Für das Fotoprojekt von und mit Brustkrebs-Patientinnen werden die Frauen von einer Mannheimer Designerin eingekleidet. Sie werden professionell geschminkt und frisiert in einer Location, die zur persönlichen Geschichte passt. Frauen, die erkrankt sind oder waren, können an dem Projekt teilnehmen. Für nächstes Jahr ist auch eine Fotoausstellung geplant.
Aus Blog wird Projekt für Frauen mit Brustkrebs
SWR-Redakteurin Nicoletta Prevete bekam vor fünf Jahren die Diagnose Brustkrebs. Ihre Welt geriet aus den Fugen. Sie hatte gerade zum zweiten Mal geheiratet, ihre beiden Kinder waren sieben und zwölf Jahre alt.
Es folgten eine Operation und eineinhalb Jahre Therapie. Ihre Erfahrungen wollte sie mit anderen teilen. Daraus entstand der Blog "Sei (D)ein Freund", mit dem sie betroffenen Frauen Kraft und Mut geben will. Außerdem hat sie das Fotoprojekt initiiert, bei dem Brustkrebs-Patientinnen mit ihrer Geschichte Modell stehen.
Isabel Lukas aus St. Leon-Rot
Eine der portraitierten Frauen ist Isabel Lukas aus St. Leon-Rot (Rhein-Neckar-Kreis). Auch sie bekam die Diagnose Brustkrebs im Jahr 2017. Sie war damals 47 Jahre alt und fiel aus allen Wolken.
Isabel hatte einen hochaggressiven Tumor, sie musste sich die Brüste entfernen und rekonstruieren lassen. Erst seit diesem Jahr fühlt sie sich wieder stark und gesund, auch als Frau.
Ihr Kleid für das Foto steht für ihr neues Selbstbewusstsein und ist im Brustbereich halb transparent. Bei ihrem Shooting im Steinbruch bei Bad-Dürkheim wird sie von ihrem Mann begleitet.
Designerin und Fotografin unterstützen das Projekt
Ebenfalls Teil des Projekts ist Designerin Regine Maier. Die persönliche Vorgeschichte der Modelle, vor allem ihre Stärke, inspiriert sie zum passenden Kleid. Domenica, eine der teilnehmenden Frauen, ging nach der Bestrahlung oft schwimmen, eigentlich ein Tabu. Ihr Kleid war dann aus Badeanzugstoff, das Muster: die Markierungen während der Bestrahlung. Fotografiert werden die Frauen von Annette Mueck. Auch sie hatte Brustkrebs.
Für Nicoletta Prevete war es während ihrer Therapie wichtig, jeden Schritt zu feiern. Für so viel Mut bekam sie einen Oskar von ihrer Familie und für ihr Foto ein rotes Ballkleid, mit dem sie auf der Straße tanzt.
Fotoausstellung geplant
Nächstes Jahr sollen die Bilder ausgestellt werden. Dafür fehlen noch mehr Frauen, die den Mut finden, sich trotz, wegen, während oder nach ihrer Krankheit fotografieren zu lassen. Als eine Botschaft an alle Betroffenen: "Wir sind viele, wir sind nicht allein."