gelernt.

Anstieg der Zahl der Nichtschwimmer

Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer bereiten vor allem Kinder und Jugendliche Sorgen. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Organisation ist die Zahl der Grundschulkinder, die in Deutschland nicht schwimmen können, zwischen 2017 und 2022 von 10 auf 20 Prozent gestiegen.

Der Rettungsschwimmerverein kritisierte erneut den Mangel an Bädern für den Schwimmunterricht. Im Zusammenhang mit Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie habe das zu einem Anstieg der Zahl der Nichtschwimmerinnen und Nichtschwimmer geführt. Im Mai will die DLRG mit einem sogenannten Tag des Schwimmabzeichens für die Schwimmausbildung werben. In vielen deutschen Schwimmbädern soll das Abzeichen dann abgenommen werden.

Frauen sind vorsichtiger als Männer

Auch bei Menschen mit schlechter Bildung oder Migrationshintergrund seien die Schwimmkenntnisse häufig schlechter als bei anderen Gleichaltrigen. Zudem seien die meisten Badetoten Männer - eine häufige Ursache sei Leichtsinn. "Frauen sind häufig vorsichtiger und besonnener", sagte DLRG-Sprecher Achim Wiese.

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