Coronavirus Liveblog für Baden-Württemberg (Foto: SWR, Getty Images)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Donnerstag, 6. August 2020

Stand

Das Coronavirus bestimmt den Alltag der Menschen im Land. Im Live-Blog fassen wir die neuesten Entwicklungen rund um die Pandemie und die Lockerungen zusammen.

Das war der Donnerstag in Baden-Württemberg

Rückkehrer aus Risikogebieten: Wer sich wann, wo, testen lassen muss

20:03 Uhr

Wer von einem Risikogebiet aus nach Deutschland einreist, muss sich ab Samstag auf das Coronavirus testen lassen - oder zuvor getestet worden sein. Für wen diese Regelung genau gilt, wann und wo man sich testen lassen muss und wer das bezahlt, lesen Sie hier.

68 neue Corona-Infektionen

18:28 Uhr

Am Donnerstag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 68 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Stand: 16:00 Uhr). Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 37.647 an. Davon sind ungefähr 34.760 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind somit geschätzt wie am Mittwoch noch 1.028 Menschen im Land mit dem Virus infiziert, am Dienstag waren es 1.021. Die Zahl der Todesfälle liegt bei 1.852 - einer mehr als am Mittwoch. Der sogenannte 7-Tages-R-Wert wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit R 0,89 angegeben. Er besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

Infizierte Person am Samstag im Offenburger Freizeitbad

18:17 Uhr

Am vergangenen Samstag hat sich eine an Corona erkrankte und wahrscheinlich ansteckende Person in dem Bad aufgehalten. Das teilen das Gesundheitsamt Ortenaukreis und die Stadt Offenburg am Donnerstag mit. Die Person war von 11 Uhr an bis zum Ende der Öffnungszeit im Bad. Nach Ermittlungen der Behörden hat sie außerhalb des eigenen Freundeskreises kaum Kontakt mit anderen Badegästen gehabt. Die Infektionsgefahr für Gäste und Mitarbeiter des Freizeitbads an diesem Tag war laut Gesundheitsamt daher sehr gering. Dennoch sollten alle Personen, die am 1. August im Offenburger Freizeitbad Stegermatt waren, sich selbst bis zum 15. August gut beobachten. Beim Auftreten der typischen Krankheitssymptome sollte man sich unverzüglich testen lassen.

Stuttgart erhöht Bußgelder für Maskenverweigerer

18:13 Uhr

Maskenverweigerer müssen in Stuttgart künftig ein deutlich höheres Bußgeld zahlen als bisher. Das Landratsamt teilte am Donnerstag mit, dass die Mindesstrafe statt bisher 25 Euro jetzt 75 Euro betrage. Für Menschen im gewerblichen Bereich - beispielsweise für Kellner - liege die Mindeststrafe bei 150 Euro. Für Wiederholungstäter könne es sogar noch teurer werden, sagte Stuttgarts Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Martin Schairer (CDU). Die Landeshauptstadt hat rund 130 Bußgeldverfahren eingeleitet. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist nach Angaben der Stadt verpflichtend für alle Menschen, die mit Bussen und Bahnen unterwegs sind, in Geschäften einkaufen oder bei der Ausübung ihres Berufs den Mindestabstand nicht einhalten können.

Eltern kritisieren Quarantäne-Androhung für Kinder

15:45 Uhr

Ein Behördenschreiben zur häuslichen Quarantäne von Kindern an einer Grundschule in Bruchsal (Kreis Karlsruhe) empört Eltern. Nachdem dort eine Lehrerin positiv auf das Coronavirus getestet wurde, wurden im Juli zwei Klassen nach Hause in die Quarantäne geschickt. Die Kinder erhielten zudem ein Schreiben der Stadt, in dem bei Nichteinhaltung der "häuslichen Quarantäne" mit einer zwangsweisen Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung gedroht wurde. Die Stadt Bruchsal erklärte am Donnerstag, dass der Text des Schreibens von der zuständigen Gesundheitsbehörde im Landratsamt gekommen sei. Dieses widersprach den Vorwürfen in Teilen, einzelne Formulierungen hätte es so nie gegeben. Die Androhung der Unterbringung in einer Einrichtung sei dagegen erfolgt. Nach dem Infektionsschutzgesetz sei dies allerdings eine legitime Maßnahme, die von einem Richter angeordnet werden müsste. Dieser Fall sei aber nie eingetreten.

Corona-Testpflicht: BW-Sozialministerium nimmt Bürger in Pflicht

15:32 Uhr

Einreisende aus internationalen Corona-Risikogebieten müssen sich von diesem Samstag an bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen. Das teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) heute in Berlin mit. Das baden-württembergische Sozialministerium ruft alle Reisenden auf, sich an die Corona-Testpflicht zu halten. Ansonsten würden hohe Bußgelder drohen. Für die Corona-Tests können Schwerpunktpraxen und Abstrichzentren überall in Baden-Württemberg genutzt werden. Dafür muss vorher an der Hotline des ärztlichen Bereitschaftsdienstes ein Termin vereinbart werden. Corona-Tests ohne Voranmeldungen sind in den Extra-Testzentren für Reiserückkehrer möglich. Davon gibt es bislang drei in Baden-Württemberg, an den Flughäfen Stuttgart, Friedrichshafen und Karlsruhe/Baden-Baden.

BW: Deutlich weniger Unfälle im Straßenverkehr

15:15 Uhr

Im ersten Halbjahr 2020 gab es so wenige Unfälle auf Baden-Württembergs Straßen wie zuletzt in den 1950er-Jahren zur Einführung der Unfallstatistik. Ursache ist laut dem Innenministerium vor allem die Corona-Pandemie und der dadurch deutlich geringere Verkehr. Insgesamt gab es zwischen Januar und Juni 35.000 Unfälle weniger auf Baden-Württembergs Straßen. Darunter gab es ein Drittel weniger Unfalltote (146 Menschen) und ein knappes Sechstel weniger Schwerverletzte (3.352). Nur bei den Radfahrunfällen stieg die Zahl, bei jedem vierten war ein E-Bike beteiligt.

Studie der Uniklinik Tübingen zum Impfstoff: Erste Phase erfolgreich

15:07 Uhr

Die erste Phase der Studie der Uniklinik Tübingen zum Corona-Impfstoff der Firma Curevac nähert sich dem Ende. Die bisherigen Ergebnisse seien laut dem Studienleiter Peter Kremsner vielversprechend. Bisher wurde der Impfstoff an jungen Freiwilligen getestet, rund 5.000 haben sich beim Institut für Tropenmedizin gemeldet. Für die nächste Phase der Studie sucht die Uniklinik nun Probanden im Alter zwischen 41 und 60 Jahren. In knapp einem Jahr könnte der Corona-Impfstoff auf den Markt kommen.

Mögliche Kündigungen: Gewerkschaften kritisieren Lufthansa

14:52 Uhr

Die Gewerkschaften warnen die Lufthansa vor überstürzten Kündigungen in der Corona-Krise. Zudem warf die Flugbegleitergewerkschaft UFO der Lufthansa eine Blockadehaltung vor. Hintergrund ist, dass die Fluggesellschaft Entlassungen auch in Deutschland nicht mehr ausschließt. Für das zweite Quartal meldete Lufthansa am Donnerstagmorgen ein Minus von eineinhalb Milliarden Euro. Der Plan, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, sei nicht mehr realistisch, hieß es von dem Konzern.

Sipplingen: Uferbereiche ab sofort nicht mehr gesperrt

14:49 Uhr

Das Baden am Ufer in Sipplingen am Bodensee ist ab sofort wieder an allen Tagen ohne Einschränkungen erlaubt. Das teilte der Bodenseekreis am Donnerstag mit. Das Landratsamt habe darauf hingewirkt, dass die Gemeinde das Betretungsverbot für die Uferpromenade aufhebe. Das Verbot sei rechtlich nicht zulässig, nicht verhältnismäßig und sachlich auch nicht zielführend. Sipplingen hatte in der vergangenen Woche entschieden, seine Uferbereiche an Wochenenden zwischen 11 und 17 Uhr zu sperren, weil die Corona-Abstandsregeln nicht eingehalten wurden.

Heidenheim: Positive Bilanz der Opernfestspiele trotz Corona

14:36 Uhr

Die Veranstalter der Opernfestspiele Heidenheim sind trotz der Coronakrise mit der diesjährigen Spielzeit zufrieden. Es gab 21 gut besuchte Konzerte mit einer Auslastung von 97 Prozent. Statt großer Oper fanden verschiedene kleinere Formate statt, wie beispielsweise ein Jazzfrühstück oder Schloss-Serenaden.

Neues Wohnheim in Biberach geplant - Studierendenwerk Ulm skeptisch

14:34 Uhr

Ein bayerischer Unternehmer will in Biberach ein Studentenwohnheim bauen. Das geplante Gebäude mit 150 Appartements wäre dann das größte der bisher zwei Biberacher Studentenwohnheime. Das Studierendenwerk in Ulm sieht das Vorhaben kritisch: Möglicherweise sinke schon bald der Bedarf an Studierendenwohnungen, sagte eine Sprecherin dem SWR. Hochschulen hätten wegen Corona in letzter Zeit viel Geld in Technik für Onlinevorlesungen investiert. Es sei nicht ausgeschlossen, dass Studenten demnach bald die Hälfte der Zeit im Elternhaus studieren und auch dort wohnen würden.

IG Bau kritisiert mangelnde Hygienemaßnahmen auf Baustellen

14:26 Uhr

Die Gewerkschaft IG Bau Nordbaden kritisiert die mangelnde Corona-Disziplin auf Baustellen. Häufig halte man sich nicht oder nur unzureichend an Abstands- und Hygieneregeln. Viele Baufirmen nähmen die Ansteckungsgefahr auf die leichte Schulter. So falle bei den Baustellen-Visiten auf, dass oft weder Desinfektionsmittel noch Seife und fließendes Wasser vorhanden seien. Außerdem seien Sammeltransporte in Autos oder Pausen dicht gedrängt im Bauwagen wieder an der Tagesordnung. Die Gewerkschaft fordert die Bauunternehmen auf, die Corona-Hygienemaßnahmen einzuhalten und so die Mitarbeiter zu schützen.

Reiseverband hofft auf Wegfall der Corona-Reisewarnungen für weitere Länder

14:17 Uhr

Nach dem Wegfall der deutschen Reisewarnungen für vier türkische Regionen hofft der Deutsche Reiseverband auf weitere Lockerungen. Verbandspräsident Norbert Fiebig nannte gegenüber dem SWR Ägypten und Tunesien als Beispiele. Maßstab für die Reisewarnungen des Auswärtigen Amts seien laut Fiebig die Einschätzung des Robert-Koch-Instituts, das Tunesien beispielsweise nicht zu den Risikogebieten zählt. Eine Lockerung für Ägypten käme auch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu spät, weil das Land ein klassisches Winter-Reiseziel sei und es zudem immer mehr Spätbucher gebe. Das Land sei vom Tourismus stark abhängig und könne ohne Urlauber instabil werden. Zuvor hatte der ägyptische Botschafter in Deutschland gefordert, die deutsche Reisewarnung für Ägypten aufzuheben.

Steuererklärung: Keine Corona-Gnade beim Finanzamt

13:13 Uhr

Die Finanzämter in Baden-Württemberg werden wohl auch in Zeiten der Corona-Pandemie keine Nachsicht bei der Prüfung der Steuererklärungen walten lassen. "Augen zudrücken ist nicht unsere Art", sagte Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) in Stuttgart bei der Vorstellung der Leistungsbilanz der Oberfinanzdirektion für 2019. Steuergerechtigkeit sei weiterhin das wichtigste Ziel, an dem man sich orientiere. Der Chef der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, hatte Mitte Juli gesagt, dass er es für möglich hält, dass die Finanzämter nach dem Sommer bei der Bearbeitung der Steuererklärungen ein Auge zudrücken werden - auch weil viele Finanzbeamten im Homeoffice gearbeitet hätten und mit Steuer-Stundungen und anderen Corona-Regelungen beschäftigt seien.

BW-Wirtschaftsministerin fordert Ausbildungsprämie für größere Betriebe

11:31 Uhr

Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) fordert eine Ausbildungsprämie für größere Betriebe. Die CDU-Politikerin sagte dem SWR, sie werde in der grün-schwarzen Koalition einen entsprechenden Vorschlag machen. Firmen bis zu 250 Mitarbeitern bekommen vom Bund eine Ausbildungsprämie, wenn sie trotz Kurzarbeit und Umsatzeinbußen in der Corona-Krise die Zahl ihrer Ausbildungsplätze erhalten. Diese Förderung von einmalig 2.000 Euro pro Ausbildungsplatz soll mit einem Landesprogramm für Betriebe bis zu 500 Mitarbeitern ergänzt werden, so die Wirtschaftsministerin. Diese Förderlücke müsse geschlossen werden, weil es in Baden-Württemberg in dieser Größenordnung 1.200 ausbildende Betriebe mit rund 9.000 Ausbildungsplätzen gebe. Ziel müsse es sein, diese Lehrstellen über die Corona-Krise hinaus zu sichern. Die Kosten für ein solches Programm beziffert das Wirtschaftsministerium auf fünf bis sechs Millionen Euro.

Bundesarbeitsminister ruft Unternehmen auf, weiter auszubilden

11:23 Uhr

Bildet aus - trotz Corona! Dazu hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) deutsche Unternehmen nochmals aufgerufen. Die Azubis von heute, sind die Fachkräfte von morgen, so Heil. Es dürfe nach der Corona-Krise nicht zu einem Fachkräftemangel kommen. Die Regierung unterstützt Unternehmen, die ihren Ausbildungsstand halten mit der Ausbildungsprämie - sie bekommen vom Bund 2.000 Euro pro Auszubildenden.

Prostituierte demonstrieren gegen unterschiedliche Corona-Auflagen

11:08 Uhr

Die Prostitution in Baden-Württemberg ist wegen der Corona-Krise verboten. Die Auflagen sind aber bundesweit unterschiedlich - dagegen wehren sich Prostituierte heute mit einer Demonstration in Stuttgart. In Bayern etwa seien einzelne Bordelle schon wieder geöffnet, auch in Berlin dürften einschlägige Studios ihre Kunden wieder empfangen, kritisiert der Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen. In Stuttgart aber gelte inzwischen auch ein Verbot für selbständig tätige Sexarbeiter. Die meisten Betroffenen hätten keine Rücklagen, wirksame finanzielle Hilfen gebe es auch nicht. Neben einer Pressekonferenz und Laufhaus-Touren planen die Veranstalter auch eine Kundgebung in der Nähe des Rotlichtviertels.

Coronatest am Allgäu Airport gut genutzt

11:06 Uhr

Die Corona-Teststation am Allgäu Airport in Memmingen wird gut genutzt. Am Flughafen landen wöchentlich etwa 25 Maschinen aus Risikogebieten wie Nordmazedonien, Albanien, Kosovo und der Ukraine. Vor allem bei Ankünften aus Risikogebieten wird das Angebot aber bereits jetzt sehr gut genutzt. Denn: So können die Passagiere eine zweiwöchige Quarantäne umgehen, in die sie sich ohne Test begeben müssten. Ein großer Teil dieser Passagiere lässt sich also jetzt schon testen, auch ohne Verpflichtung.

Schwetzinger Corona-Testzentrum zieht um

10:56 Uhr

"Drive-in" auf ehemaligem Supermarkt-Parkplatz: Nach Angaben des Gesundheitsamtes des Rhein-Neckar-Kreises soll das Corona-Testzentrum in Schwetzingen auf das Gelände eines ehemaligen Discounters in Reilingen, ebenfalls im Rhein-Neckar-Kreis, umziehen. Die dortigen Räumlichkeiten waren ursprünglich zur Unterbringung von Flüchtlingen angemietet worden. Der Grund für den Umzug: Man rechne gerade im Herbst mit steigenden Infektionszahlen.

Donnerstag, 6. August 2020

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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