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Das Virus und die Folgen für Baden-Württemberg

Live-Blog zum Coronavirus: Samstag, 11. April 2020

Stand

Die Auswirkungen des Coronavirus sind deutlich im Alltag der Baden-Württemberger spürbar. In unserem Live-Blog verpassen Sie nichts: Jederzeit die neuesten Entwicklungen für Baden-Württemberg.

Das war der Samstag in Baden-Württemberg

20:15 Uhr

Raucher haben ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Lungenerkrankung Covid-19. Forscher am Deutschen Krebsforschungszentrum DKFZ in Heidelberg haben Studien aus den USA und China ausgewertet. Der Senior-Chef des Maultaschen-Herstellers Bürger aus Ditzingen (Kreis Ludwigsburg) ist an einer Infektion mit Covid-19 gestorben. Noch mehr Meldungen vom Tag gibt es im Corona-Ticker.

Bundespräsident Steinmeier äußert sich zur Corona-Krise

19:35 Uhr

In einer Fernsehansprache hat sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) bei den Menschen in Deutschland für ihre Disziplin und ihren Einsatz in der Corona-Krise bedankt. In der Ansprache, die am Abend ausgestrahlt wird, appelliert er an die Bürger weiter geduldig zu sein und durchzuhalten. Noch sei die Gefahr nicht gebannt. Durch die Einhaltung der radikalen Einschnitte habe jeder "Menschenleben gerettet und rettet täglich mehr", sagte Steinmeier. Der Bundespräsident richtet sich für gewöhnlich nur einmal im Jahr mit einer Ansprache zu Weihnachten an die Menschen im Land. Steinmeiers Fernsehansprache zur Corona-Pandemie war dessen erste außerhalb der Reihe in dieser Form.

Coronavirus: 460 neue Fälle in BW

18:40 Uhr

Das zuständige Ministerium in Baden-Württemberg hat die aktualisierten Fallzahlen für das neuartige Coronavirus veröffentlicht. Nach aktuellem Stand weisen in Baden-Württemberg mindestens 23.938 Menschen eine bestätigte Infektion mit dem Virus auf. Damit ist die Zahl um 460 Fälle (2,0 Prozent) gegenüber dem Vortag gestiegen. Besonders deutlich fiel die Veränderung in Karlsruhe (+41) und Heidenheim (+34) aus. Nach offiziellen Angaben sind zudem 641 Menschen an der Infektionen mit dem Coronavirus verstorben. Dies entspricht einer Veränderung von 27 Fällen (4,4 Prozent). Von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen sind etwa 9.856 Personen. Elf Gesundheitsämter haben laut Ministerium heute keine Daten an das Landesgesundheitsamt übermittelt.

BW: Einreisende müssen in Pflicht-Quarantäne

16:34 Uhr

Am Samstag ist eine neue Verordnung des baden-württembergische Gesundheitsministeriums in Kraft getreten, die die Einreisebestimmung von Personen aus dem Ausland neu regelt. Um die Ausbreitung der Corona-Pandemie weiter einzudämmen, müssen sich Personen, die aus dem Ausland einreisen, bei der zuständigen Ortspolizeibehörde ihres Aufenthaltsortes melden und sich in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Ausgenommen von der Regelung sind unter anderem Pendler, systemrelevante Berufsgruppen und Saisonarbeiter. Verstöße gegen die Verordnung werden mit Bußgeldern geahndet.

Wegen infiziertem Bewohner: Konstanz riegelt Unterkunft für Flüchtlinge ab

16:24 Uhr

Die Stadt Konstanz hat am Samstag eine Unterkunft für Geflüchtete unter Quarantäne gestellt. Grund hierfür sei, dass ein Bewohner, der sich jetzt im Krankenhaus befindet, positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurde, sagte ein Polizeisprecher. Im dem Gebäude leben nach Angaben der Stadtverwaltung 97 Personen, davon 19 Kinder, wie der "Südkurier" unter Berufung auf die Stadtverwaltung berichtete. Bauarbeiter zogen einen Bauzaun um das Gebäude. Polizeibeamte und Kräfte eines Sicherheitsdienstes bewachten das Gelände. Die Abriegelung des Gebäudes ist laut dem Bericht die bisher einschneidendste Corona-Maßnahme im Kreis Konstanz, so die Zeitung weiter. Das weitere Vorgehen werde beschlossen, wenn am Sonntag oder Montag die Testergebnisse aller Bewohner vorlägen, erklärte ein Sprecher der Verwaltung.

BW-Wissenschaftsministerin: Studierenden in Corona-Krise helfen

16:14 Uhr

Die Wissenschaftsministerin von Baden-Württemberg Theresia Bauer (Grüne) hat in einem Papier gemeinsam mit den Ministerinnen aus Hessen und Hamburg vom Bund unbürokratische Hilfe zur Unterstützung von Studierenden verlangt. Coronabedingte Nachteile müssten vom Bund kurzfristig ausgeglichen werden, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Samstag vorliegenden Fünf-Punkte-Papier. So solle das Bafög vorübergehend geöffnet oder ein Notfallfonds des Bundes geschaffen werden. Im Schatten der großen Rettungsfonds verlören gerade viele Studierende wegen der Corona-Krise ihre Nebenverdienstmöglichkeiten, wird in dem Papier festgestellt. Neben den Bafög-Regelungen sei beim Anspruch auf Kindergeld und den Altersgrenzen bei der Krankenversicherung eine schnelle und temporäre Anhebung nötig, um zur Entlastung beizutragen. Ministerin Bauer betonte, trotz Corona würden die Universitäten sehr bald online mit dem Vorlesungsbetrieb loslegen. Mit der Notfallunterstützung durch den Bund könne vermieden werden, dass Studenten "das Semester wegen fehlender Einkünfte abbrechen müssen".

Neues Quarantäneheim in Althütte nimmt erste Flüchtlinge auf

16:02 Uhr

Die ersten mit dem Coronavirus infizierten Flüchtlinge aus Unterkünften in Baden-Württemberg sind am Samstag in Althütte für eine Quarantäne aufgenommen worden. Das teilte das Regierungspräsidium Stuttgart mit. Zunächst wurden zwei Mütter mit ihren Kindern aus der Erstaufnahmeeinrichtung Tübingen nach Althütte gebracht. Aus der Einrichtung in Ellwangen (Ostalbkreis) wurden zwei Frauen und drei Kinder nach Althütte verlegt. In der Unterkunft im ehemaligen Freizeitzentrum des Süddeutschen Gemeinschaftsverbandes in Althütte sollen Geflüchtete, die positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurden, vorübergehend untergebracht werden. Schwerer erkrankte Menschen werden vorrangig in den Krankenhäusern im Umfeld der jeweiligen LEA behandelt, beispielsweise in Freiburg, Sigmaringen oder Ellwangen.

Bietigheimer OB Kessing und Rapper Shindy halten gemeinsame Osteransprache

12:49 Uhr

Jürgen Kessing (SPD), der Oberbürgermeister von Bietigheim-Bissingen, und der 31-jährige Bietigheimer Rapper Shindy haben eine gemeinsame Osteransprache gehalten. Mit Sicherheitsabstand sitzen der Politiker und der Rapper gemeinsam auf einem Sofa und rufen Menschen dazu auf, zu Hause zu bleiben. Das Youtube-Video wurde bereits knapp 400.000 Mal aufgerufen.

Etliche Verstöße gegen Verbote der Corona-Verordnung

12:45 Uhr

Die Polizei hat bei ihren Kontrollen der Corona-Verbote in den Landkreisen Esslingen, Reutlingen, Tübingen, Lörrach und Zollernalbkreis etliche Verstöße entdeckt. Auch wenn sich die meisten Leute an die Beschränkungen hielten, seien am Gründonnerstag und Karfreitag mehr Verstöße zu Tage getreten als am gesamten vorangegangenen Wochenende. Die meisten Verstöße bestanden in Ansammlungen von Kleingruppen im öffentlichen Raum. Aber auch Verstöße gegen Betretungsverbote wurden geahndet.

Kretschmann: "Die meisten werden ärmer sein"

12:17 Uhr

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erwartet für die Zeit nach der Corona-Krise harte Verteilungskämpfe. "Machen wir uns nichts vor: Das wird eine harte Debatte geben, wer die Kosten für die Rettungspakte trägt", sagte der Grünen-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Letztlich werde die gesamte Bevölkerung dafür bezahlen: "Die meisten Menschen werden nach der Corona-Krise erstmal ärmer sein." Auch die staatlichen Ausgaben aus Baden-Württemberg müssten zurückgeführt werden, was mit Einsparungen in anderen Bereichen einherginge, warnte Kretschmann.

Pilgergruppen sagen Wallfahrt ab

10:45 Uhr

Ob die diesjährige Wallfahrt "zum Heiligen Blut" in Walldürn (Neckar-Odenwald-Kreis) vom 7. Juni bis 5. Juli wegen der Corona-Pandemie stattfinden kann, ist laut Wallfahrtsleitung noch unklar. Man stehe dazu mit den Behörden und dem Erzbistum Freiburg in engem Kontakt. Einige Pilgergruppen – unter anderem aus Bobenheim-Roxheim (Rhein-Pfalz-Kreis)- haben ihre Teilnahme den Angaben zufolge bereits abgesagt.

LEA Ellwangen will Corona-infizierte Flüchtlinge verlegen

9:39 Uhr

Mit dem Coronavirus infizierte Flüchtlinge aus Unterkünften in ganz Baden-Württemberg können ab heute in Althütte-Sechselberg (Rems-Murr-Kreis) in Quarantäne gehen. In einem ehemaligen Freizeitheim können bis zu 60 Menschen Platz finden. So sollen die vier Landeserstaufnahmeeinrichtungen (LEA) entlastet werden - zum Beispiel die LEA Ellwangen (Ostalbkreis). 41 Bewohner in Ellwangen wurden bereits positiv getestet, außerdem 19 Beschäftigte. 450 Testergebnisse stehen noch aus. Die Bewohner sind derzeit in einem separaten Bereich der LEA in häuslicher Isolation. In den kommenden Tagen soll über die Verlegung von infizierten Geflüchteten aus Ellwangen nach Althütte entschieden werden.

Finanzielles Risiko für SV Waldhof Mannheim bei 3. Fußball-Liga

7:53 Uhr

Der SV Waldhof Mannheim sieht in der möglichen Fortsetzung der 3. Fußball-Liga ohne Zuschauer ein erhebliches finanzielles Risiko. "Geisterspiele sind für Mannheim eine große finanzielle Belastung. Für uns wäre es der bessere Weg, wenn die Saison abgebrochen würde", sagte Geschäftsführer Markus Kompp der Deutschen Presse-Agentur. Am Donnerstag hatten sich der Deutsche Fußball-Bund, der Ausschuss 3. Liga und die Verantwortlichen der 20 Clubs darauf geeinigt, dass die Saison in der 3. Fußball-Liga trotz der anhaltenden Corona-Krise vorerst nicht abgebrochen und nach Möglichkeit zu Ende gespielt werden soll. Derzeit ist der Spielbetrieb bis zum 30. April ausgesetzt.

Stuttgarter Wissenschaftler simulieren Einfluss der Corona-Maßnahmen

7:50 Uhr

Mit dem Online-Modell einer virtuellen Stadt wollen Stuttgarter Wissenschaftler den Einfluss von bestimmten Maßnahmen auf die Auswirkungen einer Pandemie simulieren. Mit wenigen Mausklicks kann der Nutzer dabei bestimmen, welche Einschränkungen erlassen werden - und welche Folgen diese haben - auf die Ausbreitung von Infektionen und die Zahl möglicher Opfer. "Es lässt sich zeigen, wie ein Virus unter bestimmten Umständen seinen Weg finden kann in unserer Gesellschaft", sagt Professor Andreas Pyka vom Lehrstuhl für Innovationsökonomik der Universität Hohenheim.

Expertin: Raucher haben höheres Risiko für schweren Krankheitsverlauf

7:30 Uhr

Mit dem Coronavirus infizierte Raucher haben nach Überzeugung einer Expertin ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Lungenerkrankung. "Studien aus China und USA zeigen, dass diese Gefahr bei häufig tabakbedingten Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen und Krebs höher ist", sagte Ute Mons vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Einzelne Studien verwiesen auf eine erhöhte Mortalität für diese Gruppe. Für eine möglicherweise höhere Infektionsgefahr bei Rauchern gebe es noch keine gesicherten wissenschaftlichen Beweise.

Samstag, 11.4.2020

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Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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