Tobias Zimmermann ist der Direktor des Heinrich Pesch Hauses in Ludwigshafen, das die Inititative Mahlze!t LU in der Corona-Pandemie ins Leben gerufen hat. Die Hilfe sei nach wie vor notwendig, sagt er. "In einer Stadt, in der viele Menschen mit sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen kämpfen, möchten wir ein Zeichen setzen" , sagt Zimmermann. Der Bedarf nach dem kostenlosen Angebot immer samstags im Pesch Haus sei ungebrochen.

Bedürftige kommen aus der gesamten Vorderpfalz
Vor allem ältere Menschen, Alleinerziehende, Familien und Geflüchtete würden die Essensausgabe nutzen, bestätigt Barbara Guarjado Toro. Sie koordiniert das Team von 14 Ehrenamtlichen, die das Essen ausgeben. Gekocht wird es von der Küche des Heinrich Pesch Hauses.
Die Gäste kämen nicht nur aus Ludwigshafen sondern auch aus Mannheim oder der Vorderpfalz. Das Angebot verstehe sich als Ergänzung zu bestehenden Angeboten, zum Beispiel der Suppenküche des protestantischen Kirchenbezirks Ludwigshafen oder der Tafel Ludwigshafen, sagte Zimmermann.

Spenden sind zurückgegangen
Ermöglicht werde Mahlze!t LU durch Spender. Es seien Privatleute, Vereine, auch Unternehmen oder Geld aus Aktionen, sagt Anette Konrad, Sprecherin des Heinrich Pesch Hauses. So würde beispielsweise ein junger Hobby-Imker den Erlös aus dem Verkauf seines Honigs spenden. Aber die Spenden seien rückläufig. Man habe das Angebot auf einmal die Woche zurückfahren müssen, damit überhaupt noch regelmäßig und verlässlich Mahlzeiten ausgegeben werden können. Die Produktionskosten pro Essen liegen zwischen 6 und 7 Euro.
80 bis 120 Mahlzeiten an den Ausgabetagen
An den Samstagen kämen zurzeit bis zu 75 bedürftige Menschen, die teils zwei Portionen essen oder auch Mahlzeiten für Bekannte oder Verwandte mitnehmen. Deshalb würden 80 bis 120 Essen ausgegeben - immer Samstags zwischen 12 und 13 Uhr. Mehrmals im Jahr fänden zudem Geschenkebörsen mit Hygieneprodukten, Kleidung, Spielsachen und haltbaren Lebensmitteln statt.

Mahlzeiten für ein bisschen mehr Normalität
Das Hilfsangebot soll den Menschen auch ein Stück Normalität bieten, heißt es vom Heinrich Pesch Haus. Die Initiative war vor fünf Jahren während der Corona-Pandemie gegründet worden, als viele Hilfsangebote wegbrachen. Seit dem April 2020 habe die Initiative des katholischen Bildungszentrums mehr als 75.000 Essen ausgegeben.