Ein Gremium aus Bürgerinnen und Bürgern hat mit Unterstützung von Fachleuten 48 Vorschläge für mehr Klimaschutz in der Region Freiburg erarbeitet. Es geht zum Beispiel darum, wo Kommunen neue Windräder bauen oder Solaranlagen installierten könnten.
Ein Gutachten mit den Ideen des sogenannten Klima-Bürgerrats liegt jetzt bei den Gemeinden, die die Untersuchung in Auftrag gegeben haben. Das sind die Stadt Freiburg sowie 15 Kommunen aus den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald. Sie entscheiden, ob und welche Vorschläge in die Tat umgesetzt werden.
Klimarrat fordert viel mehr Windkraft und Solarenergie - sofort
Eine der Forderungen ist zum Beispiel, sämtliche ausgewiesenen Flächen, die sich laut der Landesregierung für die Windkraft eignen, auch zu nutzen - und zwar sofort. Das geht über alles hinaus, was bislang in der Region geplant ist. Außerdem will der Klimarrat, dass Behörden bei jeglichen versiegelten Flächen unmittelbar prüfen, ob sie sich für Solaranlagen eignen. Mieterinnen und Mietern müsse es zudem einfacher gemacht werden, eigene Photovoltaikanlagen auf Dächern und Balkonen zu installieren.
Die Initiatoren sprechen vom deutschlandweit ersten interkommunalen Klima-Bürgerrat. Vorbilder gibt es: In Berlin etwa hatten im Frühsommer 100 Bürgerinnen und Bürger über das Thema Klimaschutz diskutiert und ihre Vorschläge am Ende der Politik übergeben. Vergangenes Jahr hatte es einen Klima-Bürgerrat auf Bundesebene gegeben.
Vorbilder aus Berlin und auf Bundesebene
Ähnlich wie bei den Vorbildern wurde auch der "Bürger:innenrat Region Freiburg" zufällig zusammengesetzt: per Losverfahren, ergänzt um Auswahlkriterien wie Alter und Geschlecht. Damit sollte sichergestellt werden, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Bevölkerung in der Region möglichst gut repräsentieren.
In fünf Sitzungen von Mai bis Juli befasste sich der Klima-Bürgerrat dann mit der Frage: Wie erreicht die Region Freiburg 100 Prozent erneuerbare Energien? Ein Ziel ist zum Beispiel, dass alle ausgewiesenen Flächen, die sich laut der Landesregierung für Windkraft eignen, auch genutzt werden, und das sofort.
Merzhausener Bürgermeister ist optimistisch
Nun stellt sich die Frage: Was wird aus den Ideen? Der Bürgermeister der Gemeinde Merzhausen, die mitgemacht hat, ist optimistisch, dass Vorschläge in die Tat umgesetzt werden - anders als andere Vorstöße beispielsweise zur Windkraft.
In den nächsten Monaten sollen sich die Gemeinderäte mit den Ideen befassen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bürgerrats haben auch vor, ihren jeweiligen Gemeinderäten einen Besuch abzustatten, um zu kontrollieren, ob ihre Vorschläge auch wirklich besprochen werden.
Erfahren Sie im Fernsehbeitrag von SWR Aktuell, wieso es beim Ausbau der erneuerbaren Energien im Südwesten oft hakt: