Ab Freitag wird drei Nächte lang nach laichreifen Felchen im Bodensee gefischt. Den Fischen wird dann der Laich entnommen und in Fischbrutanstalten ausgebrütet. Die geschlüpften Jungfische kommen im Frühjahr wieder zurück in den Bodensee. So soll der Bestand der gefährdeten Fischart erhalten werden.
Kein Laichfischen im vergangenen Jahr
Im vergangenen Jahr musste der Laichfischfang ausfallen, weil es zu wenig laichreife Felchen im Bodensee gab. Seit Einführung des Laichfischens vor knapp 60 Jahren musste es erst zweimal ausfallen. Im Jahr 2020 konnten noch etwa 2.200 Liter Laich an Land gebracht werden und in den Fischburtanstalten ausgebrütet werden.
Immer weniger Felchen im Bodensee
Die Zahl der Felchen im Bodensee sinkt seit Jahren dramatisch. Im größten Teil des Bodensees, dem Obersee mit Überlinger See, gilt deshalb ab Januar ein dreijähriges Fangverbot für den bedrohten Fisch. Für den Untersee rund um die Insel Reichenau dagegen gilt das Verbot nicht. Die dreijährige Schonzeit für die Fische wurde von der Internationalen Bevollmächtigtenkonferenz für den Bodensee (IBKF) verhängt.
Klimaerwärmung und invasive Arten
Gründe für die sinkende Zahl an Felchen sind laut IBKF unter anderem der niedrige Nährstoffgehalt des Bodensees sowie die Erwärmung des Wassers durch den Klimawandel. Dazu kommt in den letzten Jahren die Verdrängung der angestammten Bodenseefelchen durch den invasiven Stichling. Forscher vermuten, dass der Stichling in den Lebensraum der Felchen in der Mitte des Sees eingedrungen ist und ihnen dort die Nahrung streitig macht und ihre Nachkommen frisst.
Berufsfischer hoffen auf Felchen-Laich
Ob die diesjährige Laichfischerei von Erfolg gekrönt sein wird, lasse sich laut Fischeriforschungsstelle Langenargen noch nicht sagen. Man hoffe aber, dass mit einigen Litern Laich die Felchenpopulation im Bodensee wieder gestärkt werden könne.