In Dettenheim im Landkreis Karlsruhe darf eine Bohranlage zur Nutzung von Erdwärme aus großer Tiefe errichtet werden. Die zuständige Landesbergdirektion im Regierungspräsidium Freiburg hat das von der Deutschen Erdwärme GmbH in Karlsruhe geplante Vorhaben für den Testbetrieb genehmigt.
Bohrarbeiten bei Dettenheim könnten Anfang 2025 beginnen
Das Unternehmen darf wenige Kilometer nördlich von Dettenheim einen Bohrplatz errichten. Anfang des kommenden Jahres könnten die Bohrarbeiten beginnen, so die Behörde in Freiburg.
Die Deutsche Erdwärme plant, Thermalwasser aus bis zu 3.750 Metern Tiefe zu fördern. Das Wasser soll für Stromerzeugung und für Nahwärme verwendet werden. Gegenüber dem SWR bestätigte Geschäftsführer Herbert Pohl den Zeitplan. Derzeit würden Fördermittel beantragt, im kommenden Jahr könnten dann die Arbeiten in Dettenheim beginnen. Die Genehmigung sei durch eine sehr intensive Prüfung gegangen, betonte Pohl.
Austausch von Politikern und Branchenvertretern Chancen und Risiken: Erster Tiefengeothermie-Gipfel bei Karlsruhe
Politiker und Branchenvertreter trafen sich am Dienstag in Ettlingen zum ersten Tiefengeothermie-Gipfel Oberrhein. Dabei ging es vor allem um die Frage einer Landesbürgschaft im Schadensfall.
Deutsche Erdwärme erwartet Bedingungen wie in Graben-Neudorf
Die Deutsche Erdwärme hat sieben Kilometer entfernt in Graben-Neudorf bereits eine Erdwärme-Bohrung durchgeführt. Hier sollen in den kommenden Wochen weitere Tests stattfinden.
Man erwarte in Dettenheim Thermalwasser mit ähnlich hohen Temperaturen wie in Graben-Neudorf, so Geschäftsführer Pohl gegenüber dem SWR. Der Vorteil sei, dass man sich nun rechtzeitig darauf vorbereiten und Arbeitsmaterial beschaffen könne, dass den hohen Temperaturen standhält. Der Geschäftsführer geht bei beiden Projekten von einem Erfolg aus.
Landesbergdirektion: Erdbebengefahr in Dettenheim intensiv geprüft
Voraussetzung für den Erfolg ist nach Angaben der Landesbergdirektion, dass genügend Thermalwasser gefunden wird. Besonders im Fokus der Prüfung des Vorhabens stand laut Behörde die Vermeidung von Schäden durch Erdbeben. Erdbeben seien wegen der Planungsunterlagen und der in der Zulassung festgeschriebenen Auflagen in Dettenheim nicht zu erwarten.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Testbetrieb genehmigt. Für die Betriebsphase der Geothermieanlage in Dettenheim sind weitere Genehmigungen notwendig.