Im Stadtteil Huchenfeld

Nach "jahrelanger Dürre" - Baustart für neues Schwimmbad in Pforzheim

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Peter Lauber
Ein Bild von Peter Lauber (Foto: SWR, Patricia Neligan)
Matthias Stauss
Ein Bild von Matthias Stauss (Foto: SWR)

Wer in Pforzheim baden gehen möchte, hat seit Jahren nicht viel Auswahl. Zwei Bäder mussten wegen Einsturzgefahr schließen. Im Stadtteil Huchenfeld wird jetzt neu gebaut.

Für viele in Pforzheim markiert er den ersehnten Anfang vom Ende der Bädermisere: am Donnerstag war Spatenstich für das neue Stadtteilbad in Huchenfeld. Die alte Schwimmhalle ist vor zwei Jahren wegen Einsturzgefahr abgerissen worden.

Die Anwesenheit sämtlicher Bundestagsabgeordneter, zahlreicher Gemeinderäte und vieler Bürger machte deutlich: das ist nicht nur der Spatenstich für ein gewöhnliches Hallenbad. Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) zeigte sich erleichtert. Für ihn markiert der Baubeginn für das 16 Millionen Euro teure Hallenbad der Anfang vom Ende der Pforzheimer Bäder-Misere.

"Heute endet endlich die lange Dürreperiode der Pforzheimer Bäder."

Schwimmkurs in Pforzheimer Schwimmbad (Foto: SWR, Ines Kunze)
Schwimmflächen sind in Pforzheim derzeit Mangelware

Vereine und Kinder leiden am meisten

Wieder nach Herzenslust planschen – das soll in Huchenfeld ab Ende nächsten Jahres wieder möglich sein. Viele im Höhenstadtteil zeigten sich erleichtert. Für die Kinder im Stadtteil habe es in den letzten Jahren keine Möglichkeit mehr gegeben, schwimmen zu lernen. Das sagt Fabian Sowa, Vorsitzender des örtlichen Schwimmvereins.

"Die Mitgliederzahlen haben gelitten, weil viele gesagt haben, ohne Schwimmbad muss ich nicht im Schwimmverein sein.“


Nicht der einzige Neubau in Pforzheim

Nicht nur Huchenfeld, ganz Pforzheim sitzt derzeit buchstäblich auf dem Trockenen. Denn wie berichtet musste auch das Emma-Jaeger-Bad in der Innenstadt vor vier Jahren dichtmachen. So fehlt momentan die Hälfte der Schwimmflächen. Und auch die restlichen Bäder sind größtenteils Sanierungsfälle.

Der Neubau in Huchenfeld soll der erste Schritt sein, um aus der Misere rauszukommen. Der Bund fördert das Vorhaben mit vier Millionen Euro. Weitere Zuschüsse in Höhe von sechs Millionen Euro wurden bereits für die Sanierung des Fritz-Erler-Schwimmbads zugesichert. Und beim Nagold-Freibad ist eine Kooperation mit den Stadtwerken in Planung, die das Bad übernehmen wollen.

Der dickste Brocken wartet auf dem Pforzheimer Wartberg

Die weitaus größte Herausforderung für die Stadt bleibt das Wartberg-Freibad. Das soll in den kommenden Jahren für insgesamt 66 Millionen Euro ebenfalls saniert und zu einem ganzjährig nutzbaren Kombibad erweitert werden. Dafür wurden nach langer Diskussion die Pläne, das Emma-Jaeger-Bad an selber Stelle in abgespeckter Form neu zu errichten, wieder fallen gelassen.

Auch das Pforzheimer Wartberg-Freibad ist eine Dauerbaustelle (Foto: SWR)
Auch das Pforzheimer Wartberg-Freibad ist eine Dauer-Baustelle.

Viele Pforzheimer befürchten nun, dass es jetzt wegen der Neuplanung viel länger dauert, bis sie wieder ein großes Familienbad haben. Doch Bäderchef Lutz Schweigert beteuert, dem sei nicht so. Man habe 90 Prozent der bisherigen Planungsarbeit übernehmen können, sagt er. Schon im April soll der Gemeinderat die ersten konkreten Pläne für das Kombibad beschließen. Dann würde der Bau ausgeschrieben. 2025 sollen die Bagger auf dem Wartberg rollen, die Eröffnung ist für 2027 geplant.

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