In Südbaden gehen die Proteste am Dienstag weiter.

Landwirte blockieren Grenzübergänge zu Frankreich

Bauernproteste in Südbaden: Landwirte schlagen weiter Alarm

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Jan Lehmann
SWR Redakteur Jan Lehmann

Bauern und Traktoren kommen nicht zur Ruhe: Einen Tag nach den großen Protesten ziehen am Dienstag wieder viele Landwirtinnen und Landwirte auf die Straße - vor allem in der Ortenau.

Im Ortenaukreis haben Bäuerinnen und Bauern heute erneut gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstriert. Wegen einer Grenzblockade kam es auf der L98 bei Neuried am Dienstagmorgen bereits zu einem mehrere Kilometer langen Stau. Unweit der Grenze an der Pierre-Pflimlin-Brücke bei Neuried hatten Landwirte mit wenigen Traktoren einen Kreisverkehr zugestellt. Obwohl immer einige Autos durchgelassen wurden, kam es für Autofahrer und -fahrerinnen zu Wartezeiten von rund einer Stunde.

Polizei rechnet mit Behinderungen in Kehl, Oberkirch und Biberach

Auch an der Europabrücke in Kehl staute sich am Morgen der Verkehr. Aus Frankreich kommende Autos machten teils auf der Brücke kehrt. Laut Polizei haben die Landwirte in der Grenzstadt für heute ganztätig einen "Aufzug" mit Traktoren angemeldet. Auch in Oberkirch und Biberach müssen sich die Menschen heute auf weitere Behinderungen einstellen. Die Polizei in Offenburg rechnet zudem mit Verkehrsbehinderungen durch spontane Aktionen im gesamten Präsidiumsbereich und will je nach Lage informieren.

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Proteste vom Rhein bis in den Schwarzwald Landwirte zogen mit Traktoren durch die Region Freiburg - Münstermarkt boykottiert

Mit Traktoren und klaren Botschaften sind am Montag Tausende Landwirtinnen und Landwirte durch Südbaden gerollt. Auch auf dem Freiburger Münstermarkt war der Protest zu spüren.

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Kundgebung der Baar-Landwirte in Königsfeld

Im Schwarzwald-Baar-Kreis versammelten sich am Dienstagvormittag rund 100 Landwirte sowie einige Spediteure aus der Region in Königsfeld. Bei einer Kundgebung im Ortsteil Erdmannsweiler sprach unter anderem der CDU-Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei. Auch Vertreter des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV) und des Vereins "Land schafft Verbindung" ergriffen das Wort.

Ab 15 Uhr wollen die Bauern dann erneut auf den Bundesstraßen demonstrieren - etwa auf der B33 zwischen St. Georgen und Villingen-Schwenningen. Jeweils zur vollen Stunde sollen dort kleinere Traktor-Konvois hin- und herpendeln. Gleiches wollen die Protestierenden in den kommenden Tagen jeweils ab 6 Uhr und ab 15 Uhr wiederholen.

Mahnfeuer in Furtwangen

Bereits am Montagabend hatten sich mehrere hundert Landwirte und ihre Familien auf einem Feld bei Furtwangen zu einem Mahnfeuer versammelt. Nach Angaben der Organisatoren waren sie zuvor mit 175 Traktoren durch die Stadt gefahren.

Bauernprotest in Furtwangen
Mehrere Hundert Landwirte und ihre Familien versammelten sich am Montagabend mit ihren Traktoren bei Furtwangen.

Im Raum Freiburg bleibt es wohl eher ruhig

Im Raum Freiburg bleibt es nach den großen Protesten am Montag nach Einschätzung der Polizei heute eher ruhig. Es seien keine Aktionen angemeldet, hieß es am Dienstagmorgen aus dem Polizeipräsidium Freiburg. Insgesamt verliefen die Proteste aus Sicht der Beamten am Montag weitgehend friedlich und ohne größere Zwischenfälle.

Freiburger Münstermarkt findet wieder statt

Nachdem Landwirte am Montag den Freiburger Münstermarkt boykottiert hatten, können Kundinnen und Kunden heute wieder normal dort einkaufen. Ein Händler stellt allerdings als Zeichen des Protests auch heute nur leere Kisten aus, wie eine Sprecherin der zuständigen Freiburger Messe sagte. Im Zuge der bundesweiten Bauernproteste waren die meisten Händler gestern nicht auf dem Münstermarkt erschienen, einige wenige kamen mit leeren Kisten. 

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