Ameria hat das Produkt mit dem Namen "Maverick AI" jetzt in Heidelberg der Öffentlichkeit und Investoren vorgestellt. Die Chefs der 2001 gegründeten Firma denken groß: Sie betrachten ihre Gestensteuerung oder besser "berührungslose Steuerung" plus 3-D-Bildschirm und künstlicher Intelligenz als das nächste große Ding in der Computerwelt. Maus und Qwertz-Tastatur adé, könnte man auch sagen.
Zwei Mausohr-Kameras
Zwei Kameras links und rechts der Computerbildschirme lesen die Handbewegungen und setzen sie um, eine variable Tastatur bietet für alle Anwendungen eigene Schaltflächen, der Bildschirm zeigt ein dreidimensionales Bild und das Ganze natürlich unterstützt von KI, künstlicher Intelligenz.
Die Heidelberger wollen jetzt in den Markt, nachdem sie Jahre an ihrer Idee mit den mausohrartigen Kameras an den Bildschirmen gearbeitet haben. Es fühlt sich tatsächlich perfekt an, wie der Bildschirm auf die Handbewegungen reagiert.
Hilfe für Chirurgen
Erstes Einsatzgebiet, zusammen mit dem Krankenhaus Salem in Heidelberg erprobt, soll die individuelle Vorbereitung und Durchführung von Operationen sein. Der Bildschirm zeigt dreidimensional das Körperteil, das operiert werden muss. So könnten Chirurgen mit Maverick AI besser sehen, was und wo zu machen ist, die Komplikationsrate soll sinken, die Zahl der Rezidive nach Krebsoperationen auch, weil genauer gearbeitet werden könnte. Das erwartet zum Beispiel Dr. Mladen Stankovic vom Salem in Heidelberg, der das System bereits kennt.
Der Vorteil des neuen Systems liegt auch darin, dass Ärzte in sterilen Räumen mit dem Bildschirm arbeiten können ohne die Handschuhe auszuziehen.

Milliardenmarkt Internet
Der zweite Marktzugang soll der Milliardenmarkt Warenverkauf im Internet sein. Kunden können mit den intelligenten KI-Bildschirmen Produkte berührungsfrei begutachten, es ist ein bisschen wie Science Fiction. Und tatsächlich stand am Anfang, lacht Technikvorstand Christian Ensslen, der Film "Minority Report" mit Tom Cruise, wo eine noch recht grobe Gestensteuerung gezeigt wurde.
Torschüsse für Saudi-Arabien
Die Heidelberger Firma reklamiert für sich mehr oder weniger, den Laptop neu erfunden zu haben - das hat schon im Vorfeld für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt hoffen sie auf den Einstieg in den kommerziellen Erfolg. Steffen Hauth ist im Unternehmen für die Produktentwicklung zuständig. Er nennt neben dem Massenmarkt Internetverkauf als Einsatzgebiete die drei Bereiche Medizin, Arbeitsplätze mit Handschuhen und sehr schmutzige Arbeitsplätze.
Es geht ein ganze Menge mit der neuen Technik. Für Saudi-Arabien ist bereits eine Torschuss-Bildwand entwickelt worden, die bei der WM in dem Wüstenstaat zum Einsatz kommt.

Anwendungsgebiete für Maverick AI mit berührungsloser Steuerung können auch Computerspiele oder Produktdesign sein. Ameria startet jetzt eine Roadshow quer durch Deutschland und die Schweiz, um dem Produkt zum Durchbruch zu verhelfen.