Der Landesbauernverband Baden-Württemberg zieht nach dem Hochwasser eine erste Bilanz: Im Kreis Heilbronn waren vor allem Betriebe in Bad Friedrichshall, Möckmühl, Jagsthausen und Ilsfeld von Schäden betroffen. Einzelne Landwirte rechnen mit Schäden im fünfstelligen Bereich, besonders bei Winterweizen, Zuckerrübe, Mais, Salat, Weißkohl und Rotkraut. Im Hohenlohekreis rechnen mehrere Betriebe mit einem Totalverlust, was den ersten Schnitt der Wiesen angeht.
Weizen unter Wasser: Jetzt könnten Pilzkrankheiten folgen
Beim Weizen befürchtet Landwirt Ralf Krämer aus Möckmühl (Kreis Heilbronn) Einbußen, da der Weizen tagelang unter Wasser stand. Damit sind auch Krankheiten, die durch Hochwasser übertragen werden können, möglich.
Elf Hektar hat Ralf Krämer mit Weizen bepflanzt. Rund drei davon sind nach dem Hochwasser hinüber, berichtet er dem SWR. Aber erst die Zukunft wird zeigen, wie groß der Schaden wirklich ist. Denn mit dem Wasser kamen möglicherweise auch sogenannte Pilzkrankheiten auf das Feld. Erst wenn geerntet und die Ernte beprobt wird, wird klar, ob man den Weizen überhaupt noch als Brotweizen oder Futtermittel verwerten kann. Oder man ihn vernichten muss.
Doch schon während der Ernte könnte es zu Problemen führen. Das Hochwasser hat auch viel Sand in die Felder gespült. Der wiederum hänge sich an die Pflanzen, was dann schlussendlich die Ernte erschwere, so Krämer. Die Jagst, die in unmittelbarer Nähe zu Krämers Feldern verläuft und über die Ufer getreten war, hat im Normalfall einen Pegel von rund 80 Zentimetern. Während des Hochwassers waren es zwischenzeitlich drei Meter.