Die anhaltende Dürre schürt die Gefahr von Waldbränden in Baden-Württemberg, insbesondere im Schwarzwald. Die Böden sind trocken, Laub und Gras ausgedörrt. Starke, trockene Ostwinde verschärfen das Risiko. Zudem bleibt Regen in den nächsten Tagen aus. In weiten Teilen Baden-Württembergs gilt bereits die zweithöchste Gefahrenstufe, Stufe 4.
Förster im Schwarzwald sind alarmiert
Martin Herrmann, Revierleiter der Fürstenberg-Wälder im Südschwarzwald, zeigt sich besorgt über die anhaltende Trockenheit und den fehlenden Niederschlag. "Wir hatten bisher einfach Glück, dass es in unseren Wäldern nicht gebrannt hat", sagt Herrmann. Die niedrigen Nachttemperaturen beruhigen ihn vorerst. "Ein kleiner Regen wäre aber mal wieder schön", fügt er hinzu.
Die ungewöhnliche Trockenheit im März lässt die Böden weniger Wasser speichern und die Vegetation schneller austrocknen. Besonders nach Herbst und Winter, wenn Laub den Waldboden bedeckt, herrschen ideale Bedingungen für Brände. Das Laub wirkt als Brandbeschleuniger, da es leicht entflammt und das Feuer sich rasch ausbreitet. Aktuell verstärken trockene Ostwinde die Waldbrandgefahr, erläutert Jens Borchers, Leiter des Fürstlich Fürstenbergischen Forstbetriebs.
Schwerer Waldbrand 2022 in Wolfach
Im August 2022 brach in Wolfach-Kirnbach (Ortenaukreis) ein Flächenbrand auf einer Fläche von etwa 160.000 Quadratmetern aus. Über 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK, Polizei und THW waren stundenlang im Einsatz, um das Feuer zu löschen. Die Brandursache konnte bisher nicht geklärt werden.
Wenn der Wald in Flammen steht Waldbrand: Ist die Feuerwehr im Südwesten für die wachsende Gefahr gerüstet?
Waldbrände sind ein gefährliches Symptom der Klimakrise. Doch die Feuerwehren in BW und RP können sich oft nicht ausreichend vorbereiten - es fehlt an Unterstützung aus der Politik.
Waldbrände vermeiden: Worauf Wanderer achten sollten
Wanderer im Schwarzwald sollten darauf achten, keine offenen Feuer zu entzünden, sei es in Form von Lagerfeuern oder Grillen. Zudem ist es wichtig, keine brennenden Zigarettenstummel wegzuwerfen und auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben, um das Risiko einer Brandgefahr zu minimieren. Auch das Abstellen von Fahrzeugen sollte fern von trockenen Grasflächen erfolgen, da heiße Motoren Zündquellen darstellen können.
Klimawandel lässt Gefahr für Waldbrände steigen
Die Zunahme von Waldbränden im Schwarzwald ist nicht nur ein lokales Problem, sondern auch ein deutliches Zeichen für die Auswirkungen des Klimawandels. Warme, trockene Sommer und kalte Winter mit wenig Niederschlag begünstigen die Entstehung von Bränden und erschweren die Bekämpfung.
Wärmster März in Europa seit Beginn der Wetteraufzeichnung
Der vergangene Monat war nach Daten des EU-Klimawandeldienstes Copernicus der wärmste März in Europa seit Aufzeichnungsbeginn. Die Durchschnittstemperatur auf dem Kontinent lag bei 6,03 Grad und damit 2,41 Grad über dem Durchschnitt der Vergleichsperiode von 1991 bis 2020, wie Copernicus mitteilte. Global gesehen war es der zweitwärmste bisher gemessene März. Es war dem Dienst zufolge zudem der 20. Monat innerhalb der vergangenen 21 Monate, in dem die globale Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau lag.