Drei Spielerinnen aus Heilbronn-Franken bei der U19-EM

Frauenfußball: Von Schwäbisch Hall und Brackenheim nach Belgien

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Jan Arnecke
Jan Arnecke

Die Zwillinge Dilara und İlayda Açıkgöz und auch Mara Alber treten für Deutschland bei der U19-EM der Frauen an. Wie sie von Heilbronn-Franken auf die Weltbühne kamen.

Dilara und İlayda Açıkgöz sind 19 Jahre alt, in Schwäbisch Hall geboren und aufgewachsen und spielen aktuell bei Eintracht Frankfurt. Mara Alber ist 17, kommt aus Brackenheim-Stockheim (Kreis Heilbronn) und spielt für die TSG Hoffenheim. Was die drei jungen Frauen vereint? Sie stehen alle im Kader der U19-Nationalmannschaft für die diesjährige Europameisterschaft (EM) in Belgien, die am 18. Juli beginnt.

Als Mädchen lieber bei den Jungs gekickt

Die 17-jährige Mara Alber kam durch ihren großen Bruder zum Fußball. In Dürrenzimmern (ebenfalls Kreis Heilbronn), wo schon der Vater Fußball gespielt hatte, kickte sie dann aber lieber bei den Jungs mit. Und das blieb fast durchgängig bis zum Schluss so. Ein Jahr spielte sie in der U14-Frauenmannschaft der TSG Hoffenheim. Dort habe sie auch viel gelernt, erzählt Mara im SWR-Interview, doch sie selbst habe lieber mit Jungs zusammengespielt.

Jetzt steht die erste offizielle Saison für die erste Mannschaft der TSG Hoffenheim Frauen an, davor noch die U19-EM. In die Heimat Stockheim kommt sie oft und gerne zurück. "Stockheim ist ein Dorf, da hat man Ruhe", so Alber. Das genieße sie in vollen Zügen, vor allem Haus und Garten nah am Wald, das gebe es bei ihr in Hoffenheim so einfach nicht.

2022: Das Achterbahn-Jahr für Mara Alber und Kolleginnen

Es ist nicht die erste Europameisterschaft für die Stockheimerin. 2022 spielte sie die U17-EM in Bosnien und Herzegowina. Im Finale gegen Spanien schoss Mara Alber in letzter Minute den Ausgleich; nach dem Elfmeterschießen durften sie und ihre Teamkolleginnen sich "Europameisterinnen" nennen.

Mit dem Erfolg bei der EM hatten sich die jungen Frauen dann auch direkt für die Weltmeisterschaft im gleichen Jahr qualifiziert. Dann der herbe Rückschlag: Im Halbfinale unterlagen sie ausgerechnet Spanien, das Spiel um den dritten Platz verloren sie dann gegen Nigeria – auch im Elfmeterschießen.

Dennoch wurde Mara Alber bei der EM Torschützenkönigin und bei der WM zur drittbesten Spielerin gekürt.

İlayda Açıkgöz kickt neben der U19 Nationalmannschaft auch für Eintracht Frankfurt.
İlayda Açıkgöz kickt neben der U19 Nationalmannschaft auch für Eintracht Frankfurt. Bild in Detailansicht öffnen
Dilara Açıkgöz kickt neben der U19 Nationalmannschaft auch für Eintracht Frankfurt.
Dilara Açıkgöz kickt neben der U19 Nationalmannschaft auch für Eintracht Frankfurt. Bild in Detailansicht öffnen
Mara Alber kickt neben der U19 Nationalmannschaft auch für Hoffenheim in der ersten Mannschaft.
Mara Alber kickt neben der U19 Nationalmannschaft auch für Hoffenheim in der ersten Mannschaft. Bild in Detailansicht öffnen

Von links nach rechts, in den Trikots ihrer Mannschaften und in Aktion: İlayda Açıkgöz, Dilara Açıkgöz und Mara Alber.

Mit 14 von zuhause ausziehen? Keine Frage!

Dilara und İlayda Açıkgöz stammen aus Schwäbisch Hall, sind dort aufgewachsen, zur Schule gegangen, die Familie wohnt noch immer dort. Doch schon mit 14 ging es für die Zwillinge in die große weite Welt, genauer an den Olympiastützpunkt in Stuttgart und dort auch aufs Internat.

Die Entscheidung sei den beiden nicht schwer gefallen, jährlich gebe es vonseiten ihres Fußballverbands Württemberg dort nur zwei Plätze: "Wir wussten, dass uns das weiterbringt und wir Schritte in Richtung Profifußball machen wollen. Deshalb haben wir das Angebot angenommen", erklärt Dilara.

Salzsieder - Großstadt - und wieder zurück

Inzwischen spielen und leben die Schwestern in Frankfurt. Schwäbisch Hall sei da eindeutig ländlicher, ruhiger. Zwar sind die beiden nur noch ein paar Mal im Jahr bei der Familie in Hall. Was sie neben der Familie aber wohl am meisten vermissen: Die Feste in Schwäbisch Hall - mit allem drum und dran wie zum Beispiel den Salzsiedern.

Und nach der U19-Fußball-EM, ganz egal wann diese für das DFB-Team vorbei sein sollte, dürfte auch noch genug Zeit für einen Besuch in der Heimat sein.

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