Rumpf der Landshut-Maschine in einem Hangar in Friedrichshafen

Eigene Halle am Flughafen Friedrichshafen

"Landshut" ab 2024 für Öffentlichkeit zugänglich

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Die 1977 von Terroristen entführte Lufthansa-Maschine "Landshut" soll ab dem kommenden Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Bis 2026 soll zudem ein Lernort entstehen.

Interessierte sollen ab dem kommenden Jahr das Flugzeug "Landshut" am Flughafen in Friedrichshafen besuchen können. Das teilte am Mittwoch Thomas Krüger, der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, bei einem Treffen am Flughafen Friedrichshafen mit.

Eigene Halle am Flughafen Friedrichshafen

Für die Maschine soll am Flughafen eine eigene Halle angemietet werden. Man sei bereits in Mietverhandlungen, so Thomas Krüger. Bis zum Jahr 2026 soll in der Halle zudem ein Lernort rund um die Entführung der "Landshut" entstehen. Die für die Konzeption zuständige Bundeszentrale für politische Bildung plant auch digitale Angebote wie Lernspiele in der Halle und in der Maschine, die teils restauriert wird.

Die Entführung der "Landshut"

Die "Landshut" wurde im Oktober 1977 mit 91 Passagieren an Bord von palästinensischen Terroristen entführt, die mit der Aktion die Freiheit der Mitglieder der linksextremistischen Terrorgruppe Rote Armee Fraktion (RAF) erpressen wollten. In Mogadischu (Somalia) wurde die Maschine von Spezialkräften der GSG 9 gestürmt. Dabei wurden drei Geiselnehmer getötet. Die Geiseln überlebten - bis auf den Piloten, der von den Geiselnehmern erschossen worden war. Der Vorfall ist einer der bedeutendsten Anti-Terror-Einsätze der bundesdeutschen Geschichte.

Flugzeugwrack seit 2017 in Friedrichshafen

Im Jahr 2017 war das Wrack der "Landshut" von Brasilien nach Friedrichshafen geholt worden. Genaue Pläne, was mit der Maschine passieren solle und wer mögliche Projekte finanziere, waren dabei lange umstritten. Letztlich bewilligte der Bundestag 15 Millionen Euro Fördermittel.

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