Tanzfläche der drogenfreien Party in Freiburg (Foto: SWR)

Neue Partyreihe folgt Trend

Sober Curiosity: Feiern ohne Alkohol und Drogen in Freiburg

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Eva-Maria Elias
Eva-Maria Elias (Foto: privat)

Hinter dem Trend, der in anderen Städten längst angekommen ist, steckt die Neugier, eine Party ganz ohne Rauschmittel zu erleben.

Ausgehen, Feiern, Tanzen - da gehört Alkohol für die meisten Menschen dazu wie die Musik. Wenngleich der Alkoholkonsum unter Jugendlichen rückläufig ist, bleibt Alkohol die beliebteste Volksdroge. Knapp zehn Prozent der Menschen in Deutschland zwischen 18 und 64 Jahren konsumieren laut Bundesgesundheitsministerium Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Doch Spaß haben, das geht auch ohne Alkohol und Drogen, wie eine neue Partyreihe in Freiburg zeigt.

Musik berauscht als einzige "Droge"

Es ist ein Trend, der auch in anderen Städten längst angekommen ist: Sober Curiosity. Dahinter steckt die Neugier, eine Party ganz ohne Rauschmittel zu erleben und sich einfach von der Musik tragen zu lassen.

"Musik kann Drogen zu 100 Prozent ersetzen: Rausch kommt über die Musik. Also Musik ist etwas extrem Kraftvolles."

DJ Hurricane hängt das Info-Plakat am Eingang des Clubs auf (Foto: SWR)

Das Publikum sorgt für die gute Stimmung

DJ Hurricane hat sich genau diese Frage immer gestellt: Wie wäre es, eine Party zu gestalten, wo die Energie und die positiven Vibes nur über das Publikum entstehen, über die gute Musik und die Atmosphäre? Im Freiburger Club "The Great Räng Teng Teng" hat er es schließlich einfach ausprobiert, die 'rauschfreie eXtase' war geboren. Alkohol gibt es nicht zu kaufen, Drogen sind verboten und geraucht wird nur draußen.

"Es ist am Anfang so ein bisschen ungewohnt, sich dann auch irgendwann mal auf die Tanzfläche zu trauen. Aber sobald sie dann auf der Tanzfläche sind, kriegt man sie nicht mehr runter."

Die meisten Partygänger kommen wegen der Musik

Die drogenfreie Party kommt gut an, obwohl es ein Sonntagabend ist, füllt sich die Tanzfläche nach und nach. Einige sind zum ersten Mal da, andere kommen häufiger zu solchen Parties. Sie kommen vor allem wegen der Musik, DJ Hurricanes Genrespektrum reicht von Indie, Hiphop über Electro und Techno, bis hin zu den Hits der 70er, 80er und 90er Jahre.

Barkeeperin stellt alkoholfreie Cocktails auf den Tresen (Foto: SWR)

Sichere Party auch mit Drogenvergangenheit

Die Party richtet sich aber auch an Leute, die eine Drogenvergangenheit haben. Sie können hier in einem sicheren Rahmen feiern und Spaß haben, ohne Gefahr zu laufen, rückfällig zu werden. Das Angebot an alkoholfreien Cocktails ist groß, Barkeeperin Linda hat sichtlich Spaß daran, neue Kreationen auszuprobieren.

DJ Hurricane ist überzeugt von seinem Konzept. Dass es gut angenommen wird, bestärkt ihn darin.

DJ Hurricane am Mischpult (Foto: SWR)

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