Nirgends sind die Kita-Gebühren für unter Dreijährige so teuer wie in Heilbronn. Das besagt eine Erhebung des Instituts der Deutschen Wirtschaft. Nun hat die Stadt angekündigt, noch einmal nachlegen zu wollen. Trotz Erhöhung liegt Heilbronn nach eigenen Angaben noch deutlich unter dem Landesrichtsatz.
Bereits hohe Kosten in Heilbronn steigen noch weiter
Aktuell liegen die Kosten, um ein unter dreijähriges Kind sechs Stunden betreuen zu lassen, in Heilbronn bei 373 Euro. Landesweit steht Heilbronn dem Institut der Deutschen Wirtschaft zufolge an der Spitze. Und es soll in den kommenden zwei Jahren noch teurer werden. Das hat der Gemeinderat am Donnerstag beschlossen. Für das Kindergartenjahr 2024/25 kommen 7,5 Prozent zuzüglich weiteren 10 Euro. Im Kindergartenjahr 2025/26 sollen die Kosten dann nochmal um weitere 7,3 Prozent und ebenfalls zusätzliche 10 Euro steigen.
Damit will man sich an den Landesrichtsatz anpassen, der aktuell bei 479 Euro liegt, soll aber im kommenden Jahr ebenfalls auf über 500 Euro angehoben werden. Damit will man das Loch von knapp 54 Millionen Euro stopfen, dass der Stadt für die Kinderbetreuung nach Abzug aller Zuschüsse bleibt.
Tausende Kita-Plätze fehlen, doch gibt es bald Entspannung?
Weiter fehlen aktuell in Baden-Württemberg tausende Kita-Plätze. Die Lage ist angespannt, viele Einrichtungen stehen vor dem Kollaps. Scheint jetzt die Entspannung zum Greifen nah? Zumindest lässt das eine Prognose vermuten, die ebenfalls am Donnerstag im Heilbronner Gemeinderat vorgestellt wurde.
Von der Kita in die Schule: Braucht Heilbronn bald weniger Betreuung?
In den vergangenen sechs Jahren wurden im Kindergartenbereich über 500 zusätzliche Plätze benötigt, so die Stadt. Drei neue Kindergärten befinden sich daher gerade noch im Bau. Doch es zeichnet sich langsam Entspannung ab.
Das liege vor allem daran, dass die geburtenstärksten Jahrgänge bald nach und nach in die Schule kommen, so die Stadt. So könnte der Bedarf an Betreuungsplätzen in Zukunft deutlich sinken. Bürgermeisterin Agnes Christner, zuständig unter anderem für Bildung und Betreuung, rechnet damit, dass der Bedarf in drei bis vier Jahren vollständig gedeckt werden kann.

Kita-Plätze: Noch ist der Bedarf hoch
Trotzdem herrsche derzeit noch keine Ruhe in den Einrichtungen. Der Ausbau neuer Wohngebiete und die Zuwanderung erschweren die Planung, heißt es.