Streikende der IG Bau bei SüdLink

Forderung von 500 Euro mehr im Monat

IG Bau: Streik bei SuedLink in Leingarten - eine Baustelle steht still

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Ulrike Schirmer
Ulrike Schirmer

Rund 80 Bauarbeiter aus der Region haben sich an der Baustelle für die SuedLink-Trasse in Leingarten versammelt. Nach langer Zeit hat die IG Bau nun wieder zum Streik aufgerufen.

Im Raum Heilbronn könnte die ein oder andere Baustelle am Donnerstag stillstehen. Vor allem aber auf der Baustelle für die SuedLink-Trasse in Leingarten (Kreis Heilbronn) geht nichts mehr. Bei der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) wird nach 22 Jahren wieder gestreikt. Nach drei Verhandlungsrunden ohne Ergebnis und einem abgelehnten Schlichterspruch hat sie zum Streik aufgerufen. Ihre Forderung: 500 Euro mehr im Monat für alle Lohngruppen.

SuedLink-Baustelle in Leingarten "verwaist"

"Die Baustelle in Leingarten ist verwaist", sagte IG-BAU-Gewerkschaftssekretär Christoph Bahn dem SWR. Etwa 80 Streikende sind gekommen, um ihrem Unmut Luft zu machen. "Wir, die Beschäftigten der Bauwirtschaft, haben in den letzten Jahren während des Baubooms so rangeklotzt, dass wir es uns verdient haben, einfach mal eine ordentliche Lohnerhöhung zu bekommen", sagte ein Streikender am Morgen dem SWR.

Die Gewerkschaft argumentiert, seit dem letzten Tarifabschluss im Jahr 2021 sei alles deutlich teurer geworden. Dies mache es notwendig, dass man ein bisschen mehr Geld im Geldbeutel habe, so die Meinung eines anderen Streikenden.

IG Bau: "Schwerer Beruf" muss attraktiver werden

Bereits am frühen Morgen trafen sich die ersten Streikenden am Heilbronner Gewerkschaftshaus. Von dort ging es dann mit dem Bus nach Leingarten. Mit etwa 50 Streikenden hatte Gewerkschaftssekretär Bahn gerechnet, gekommen sind rund 80.

Streikende vor dem Heilbronner Gewerkschaftshaus
Erste Streikende vor dem Heilbronner Gewerkschaftshaus am frühen Donnerstagmorgen - am Ende waren es rund 80 Bauarbeiter, die ihre Arbeit niederlegten.

Ihnen ist vor allem wichtig, ihre Kollegen im Baugewerbe zu halten. Viele würden abwandern und nur sehr wenige nachkommen. Ein besserer Verdienst wäre laut Gewerkschaftssekretär Bahn eine Möglichkeit, diesen "schweren Beruf attraktiver zu machen".

Wenn die Arbeitgeber nicht aufpassen, dann hauen ihm alle Bauleute wieder ab. [...] Und deswegen brauchen wir 500 Euro mehr für alle.

Nach Angaben von Gewerkschaftssekretär Bahn sind sowohl der Hochbau, der Tief- und Straßenbau sowie der Rohrleitungsbau betroffen. Seit Ende Februar läuft die aktuelle Tarifauseinandersetzung im Bauhauptgewerbe.

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