Mast für Windrad auf Laster

Windkraft-Testfeld auf der Schwäbischen Alb

Forschung: Wie werden Windräder tierfreundlicher und leistungsfähiger?

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Zwischen Donzdorf und Geislingen entsteht ein Testfeld für Windkraftanlagen. Das Ziel: Windräder in bergigen Gebieten gut betreiben und Tiere besser schützen, so die Forscher.

Zwischen Donzdorf und Geislingen im Kreis Göppingen entsteht ein neues Forschungsfeld für Windenergie. Mit dem Projekt "Winsent" soll erkundet werden, wie man Energie gut speichern kann, welche Techniken am erfolgreichsten sind und wie Vögel am besten vor den Bewegungen der Rotorblätter geschützt werden können. Eine Klage und Lieferengpässe haben den Bau der Windräder bisher verhindert, nun soll das Testfeld in wenigen Wochen fertig gebaut sein.

Klage verzögert Start

Bereits 2020 sollte das Testfeld für Windenergie in Betrieb gehen, aber eine Naturschutz-Initiative hatte dagegen geklagt. Das hatte den Bau verzögert. Dabei könnte der Naturschutz von den Forschungsergebnissen profitieren. Denn in Donzdorf soll unter anderem herausgefunden werden, wie man Vögel besser schützen kann.

Milan "Donzi" als Hilfsforscher

Deshalb wollen die Forscher auch prüfen, wie beispielsweise Wetter und Flugbewegungen zusammen hängen. In Zukunft werden deshalb auch Vogelerkennungssysteme entwickelt.

"Dann erkennt das System: da kommt ein Vogel, da wird dann die Drehzahl gedrosselt."

So soll verhindert werden, dass Vögel von den Rotorblättern getötet werden. Deshalb gehört auch ein Rotmilan zum Team des Testfelds. Milan "Donzi" wurde mit einem GPS-Sender ausgestattet und seine Flugbewegungen helfen nun bei der Forschung.

Mast für Windrad auf Laster
Die Masten für die beiden Windräder kommen auf dem Testfeld an.

Testfeld: einzigartige Lage in hügeligem Gelände

Das Testfeld auf der Schwäbischen Alb mit zwei Windrädern ist nach Angaben der Betreiber weltweit das einzige in bergiger Lage, das für die Wissenschaft zugänglich ist. Betrieben wird das Testfeld vom Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW). Dahinter stehen 25 Hochschulen, Institutionen und Unternehmen aus dem Land.

Auf dem Testfeld am Albtrauf stehen schon vier Masten für Messungen, die Türme für die Windräder werden jetzt errichtet. Jeder besteht aus drei Teilen. Ein Mast ist am Ende 73 Meter hoch. Wenn die Rotorblätter dazu kommen, wird das Windrad 100 Meter hoch sein.

Versuchsfeld Windenergie zwischen Donzdorf und Göppingen.
Arbeiten am Versuchsfeld Windenergie zwischen Donzdorf und Göppingen.

Windkraft-Ausbau zu langsam

Beim Ausbau der Windenergie will Baden-Württemberg deutlich vorankommen. Doch so richtig erfolgreich ist das noch nicht. Die Verfahren sind langwierig, häufig gibt es viele Bedenken in Ortschaften auf deren Gemarkung Windräder gebaut werden sollen. Die Landratsämter haben im vergangenen Jahr nur 41 neue Windkraftanlagen genehmigt.

Das Forschungsfeld für Windenergie soll im März fertiggestellt und noch im Frühjahr in Betrieb genommen werden. Zur Eröffnung wird Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erwartet. Im Moment fehlt allerdings noch das Getriebe für die Windräder. Es ist auf dem Weg von China nach Donzdorf.

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