Mehr als von Börsenexperten erwartet

Wirtschaftsforscher: US-Zölle sorgen für stärksten Einbruch bei Konjunkturerwartungen seit 2022

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Die Sorge um die deutsche Wirtschaft angesichts der US-Zölle ist größer, als Börsenexperten angenommen hatten. Das geht aus einer Umfrage des Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung hervor.

Der von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Handelskrieg mit Zöllen lässt Börsenprofis deutlich pessimistischer auf die deutsche Wirtschaft blicken. Das zeigt der neueste Konjunkturindex des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Wie die Forscher am Dienstag mitteilten, brach das Barometer für die Konjunkturaussichten in den kommenden sechs Monaten im April um 65,6 Punkte auf minus 14,0 Zähler ein. Befragt wurden 168 Investoren und Analysten.

"Dies ist der stärkste Rückgang der Erwartungen seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in 2022", hieß es. Der ZEW-Index notierte zuletzt im Juli 2023 tiefer. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten zwar mit einem deutlichen Rückgang gerechnet, aber nur auf plus 9,5 Punkte.

Konjunktur: Finanzpaket sorgte im März für Anstieg

Im März hatte es wegen der Aussicht auf das von Union und SPD vereinbarte Finanzpaket den stärksten Anstieg seit mehr als zwei Jahren gegeben. Das Barometer für die aktuelle Lage stieg dagegen im April um 6,4 auf minus 81,2 Zähler. "Der erratische Umbruch in der US-Handelspolitik lässt die Erwartungen für Deutschland einbrechen", kommentierte ZEW-Chef Achim Wambach die Entwicklung. "Nicht nur die potenziellen Folgen der angekündigten Reziprozitätszölle für den Welthandel, sondern auch die Dynamik ihrer Änderungen haben zu einem massiven Anstieg globaler Unsicherheit geführt."

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US-Zölle auf EU-Produkte vorerst größtenteils ausgesetzt

Trump hatte den 2. April zum "Tag der Befreiung" erklärt und gegen zahlreiche Handelspartner pauschale Zölle verhängt. Diese wurden kurz danach für 90 Tage ausgesetzt. Die Zölle von 25 Prozent auf Stahl, Aluminium und Autos sowie die zehnprozentigen Basiszölle auf sämtliche andere Produkte blieben für die EU in Kraft. Die Vereinigten Staaten sind das wichtigste Abnehmerland von Waren "Made in Germany".

Die Abhängigkeit der deutschen Exporteure von dem durch hohe Zölle bedrohten US-Geschäft ist so groß wie seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr: Die Ausfuhren in die weltgrößte Volkswirtschaft summierten sich im vergangenen Jahr auf gut 161,3 Milliarden Euro. Das war gut ein Zehntel - genau 10,4 Prozent - aller deutschen Exporte und damit der höchste Anteil seit 2002.

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