Coronavirus-Bild mit Live-Blog-Logo (Foto: Colourbox, Montage: SWR)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Montag, 22. Juni 2020

Stand

Das Coronavirus bestimmt den Alltag der Menschen im Land. Im Live-Blog fassen wir die neuesten Entwicklungen rund um die Pandemie und die Lockerungen zusammen.

Das war der Montag, 22.6.

93 neue bestätigte Infektionen in Baden-Württemberg

18:43 Uhr

Am Freitag wurden dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium insgesamt weitere 93 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. Diese Zahl umfasst die Meldungen von Samstag, Sonntag und Montag. Damit steigt die Zahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten in Baden-Württemberg auf mindestens 35.375 an. Davon sind ungefähr 33.114 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Derzeit sind geschätzt noch 435 Menschen im Land mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert. Dem Landesgesundheitsamt wurden aus den Landkreisen Esslingen und Rhein-Neckar-Kreis insgesamt zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Demnach steigt die Zahl der Todesfälle auf insgesamt 1.826. Die Reproduktionszahl beziehungsweise der 7-Tages R-Wert wird vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 1,06 angegeben. Sie bezeichnet die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einer infizierten Person angesteckt werden.

SPD-Fraktionschef: Gezerre wegen Schulöffnungen "kaum zu ertragen"

16:41 Uhr

SPD-Fraktionschef Andreas Stoch kritisiert die widersprüchlichen Aussagen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Susanne Eisenmann (CDU) zu den Schulöffnungen. "Das Gezerre von CDU und Grünen auf dem Rücken der Schüler, Lehrer und Eltern ist kaum mehr zu ertragen", teilte Stoch am Montag mit. Die Schulen bräuchten einen verbindlichen Rahmen für die Planung des neuen Schuljahres. "Es müssen alle Beteiligten einbezogen werden, damit nach den Sommerferien der Schulbetrieb wieder so normal wie möglich stattfinden kann."

Kriminologe sieht Corona-Beschränkungen als Ursache für Krawalle in Stuttgart

15:45 Uhr

Der Kriminologe und frühere SPD-Justizminister Niedersachsens, Christian Pfeiffer, sieht in den Coronavirus-Beschränkungen eine Ursache für die Krawalle in Stuttgart. "Da ist viel aufgestauter Ärger vorhanden", sagte er der "Augsburger Allgemeinen". "Wir haben viele Verlierer durch Corona." Hinzu komme, dass die Leute mehrere Wochen wie eingesperrt gewesen seien, wenn man es mit dem uns sonst vertrauten Leben vergleiche. "Menschen, die eingesperrt waren, sind aggressiver", sagte er. Die Einordnung der Straftäter in eine "Partyszene" durch die Polizei hält Pfeiffer für problematisch. Das Wort sei für die Beschreibung der Randalierer ein sehr unglücklicher Ausdruck, meinte er. In der Nacht zum Sonntag hat es in Stuttgart schwere Ausschreitungen gegeben. Laut Polizei beteiligten sich bis zu 500 Personen an den Krawallen.

15,8 Millionen Euro für Projekte im ländlichen Raum

14:32 Uhr

Baden-Württemberg unterstützt Investitionsvorhaben im ländlichen Raum außerplanmäßig mit 15,8 Millionen Euro. Wegen der Corona-Krise werde man einen Teil der Gelder aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum früher als geplant bereitstellen. Das teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Das Geld fließt zum Beispiel in die Dorfgastronomie, aber auch in Projekte, die die Grundversorgung auf dem Land sicherstellen, wie Bäcker, Dorfläden oder Arztpraxen. Auch für Maßnahmen, die die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum verbessern, steht Geld bereit. Das Entwicklungsprogramm trage so dazu bei, auch in schwierigen Zeiten effiziente Strukturhilfe zu leisten, sagte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU). Insgesamt sollen durch die Fördergelder Investitionen in Höhe von rund 105 Millionen Euro angestoßen werden.

Mehr Verstöße gegen Corona-Verordnungen am Bodensee

14:05 Uhr

Die Corona-Verordnungen werden im Raum Bodensee-Oberschwaben immer weniger eingehalten. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg bestätigte diese Beobachtungen auf SWR-Anfrage. In Ravensburg habe es am Wochenende zahlreiche Verstöße gegeben. In den Lokalen sei der vorgeschriebene Abstand von 1,5 Meter nicht eingehalten worden. Gäste hätten beim Eintreten keinen Mund-Nasen-Schutz getragen, Angestellte ohne Maske bedient. Auch Ruhestörungen gab es. Die Polizei habe versucht, wenigstens die Störungen zu beseitigen, Strafen seien nicht verhängt worden. Bei vielen Menschen fehle mittlerweile das Verständnis für die Corona-Auflagen, so der Sprecher.

Zentrale Videokonferenzplattform für Schulen gestartet

13:30

Für die rund 4.500 Schulen Baden-Württemberg gibt es jetzt ein zentrales Videokonferenzsystem für den digitalen Unterricht. Das Kultusministerium hatte die Software "Big Blue Botton" seit Mitte April an ausgewählten Schulen getestet. Sie funktioniert als Teil der bereits von vielen Schulen genutzten Online-Plattform "Moodle". Über "Big Blue Button" können Lehrkräfte sich mit ihren Schülerinnen und Schülern per Video zusammenschalten, Dokumente live austauschen und sich auch in virtuelle Lernräume zurückziehen. Grundsätzlich steht die Software für alle Schulen zur Verfügung. Wer sie nutzen will, kann sich beim Zentrum für Schulqualität melden. Dort werden auch Fortbildungen angeboten.

Kretschmann hält Regelbetrieb an Schulen nach Sommerferien für unrealistisch

13:12 Uhr

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) geht nicht davon aus, dass nach den Sommerferien wieder ein regulärer Schulbetrieb stattfinden kann. Das sagte eine Sprecherin des Staatsministeriums. Noch sei vieles im Hinblick auf das Hygienekonzept und die Lehrerversorgung nach den Sommerferien unklar. Auch wenn es das Ziel sei, so viel Unterricht wie möglich zu veranstalten, heiße das nicht, dass alles wieder normal sei. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will bis Anfang Juli klären, wie es ab September mit dem Unterricht weitergehen soll. Letzte Woche hatten sich die Kultusminister der Länder darauf geeinigt, nach den Sommerferien zum Regelbetrieb zurückzukehren.

Curevac-Impfstoff bislang gut verträglich

11:23 Uhr

Die erste Freiwillige, die in Tübingen den Corona-Impfstoff der Firma Curevac erhalten hat, ist wieder nach Hause entlassen worden. "Es sieht sehr, sehr gut aus, was die Verträglichkeit und Sicherheit des Impfstoffs angeht", sagte Studienleiter Peter Kremsner vom Institut für Tropenmedizin am Montag. Die nächsten drei Teilnehmer sollten im Verlauf des Tages geimpft werden. Die 29-jährige Probandin war am Freitag geimpft und anschließend 24 Stunden stationär überwacht worden. Nun telefoniert sie täglich mit den Ärzten im Tropeninstitut und kommt zu regelmäßigen Kontrollvisiten. Wenn die erste Impfung gut vertragen wird, folgt einen Monat später eine zweite mit höherer Dosis.

"Night of Light" in Baden-Württemberg

10:40 Uhr

Mit der "Night of Light" will die Veranstaltungsbranche am Montagabend bundesweit auf ihre schwierige Lage in der Corona-Krise aufmerksam machen. Viele Gebäude und Bauwerke, die eine Verbindung zu Kulturveranstaltungen haben, werden dabei rot angestrahlt. In Baden-Württemberg machen bei der Aktion unter anderem das Badische Staatstheater in Karlsruhe, die Liederhalle in Stuttgart und die Burgruine Hohennagold mit. Auch in der Region Bodensee-Oberschwaben leuchten einige Gebäude am Montagabend rot.

Schweiz lockert Corona-Regeln

10:30 Uhr

Die Schweiz lockert ab Montag ihre Corona-Regeln. Die Regierung in Bern begründet das mit rückläufigen Infektionszahlen. In Restaurants und Clubs darf wieder ohne Zeitbegrenzung gegessen und gefeiert werden. Auch Veranstaltungen bis 1.000 Menschen sind erlaubt. Außerdem dürfen Theater, Konzerthallen und Kinos Vorstellungen anbieten. Allerdings muss jeder zweite Sitzplatz frei bleiben. Das sind die wichtigen Corona-Lockerungen, die in der Schweiz in Kraft treten. Das bislang geltende Notrecht auf der Basis des Epidemiegesetzes wurde aufgehoben. Abstandsregeln müssen allerdings nach wie vor eingehalten werden. Die Mindestabstände wurden aber von bisher 2 auf nun 1,5 Meter reduziert.

Schulklasse im Kreis Emmendingen in Quarantäne

7:48 Uhr

In Teningen (Kreis Emmendingen) muss eine gesamte Schulklasse samt Lehrer in häusliche Quarantäne. Hintergrund sind drei neue Fälle von Corona-Infektionen. Alle drei Ansteckungen haben ihren Ursprung wahrscheinlich aus einem privaten Treffen, meldet das Landratsamt Emmendingen. Eine infizierte Person besuche die Theodor-Frank-Realschule in Teningen. In Absprache mit dem Bürgermeister und dem Schulleiter wurde nun entschieden, dass alle Mitschüler und die Lehrkräfte, die die Klasse unterrichtet haben, in Quarantäne geschickt werden. Außerdem ermittelt das Gesundheitsamt Emmendingen die Kontaktpersonen und lässt sie auf das Coronavirus testen.

Ökonomen kritisieren Staatseinstieg bei Curevac

7:45 Uhr

Wirtschaftswissenschaftler kritisieren den Einstieg der Bundesregierung beim Tübinger Biotechunternehmen Curevac. So ein Einstieg hindere ausländische Investoren, Unternehmen in Deutschland zu übernehmen. Es drohe dadurch eine wirtschaftliche Abschottung, sagte der Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, der Zeitung "Die Welt". Auch der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Gabriel Felbermayr, hält das staatliche Engagement bei Curevac für einen massiven Eingriff in den freien Wettbewerb. Es gäbe viele Firmen, die an einem Corona-Impfstoff forschten. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Staat mit 300 Millionen Euro bei dem Tübinger Unternehmen Curevac einsteigt.

Montag, 22.6.2020

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Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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