Immer wieder werden die Bäume auf der Tübinger Neckarinsel beschmiert. Kaum sind Graffitis beseitigt, tauchen neue auf. "Zeit, dass sich was ändert", steht dort unter anderem. Und: "Kein Knoten im Kopf" und "Nur ein Faden am Genick". Es sind Zeilen aus einem Lied der deutschen Band "OK Kid". Vor einigen Wochen wurden schon einmal mehrere Platanen mit Sprüchen besprüht. Dieses Mal befinden sich die Graffitis aber eher im hinteren Teil der Allee. Die Polizei ermittelt und prüft, ob zwischen den Schmierereien ein Zusammenhang besteht.
Staatsschutz prüft die Inhalte der Schriftzüge
Vor einigen Wochen fanden sich auf den Bäumen Schriftzüge wie "FCK EMF" oder "Angst". Die Polizei teilt auf SWR-Anfrage mit, die Inhalte der Graffitis würden unter Einbeziehung des Staatsschutzes geprüft.
Wer hinter den Schmierereien steckt, ist unklar. Nach Einschätzung einer Kontaktperson aus der Sprayer-Szene, die anonym bleiben möchte, stammen die Graffitis nicht aus Sprayer-Kreisen.
Reinigung mit Laser ist zu gefährlich für Bäume
Die Stadt hatte im April versucht, die Schmierereien mithilfe einer Laser-Reinigungstechnik zu entfernen. Der Laser dringt in die Farbe ein und löst sie auf. Diese Technik wurde zum Beispiel auch nach Farbschmierereien am Brandenburger Tor eingesetzt. Bei den Platanen war der Laser allerdings nicht erfolgreich, weil dabei Hitze entsteht. Das sei zu gefährlich für die Bäume, so die Stadt. Deshalb wurden die Stämme mit einer Baumschutzfarbe überstrichen. Diese kaschiert die Graffitis und schützt den Baum gleichzeitig.
Belohnung für Hinweise ausgesetzt
"Welche Schäden die Graffitifarbe an den Bäumen verursacht, kann man erst in den kommenden Jahren sagen", so die Stadt in einer Pressemitteilung. Sie kündigte auch an, der Ordnungs- und Vollzugsdienst werde die Platanenallee nachts engmaschig kontrollieren. Die Stadt hat eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zu einer Verurteilung führen.