Zwei Narren im Häs und hinter der Maske als "Harthauser Wäschweib‘r" verkleidet

Harthauser Wäschweib'r

Harthausen auf der Scher hat eine neue Narrenfigur

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AUTOR/IN
Magdalena Knöller

Die Vetterzunft in Harthausen (Zollernalbkreis) hat seit dieser Fastnacht eine neue Figur. Neben Vetter, Garde und Guggamusik läuft jetzt auch das "Wäschweib" auf Umzügen mit.

Auch wenn es bereits viele Narrenfiguren in der Schwäbisch-Alemannischen Fasnet gibt, hat die Vetterzunft von Winterlingen-Harthausen auf der Scher eine neue Zunftgruppe gebildet: die "Harthauser Wäschweib'r". Laut Carmen Locher, die die Figur und das Häs mitentworfen hat und seit dieser Saison auch als Wäschweib unterwegs ist, wurden die rund 60 erwachsenen Neulinge mit 20 Kindern gut in die Zunft aufgenommen. Auch bei den anderen Narrenzünften komme es gut an, dass sie sich als Zunft etwas Neues haben einfallen lassen.

"Harthauser Wäschweib’r" haben zwei Gesichter

Die "Harthauser Wäschweib’r" gibt es als freundlich lächelnde alte Dame mit Zottel-Dutt auf dem Kopf und als grimmig schauende. Für den Gesichtsausdruck, die Knubbelnase und die großen Augen hat Markus Heinzelmann gesorgt. Er ist Maskenschnitzer in Trochtelfingen-Steinhilben (Kreis Reutlingen). Das Häs ist wie bei den Zunftkollegen Vetter, Garde und Guggamusik rot, gelb und schwarz, entsprechend den Wappen-Farben von Harthausen auf der Schwäbischen Alb.

Neue Narrenfigur die „Harthauser Wäschweib‘r“
Markus Heinzelmann hat die beiden Gesichter der Wäschweib'r aus Holz geschnitzt. Seine Frau Maria hat sie bemalt.

Das Wäschweib als historische Figur

Der Vetterzunft war es wichtig, keine Hexe und auch keinen Teufel als neue Narrenfigur für Harthausen zu erfinden, sondern sich an der Ortsgeschichte zu orientieren, erläutert Zunftmeister Christoph Abt. Bei der Suche nach der Idee für eine neue Zunftgruppe seien sie mithilfe von älteren Mitgliedern auf eine Zeitungsausgabe vom 29. Dezember 1927 gestoßen. Die enthielt ein Gedicht mit der Überschrift "Das Brändle uf am Juhe" über zwei Waschfrauen, die viel Freude bei der Arbeit hatten und vor lauter Lachen und Spaß die Welt um sich herum vergaßen. Das dürfe man auch mal bei der Fasnet, so Christoph Abt. Die "Harthauser Wäschweib'r" laden jedenfalls dazu ein.

Historische Zeitungsausgabe von 1927 mit einem Gedicht über Waschfrauen, die sich die Narren der "Harthauser Wäschweib‘r" zum Vorbild genommen haben
In der linken Spalte steht das Gedicht über die beiden Waschfrauen aus Harthausen auf der Scher, auf das sich die neue Narrengruppe beruft.

Wo sind die Wäschweib'r zu sehen?

Am Schmotzigen Donnerstag und auch Samstag erreicht die Fasnet in Harthausen auf der Scher einen ihrer Höhepunkte. Da sind natürlich auch die "Harthauser Wäschweib'r" zu sehen. Auch bei den Umzügen in Straßberg, Zwiefalten und Trochtelfingen in den kommenden Tagen laufen sie mit - erkennbar an den Zacken am Häs und den Farben rot, gelb und schwarz.

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