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Ausblick auf 2024

VRN: Personalmangel im Nahverkehr nur mittelfristig lösbar

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Nicolas Stauder
Autor Nicolas Stauder

Personalmangel führt im öffentlichen Nahverkehr in der Rhein-Neckar-Region immer wieder zu Ausfällen. Das Problem sei nicht schnell zu lösen, so der Verkehrsverbund Rhein-Neckar.

Fachkräftemangel und erkranktes Bahnpersonal haben 2023 immer wieder für Straßenbahn- und Zugausfälle gesorgt. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) reagierte mit einem "Stabilisierungsfahrplan" - Fahrtstrecken wurden verkürzt oder der Takt ausgedünnt. Die Verkehrsunternehmen im VRN und die DB Regio seien dabei, den Personalpool zu verstärken, sagte VRN-Geschäftsführer Michael Winnes. Der Fachkräftemangel sei aber nur mittelfristig zu lösen.

Hinzu kommt ab dem Sommer die Sanierung der Riedbahn Mannheim-Frankfurt. Das Projekt werde 2024 für erhebliche Probleme in der Fahrplanstabilität sorgen, so Winnes.

Probleme auch bei der Deutschen Bahn

Ein Hauptgrund für die vielen Zugausfälle bei der Deutschen Bahn ist der Personalmangel in Stellwerken, weil sie Knotenpunkte in der Bahninfrastruktur sind. In der Vergangenheit hatte es zum Beispiel immer wieder Probleme im Stellwerk Neckargemünd (Rhein-Neckar-Kreis) gegeben. Dieses Stellwerk nutzt veraltete Technik, die nur von wenigen Mitarbeitern bedient werden kann.

Neckargemünd

S-Bahn-Ausfälle vorprogrammiert Personalmangel im Stellwerk Neckargemünd sorgt für Probleme

Das Stellwerk in Neckargemünd ist 60 Jahre alt und muss noch weitgehend von Hand betrieben werden. Weil dort Personalnotstand herrscht, gibt es seit Wochen Probleme.

Erhöhte Krankheitsstände seit Beginn der Pandemie

Die Verkehrsunternehmen im VRN hätten seit Beginn der Corona-Pandemie mit erhöhten Krankheitsständen zu kämpfen, erklärte VRN-Geschäftsführer Michael Winnes. Hinzu komme der allgemeine Fachkräftemangel. Mittlerweile hätten Verkehrsunternehmen wie die rnv begonnen, neue Fachkräfte auszubilden. Auch die Deutsche Bahn bildet nach eigenen Angaben zurzeit 1.900 Mitarbeitende in der Stellwerkstechnik aus.

Wir haben mehr Personal eingestellt, in der Hoffnung, dass wir im nächsten Jahr zu einer Entspannung kommen.

Springerpool als Lösung

Eine Lösung für die Stellwerkprobleme wäre laut VRN ein "Springerpool". Der Vorschlag ist es, Reservepersonal so auszubilden, dass es verschiedene Stellwerke bedienen kann. Jedes Stellwerk habe heute noch spezielle Technik, auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzeln geschult werden müssten. Viel sei dabei aber von der Deutschen Bahn abhängig.

Michael Winnes plädiert auch für die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen. Bürokratische Hürden würden oft dafür sorgen, dass geschultes Personal nicht eingesetzt werden könne. Insgesamt ist Winnes aber optimistisch, was den Personalmangel angeht. Auch wenn er nicht gleich lösbar sei.

Riedbahn wird für Einschränkungen sorgen

Ab dem Sommer 2024 wird zudem die Riedbahnstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim saniert. Im Januar für drei Wochen und nach dem Endspiel der Europameisterschaft wird die Strecke für insgesamt rund fünf Monate voll gesperrt.

Das Projekt berühre große Teile der Infrastruktur im VRN-Gebiet. Das führe dazu, dass es immer wieder zu erheblichen Problemen in der Stabilität des Betriebs kommen werde. Allerdings will der VRN während der Sperrung Schienenersatzverkehre anbieten, so Michael Winnes.

Mannheim

Sanierung der Riedbahnstrecke Bahnhöfe zwischen Mannheim und Frankfurt werden modernisiert

Die Sanierung der Riedbahn Mannheim-Frankfurt im Jahr 2024 umfasst auch 20 Bahnhöfe, darunter fünf in Mannheim. Für das Pilotprojekt wird die Strecke lange Zeit voll gesperrt.

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