Angesichts laufender Tarifverhandlungen hat der Berufsverband Marburger Bund zur Arbeitsniederlegung an den kommunalen Kliniken aufgerufen. Auch Ärztinnen und Ärzte der Krankenhäuser in Friedrichshafen, Konstanz und Singen beteiligen sich daran.
Zahl der streikenden Ärzte ändert sich laufend
Man könne derzeit noch nicht sagen, wie viele sich genau an dem Warnstreik beteiligen, so eine Sprecherin des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz (GLKN) auf SWR-Anfrage. Auch in Friedrichshafen sei die Zahl der streikenden Ärztinnen und Ärzte schwer zu beziffern und sie schwanke ständig, sagte eine Sprecherin des Medizin Campus Bodensee. Das liege vor allem am Schichtsystem.
Klinikbetrieb weitgehend normal
Die medizinische Versorgung sei während des Warnstreiks sichergestellt, dafür gebe es Notdienstvereinbarungen. Da sich einige Anästhesisten am Warnstreik beteiligen, mussten nicht-dringlichen Operationen im Klinikum Friedrichshafen verschoben werden, heißt es in einer Stellungnahme. Ansonsten laufe der Klinikbetrieb normal. In Singen und Konstanz sehe es ähnlich aus, so eine Sprecherin. Bei Sprechstunden komme es zu kurzfristigen Absagen oder Verzögerungen. Ansonsten laufe der Betrieb an den beiden Standorten ohne Probleme.
Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent gefordert
Der Marburger Bund fordert für die rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Zudem soll es mit Wirkung ab 1. Januar 2023 einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung im Oktober 2021 aufgelaufenen Preissteigerungen geben.