Coronavirus unter dem Mikroskop  (Foto: Getty Images, Montage: SWR)

Das Virus und die Folgen für Baden-Württemberg

Live-Blog zum Coronavirus: Dienstag, 14. April 2020

Stand

Die Auswirkungen des Coronavirus sind deutlich im Alltag der Baden-Württemberger spürbar. In unserem Live-Blog verpassen Sie nichts: Jederzeit die neuesten Entwicklungen für Baden-Württemberg.

Das war der Dienstag in Baden-Württemberg:

21:30 Uhr

Die baden-württembergische Landesregierung hat offenbar einen Zeitplan für die Wiedereröffnung der Schulen und Hausärzte fordern die sofortige Lockerung der Corona-Maßnahmen. Weitere Informationen rund um das Thema Corona in Baden-Württemberg gibt es zusammengefasst im Corona-Ticker.

So bewertet ein Direktor die Schulsituation:

20:15 Uhr

25.289 Infizierte in BW - 11.952 genesen

19:11 Uhr

Das Sozialministerium Baden-Württemberg hat aktualisierte Fallzahlen für das neuartige Coronavirus veröffentlicht. Nach aktuellem Stand weisen in Baden-Württemberg 25.289 Menschen eine bestätigte Infektion mit dem Coronavirus auf. Damit ist die Zahl um 391 Fälle (1,6 Prozent) gegenüber dem Vortag gestiegen. Davon sind ungefähr 11.952 Personen bereits wieder von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. Besonders deutlich fiel die Veränderung im Ostalbkreis und in Reutlingen aus. Nach offiziellen Angaben sind zudem 756 Menschen an Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus verstorben. Dies entspricht einer Veränderung von 54 Fällen (+7,7 Prozent). 15 Gesundheitsämter hatten bis Dienstag 16 Uhr keine neuen Covid-19-Fälle an das Landesgesundheitsamt übermittelt.

Kretschmann für "kleinere Öffnungen in verschiedenen Dienstleistungsbereichen"

18:01 Uhr

Nach Auffassung des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) sollten die geltenden Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise weiter aufrechterhalten werden. Kretschmann werde sich aber in der am Mittwoch geplanten Telefonschaltkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für eine schrittweise und kontrollierte Öffnung von Wirtschaft und Gesellschaft aussprechen, berichten die "Südwest Presse" und die "Badische Zeitung" (Mittwoch). Ein entsprechendes Eckpunktepapier des Staatsministeriums liege den Zeitungen vor. Kretschmann plädiere für "kleinere Öffnungen in verschiedenen Dienstleistungsbereichen" ab kommender Woche. Voraussetzung sei die Einhaltung verbindlicher Hygiene- und Abstandsregeln, heißt es den Angaben zufolge in dem Papier. Sukzessive sollten weitere Öffnungen folgen. Veranstaltungen mit größerer Teilnehmerzahl wie Fußballspiele müssten dagegen "noch für längere Zeit unterbleiben".

Öffnen die Schulen in BW ab dem 27. April?

17:58 Uhr

Die baden-württembergische Landesregierung will die Schulen im Land frühestens am 27. April wieder öffnen. Das geht aus einem Papier des Staatsministeriums für die Schaltkonferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet. In der Schaltkonferenz will Merkel an diesem Mittwoch mit den Ministerpräsidenten über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Corona-Pandemie beraten.

Ausgangssperre in Blumberg-Riedböhringen ab Mittwoch aufgehoben

16:57 Uhr

Die Stadt Blumberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) hat die Ausgangssperre im Stadtteil Riedböhringen nach zwei Wochen aufgehoben. Ab Mittwoch, 15.4., 0 Uhr, gelten die wegen des Coronavirus verschärften Regeln nicht mehr, sagte ein Sprecher der Stadt am Dienstag. Nach 14 Tagen könne von einem Ende der Inkubationszeit ausgegangen werden. Die größte Ansteckungsgefahr sei gebannt, es gebe keine neuen Infizierten in dem Ort. Die Ausgangssperre war am 31. März verhängt worden, nachdem sich in dem 960 Einwohner zählenden Stadtteil mehrere Menschen mit dem Coronavirus infiziert hatten. Das Verlassen des Hauses oder der Wohnung ohne triftigen Grund war erboten. Ausnahmen gab es zum Beispiel für Arbeitswege, Einkäufe und Arztbesuche. Sport im Freien war nur noch alleine oder mit Familienmitgliedern erlaubt. Die Regeln wurden laut den Behörden eingehalten. Verstöße habe es nicht gegeben. Den Angaben zufolge waren in Blumberg bislang 43 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 31 von ihnen sind wieder gesund.

Kurzarbeit und Gehaltsverzicht bei Ludwigsburger Basketball-Bundesligist

16:33 Uhr

Der Basketball-Bundesligist MHP Riesen Ludwigsburg hat sich mit seinen Spielern auf einen Gehaltsverzicht geeinigt. Zudem werde ein Teil der Vereinsbelegschaft in Kurzarbeit geschickt, teilte der Club am Dienstag mit. "Es ist wichtig, in einer solch schwierigen Situation auf Verständnis und Entgegenkommen zählen zu können. Das ist ein Bestandteil, der uns hilft, die jetzige Krise zu überstehen", sagte Vorstand Alexander Reil. Der Spielbetrieb in der Bundesliga ist vorerst bis zum 30. April ausgesetzt. Ein eingeschränktes Mannschaftstraining in kleinen Gruppen wollen die Ludwigsburger zeitnah wieder aufnehmen. "Bevor es soweit sein wird, müssen wir aber mit der Stadt noch einige Formalien klären. Wir haben die Hallen nur gemietet, entsprechend sind wir hier von der kommunalen Ebene abhängig", hieß es vom Verein.

Hausärzte fordern sofortige Lockerungen

15:30 Uhr

Der Hausärzteverband Baden-Württemberg hat sich in einem offenen Brief für eine Beendigung der Kontaktsperre für alle ausgesprochen. Er fordert daher eine sukzessive Öffnung unter dem besonderen Schutz der Risikogruppen. Der hausärztliche Blick müsse sich auch wieder auf andere, ebenfalls schwere Erkrankungen richten können. Patienten, die aus Furcht vor Ansteckung oder wegen gefühlter Ausgangssperren nicht mehr zum Arzt gingen, seien eventuell ein größeres Risiko für das deutsche Gesundheitswesen und unkalkulierbar. Der Gang in die Praxis müsse wieder entängstigt werden und die Behandlung kranker Menschen sowie die vorbeugenden Leistungen müssen wieder angeboten werden können, ohne schlechtes Gewissen oder erhobenen Zeigefinger anderer, so das Papier.

Wirtschaftsministerin fordert einheitliche Regeln für Ladenöffnungen

15:15 Uhr

Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) fordert zur Lockerung der Corona-Beschränkungen bundesweit einheitliche Regeln und Schutzstandards. "Aus meiner Sicht muss ab einem festgelegten Stichtag grundsätzlich öffnen dürfen, wer diese Standards dauerhaft und konsequent umsetzen und einhalten kann, unabhängig von der Branche, vom Sortiment oder der jeweiligen Firmengröße", sagte Hoffmeister-Kraut am Dienstag auf dpa-Anfrage. Pauschale, branchen- oder sortimentsbezogene Verbote seien allein schon aus rechtlichen Gründen auf Dauer nicht tragbar.

Bereits mehr als 229.000 Anrufe bei Corona-Hotline

15:00 Uhr

Bei der Anfang Februar eingerichteten Corona-Hotline des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg sind bereits mehr als 229.000 Anrufe eingegangen. Die Mitarbeiter des telefonischen Beratungsdienstes beantworten Fragen rund um die Corona-Pandemie. Die Öffnungszeiten wurden zwar ausgeweitet, aber trotzdem kommen manche Anrufer nicht gleich beim ersten Versuch durch. Sie sollten es dann zu einem späteren Zeitpunkt erneut versuchen, wie das Regierungspräsidium Stuttgart am Dienstag mitteilte. Die Telefonnummer 0711 904 39555 ist täglich - auch an Sonn- und Feiertagen - zwischen 9.00 und 18.00 Uhr freigeschaltet.

LEA Ellwangen: etwa die Hälfte der Bewohner infiziert

14:50 Uhr

In der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) Ellwangen im Ostalbkreis haben sich 251 Bewohner und auch einige Beschäftigte mit dem Coronavirus infiziert. Laut Thomas Deines vom Regierungspräsidium Stuttgart, halten sich die Bewohner an die verhängte Ausgangs- und Kontaktsperre. "Da haben wir gar keine Verstöße. Es ist aber für die Bewohner schwer zu verstehen, dass sie positiv getestet sind, wenn sie überhaupt keine Krankheitssymptome an sich feststellen", sagte Deines im SWR-Interview. Bisher musste niemand stationär untergebracht werden. Um eine weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen, seien viele Umzüge innerhalb der Einrichtung notwendig. Zudem sei mit dem Technischen Hilfswerk (THW) ein Quarantänebereich eingerichtet und mittlerweile vergrößert worden.

Polizeibilanz: 3.000 Verstöße gegen Corona-Regeln an Ostern

14:15 Uhr

Die Polizei in Baden-Württemberg hat über die Ostertage Tausende Kontrollen zur Eindämmung der Corona-Pandemie durchgeführt. Von Karfreitag an wurden nach Angaben des Innenministeriums mehr als 5.000 Fahrzeuge und mehr als 33.000 Personen kontrolliert. Dabei stellten die Beamten rund 3.000 Verstöße gegen das Bundesinfektionsschutzgesetz fest, meist unerlaubte Menschenansammlungen von mehr als zwei Personen. Innenminister Thomas Strobl (CDU) zog eine positive Bilanz. "Wir hatten herrliches Wetter, und die Menschen waren vernünftig und haben die Schutzmaßnahmen eingehalten", betonte er. Das zeige, dass der Bevölkerung der Ernst der Lage bewusst sei. Daher könne nun auch über Schritte in Richtung Normalität nachgedacht werden. Klar sei, dass man kann ein Land nicht dauerhaft lahmlegen könne, so Strobl. Weiterhin seien aber Disziplin und Vorsicht gefordert.

Eisenmann: Beim Wiedereinstieg der Schulen Prüflinge besonders im Blick

14:00 Uhr

Das Kultusministerium Baden-Württemberg sieht sich in seinen Planungen durch die Einschätzung der Leopoldina-Akademie bestärkt. Der Wiedereinstieg in den Schulbetrieb könne nur schrittweise, sukzessive und eingeschränkt möglich sein. Bei einem Wiedereinstieg habe man die Prüflinge in allen Schularten der weiterführenden Schulen besonders im Blick.

"Es macht Sinn, dass wir beim Wiedereinstieg mit den Schülerinnen und Schülern beginnen, die in diesem Jahr ihre Abschlussprüfungen schreiben, weil es natürlich wichtig ist, dass diese vorher noch ausreichend Präsenzunterricht zur Vorbereitung haben."

Es mache ebenfalls Sinn, bei den Grundschulen mit dem letzten Jahrgang, also mit Klassenstufe vier zu beginnen, um den Übergang auf die weiterführenden Schulen gut vorbereiten zu können. Die weiteren Entscheidungen in dieser Woche, welche auf den Konferenzen der Ministerpräsidenten und der Kultusminister getroffen werden, seien aber noch abzuwarten.

Nahrungsergänzungsmittel gegen Corona? Minister warnt vor Betrügern

13:41 Uhr

Der baden-württembergische Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) hat am Dienstag vor unlauteren Werbeaussagen bei Nahrungsergänzungsmitteln gewarnt. "Nahrungsergänzungsmittel können generell weder Erkrankungen verhindern noch heilen. Sie sind Lebensmittel und dienen dazu, die allgemeine Ernährung zu ergänzen", sagte Hauk. Auch Online-Marktplätze und Social-Media-Betreiber wurden laut Hauk sensibilisiert, ein Auge auf entsprechende Werbung zu werfen.

Experimenta Heilbronn stellt Schutzmasken aus dem 3-D-Drucker her

13:00 Uhr

Das Science Center "Experimenta" in Heilbronn stellt derzeit für medizinisches Personal Gesichtsschutzmasken mit 3-D-Druckern her. Weil Schutzausrüstung derzeit knapp ist, hat man sich im Science Center auf die Produktion von Schutzmasken verlegt. Mit den Druckern werden Face-Shields hergestellt, die dann an das DRK, Zahnärzte oder die Polizei verteilt werden.

Lehrergewerkschaft: Pädagogen werden zu Polizisten gemacht

12:20 Uhr

Die Lehrergewerkschaft GEW hält die Vorschläge der Wissenschaftsakademie Leopoldina zur schrittweisen Öffnung der Grundschulen und Kitas für kaum praktikabel.

"Da werden Pädagogen zu Polizisten gemacht, die nur damit beschäftigt sein werden, die Abstands- und Hygieneregeln für den Schutz vor Corona durchzusetzen."

Gerade in den Pausen sei das für die Lehrer eine Mammutaufgabe, so GEW-Landeschefin Doro Moritz. "Für mich steht der Infektionsschutz für die Kinder und die Beschäftigten im Vordergrund", betonte Moritz. Es sei nicht zu verstehen, dass die Leopoldina zuerst die Grundschüler zurück in die Klassen schicken wolle, also diejenigen, die den stärksten Bewegungsdrang hätten und diesen am wenigsten kontrollieren könnten. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hatte empfohlen, Schulen sobald wie möglich wieder zu öffnen - zunächst für jüngere Schüler, da Ältere Fernunterricht besser nutzen könnten. In Grundschulen müsse mit deutlich reduzierten Gruppengrößen von maximal 15 Schülern gestartet werden, um das Abstandsgebot besser einhalten zu können. Nach Worten von Moritz sind die Räumlichkeiten in Grundschulen, die nicht mit Gemeinschafts- oder Werkrealschulen verbunden sind, dafür zu klein.

Corona-Update für den Südwesten

12:00 Uhr

Die meisten Menschen im Südwesten haben über die Osterfeiertage die Corona-Verordnungen der Länder beachtet. Wo es Probleme gab, sehen Sie in unserem Corona-Update ab 12 Uhr. Thema auch: Wie überstehen Pärchen die Zeit der Corona-Krise?

Dethleffs in Isny nimmt Wohnmobil-Produktion wieder auf

11:15 Uhr

Die Firma Dethleffs in Isny im Allgäu will ab sofort wieder Wohnmobile produzieren. Wegen der Corona-Krise stand die Produktion zwei Wochen still. Die Firma habe ein Schutzkonzept in der Hand, mit dem die Mitarbeiter trotz der allgemeinen Ansteckungsgefahr sicher seien, so Dethleffs. Damit sollen, sowohl in den beiden Produktionshallen als auch in den Büros, alle Hygienevorschriften einhalten werden, auch der nötige Abstand von 1,50 Meter zwischen Mitarbeitern. Ausgearbeitet wurde das Konzept laut Dethleffs von einem 16-köpfigen Team, während die Produktion ruhte. Dethleffs beschäftigt rund 1.300 Mitarbeiter und ist in Isny der größte Arbeitgeber.

Grundschulverband sieht Schulöffnungen skeptisch

10:00 Uhr

Der Grundschulverband Baden-Württemberg glaubt nicht, dass die Grundschulen direkt am Montag nach den Osterferien wieder öffnen können. Der Verbandsvorsitzende Edgar Bohn sagte im SWR, für die Planung des Unterrichtstartes brauche es eine Vorlaufzeit von einer Woche. Diese Vorlaufzeit hatte die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) bereits am Donnerstag angekündigt. Bohn schlägt vor, dass ein täglicher Wechsel von Schülern stattfindet, damit die Klassen nicht so voll sind und die Ansteckungsgefahr verringert werden kann. Es müsse auch überlegt werden, Kinder, die benachteiligt waren, stärker in die Schule zu schicken als andere. Die Nationale Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, hatte am Montag ihre Empfehlungen für eine schrittweise Rückkehr zur Normalität vorgelegt und darin vorgeschlagen, zuerst die Grundschulen und die Sekundarstufe I schrittweise wieder zu öffnen.

Hohenlohekreis: Mehr Genesene als Erkrankte

9:25 Uhr

Im Kampf gegen das Coronavirus meldet der Hohenlohekreis einen Teilerfolg. Inzwischen sei die Zahl der wieder Genesenen höher als die der aktuell Erkrankten, teilte Landrat Matthias Neth am Montag mit.

Forschungsvorhaben zu Langzeitfolgen von Covid-19

8:46 Uhr

Stuttgarter Radiologen wollen eine Studie auf den Weg bringen, um bessere Behandlungsmethoden für Covid-19-Patienten zu entwickeln. Hierbei soll auch eine umfangreiche Datenbank mit Computertomographie-Aufnahmen der Lungen von Erkrankten entstehen.

Digitaler Vorlesungsbeginn eine große Herausforderung

8:12 Uhr

Den Hochschulen in Baden-Württemberg steht ein digitales Semester bevor. Studenten sollen einen Großteil der Studienleistungen ab 20. April aus der Ferne erbringen. Das stellt Dozenten in Fächern mit vielen Praxisübungen vor besondere Herausforderungen - Beispiel Musikhochschulen:

Dienstag, 14.4.2020

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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