Normalerweise volle Biergärten in den Ferien

Gastronomie in Heilbronn-Franken: Wetterkapriolen in Pfingstferien sorgen für Umsatzeinbußen

Stand
Autor/in
Juliane Pyper

Die Probleme in der Gastronomie sind vielfältig - auch das durchwachsene Wetter in den Pfingstferien trägt nicht zu einer Besserung bei. In den Biergärten fehlen die Ausflügler.

Das durchwachsene Wetter in den Pfingstferien macht sich auch in den Gastronomiebetrieben in der Region Heilbronn-Franken bemerkbar. Gaststätten mit viel Außengastronomie wie zum Beispiel Biergärten müssen mit Einbußen rechnen. Für Gastronomen läuft das gesamte Frühjahr schon nicht gut. Ein Blick zu Jürgen Hönnige in seinen Biergarten in Brackenheim-Dürrenzimmern (Kreis Heilbronn).

 

Vor allem Biergärten haben zu kämpfen

Bei diesem regenreichen Wetter fehlen in den Pfingstferien vor allem die Ausflügler, sagt Jürgen Hönnige, Besitzer der Waldschenke "Hörnle" in Brackenheim-Dürrenzimmern. Das "Hörnle" befindet sich auf einem Weinberg und ist in der Region bekannt für seinen großen Biergarten mit Ausblick über das Zabergäu. Normalerweise würden in den Pfingstferien viele Familien kommen, die einen Kurztrip oder Ausflug in der Region machen oder in den Weinbergen wandern gehen. Doch die fehlen aktuell, so Hönnige weiter. Die Stammgäste würden aber nach wie vor kommen.

Die Wanderer und die Fahrradfahrer kommen wirklich nur bei schönem Wetter und das ist halt eben nicht so gegeben, weil das Wetter ist sehr, sehr launisch [...] und das ist natürlich für uns echt übelst.

Die Ferienaktivitäten werden dann vom Außenbereich eher nach drinnen verlagert und statt einem Ausflug zum "Hörnle" würden die Familien dann eher zum Beispiel ins Hallenbad gehen, mutmaßt Hönnige. "Das schlägt sich natürlich schon nieder in der Besucherzahl bei uns, logisch."

Waldschenke Hörnle Brackenheim
Normalerweise kommen in den Pfingstferien viele Wanderer, Fahrradfahrer und Familien auf das "Hörnle".

Auch im Taubertal fehlen in der Gastronomie momentan die Fahrradfahrer, berichtet Frank Bundschuh von der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) Kreisstelle im Main-Tauber-Kreis.

Laut Martin Kübler, Vorsitzender der DEHOGA Kreisstelle Heilbronn, ist der momentane Gästerückgang in der Gastronomie neben dem schlechten Wetter auch darauf zurückzuführen, dass zurzeit viele Feste stattfinden, wo die Leute dann eher hingehen würden, weil sie dort auch günstiger als im Restaurant essen könnten. Die Pfingstmärkte in Möckmühl und Widdern (beide Kreis Heilbronn) seien beispielsweise extrem gut besucht worden.

Wenn die Feste gut laufen, dann ist es traditionell in der Gastronomie etwas ruhiger.

Frühjahr insgesamt "schlimm"

Aufgrund des sehr wechselhaften Wetters auch in den vergangenen Monaten laufe das gesamte Frühjahr schon nicht gut: "Im März hatten wir zwei Wochen, die vom Wetter her okay waren, Ostern war auch einigermaßen okay, aber seitdem haben wir eigentlich echt nur Regen, gefühlt jeden Tag und das ist sehr schwierig", erzählt Jürgen Hönnige. An vier bis fünf Wochenenden sei das Wetter gut gewesen und somit der Umsatz in der Waldschenke "exorbitant gut", "und dann fallen wir halt in der Woche darauf wieder absolut in den Keller, weil es wieder nur regnet zwei, drei Tage."

Das Frühjahr ist sehr, sehr schlimm dieses Jahr.

Waldschenke Hörnle Brackenheim
An den wenigen sonnenreichen Wochenenden in diesem Frühjahr war das "Hörnle" gut besucht. Auch der Ausblick lockt viele Leute an.

Wandel in der Gastronomiebranche spürbar

Die Themen, die die Gastronomiebranche momentan beschäftigen, sind vielfältig. Die allgemeine Stimmung sei getrübt durch die Mehrwertsteuererhöhung auf wieder 19 Prozent zu Jahresbeginn und den Personalmangel. Einige Betriebe haben statt einen nun zwei Ruhetage pro Woche, da sie nicht mehr genug Personal finden, sagt Martin Kübler. Es sei bei den Gästen eine Konsumzurückhaltung bemerkbar, so Frank Bundschuh von der DEHOGA Kreisstelle Main-Tauber-Kreis. Auch Biergarten-Besitzer Hönnige spürt einen "Wandel in der Gastronomie":

Man tut sich da echt schwer. Die Leute sparen, das ist das Erste. Zweitens: Personal wird auch nicht besser vom Zulauf her. [...] Die Mehrwertsteuererhöhung merken wir auch, die Leute sind sehr verhalten.

Vor allem Rentnerinnen und Rentner sind Stammgäste im "Hörnle": "Die sind zwei bis drei Mal in der Woche gekommen und jetzt kommen sie halt nur noch einmal, weil sie wirklich sparen", sagt Hönnige.

Es gibt aber nicht nur schlechte Nachrichten: Die Hotels im Main-Tauber-Kreis seien dieses Frühjahr gut gebucht, so Frank Bundschuh. Außerdem stehen wieder viele Events an, die viele Gäste in die Region locken sollen.

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