Bürgermeister überrascht und betroffen

Feuer an Unterkunft und Z-Symbole in Hausach: Keine Hinweise auf Zusammenhang

Stand
Autor/in
Christine Veenstra
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Erst politische Schmierereien, dann ein Feuer an einer Unterkunft, in der auch Menschen aus der Ukraine leben. Ob das zusammenhängt? Die Polizei hat darauf bisher keine Hinweise.

Einer oder mehrere Menschen haben Sonntagnacht ein Feuer an einer Unterkunft für Geflüchtete in Hausach (Ortenaukreis) gelegt. Dort leben auch Menschen aus der Ukraine. Außerdem sind in der Stadt Hausfassaden mit dem Z-Symbol beschmiert worden, wie Hausachs Bürgermeister Wolfgang Hermann (parteilos) mitteilte. Das "Z" gilt als Symbol für den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Ein Verdächtiger wurde wenige Stunden vor dem Brandalarm beim Beschmieren einer Hauswand gesehen. Die Polizei prüft, ob das Feuer und die Schmierereien zusammenhängen. Bisher habe die Kripo aber keine konkreten Hinweise, die darauf hindeuten würden, so Yannik Hilger, Sprecher des Polizeipräsidiums Offenburg. Hausachs Bürgermeister und die Geflüchteten in der Unterkunft sind erschrocken.

Tür und Türrahmen seien verbrannt, das Treppenhaus verraucht - so beschreibt Hermann die materiellen Schäden, die durch das Feuer entstanden sind. Er war am Sonntag an der Unterkunft, um sich ein Bild von der Lage zu machen und mit den Betroffenen zu sprechen. Er habe sich nicht vorstellen können, dass so etwas in seiner kleinen Stadt passiert, sagte Hermann.

Rauchmelder verhinderte wohl Schlimmeres

Zwei Parteien von Geflüchteten aus der Ukraine leben in dem Haus, darunter auch eine Familie mit Kindern. Ein Rauchmelder hatte mitten in der Nacht angeschlagen. Mehrere Bewohner hörten den Alarm und konnten das Feuer stoppen. "Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn der Rauchmelder nicht angeschlagen hätte", so Bürgermeister Hermann.

Hausachs Bürgermeister Wolfgang Hermann (Mitte) und die baden-württembergische Justizministerin Marion Gentges beim Besuch des Brandorts am Sonntag.
Hausachs Bürgermeister Wolfgang Hermann und die baden-württembergische Justizministerin Marion Gentges beim Besuch des Brandorts am Sonntag.

Bewegungsmelder sollen Sicherheit verbessern

Die Menschen in der Unterkunft sind dem Stadtoberhaupt zufolge ängstlich und verunsichert. Noch am Sonntag habe man besprochen, wie ihr Sicherheitsgefühl wiederhergestellt werden kann. "Wir werden Bewegungsmelder installieren. Damit Licht angeht, wenn sich jemand dem Gebäude nähert." Die Bewohnerinnen und Bewohner hätten sich außerdem Videokameras gewünscht. Darüber müsse beraten werden.

Insgesamt hätten ihn die Ereignisse am Wochenende "sehr negativ überrascht", sagte Hermann. "Wir haben hier im Ort keine Container-Unterkünfte oder ähnliches. Wir haben ein Obdachlosenheim und sonst nur angemietete Wohnungen für Geflüchtete. Und wir haben es immer geschafft, die Menschen zu integrieren."

Z-Symbol an mehreren Gebäudefassaden

Zu den Hintergründen des Brandes ist bisher nichts bekannt. Die Polizei geht von Brandlegung aus, hält sich aber sonst zurück - auch mit Blick auf einen möglichen Zusammenhang mit den Schmierereien an Gebäudefassaden in Hausach. Die Ermittlungen laufen.

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