Seit Montag findet der sogenannte Blitzermarathon in Baden-Württemberg statt. Autofahrerinnen und Autofahrer werden verstärkt darauf kontrolliert, ob sie zu schnell unterwegs sind. Der Freitag, 19. April, galt in diesem Jahr in der "Speedweek" als Schwerpunkttag. Zu diesem Anlass gingen fast 1.000 Polizeikräfte und Beschäftigte von Städten und Kommunen gegen Autofahrerinnen und Autofahrer vor, die zu schnell unterwegs waren. Dafür wurden mehr mobile Blitzer aufgestellt und die Polizeibeamten kontrollierten die Autofahrer mit einer höheren Frequenz. Der Fokus lag hierbei auf Kontrollen vor Schulen, Kitas und Altenheimen.
Über 13.000 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt
Nach Angaben des baden-württembergischen Innenministeriums gab es am Freitag über 400.000 Fahrzeugkontrollen an 425 Kontrollstellen. Insgesamt hat die Polizei 13.659 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt - das sind etwas mehr als im vergangenen Jahr (13.229). Dabei hat sie 113 Regelfahrverbote verhängt, das sind 137 weniger als 2023.
Das Landesinnenministerium will nach eigenen Angaben mit der Aktion Autofahrerinnen und Autofahrer dafür sensibilisieren, sich an die Geschwindigkeitsvorgaben zu halten. "Geschwindigkeitskontrollen sind keine 'Abzocke' des Staates - sie sind schlicht und einfach zum Schutz von Leib und Leben notwendig", sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU).
Wir wollen einen Straßenverkehr ohne Tote und Schwerverletzte.
Überhöhte Geschwindigkeit sei der häufigste Grund für tödliche Verkehrsunfälle. Im vergangenen Jahr kamen in Baden-Württemberg mehr als 150 Menschen ums Leben, weil sie oder andere zu schnell unterwegs waren. "Das damit verbundene Leid für viele Menschen lässt uns nicht locker lassen - deshalb brauchen wir die Kontrollen", sagte Strobl. "Sie helfen uns, dass es weniger Tote und weniger Schwerverletzte gibt."
"Speedweek"-Aktionen nur in fünf Bundesländern
Konsequent waren die Kontrollen währen der "Speedweek" aber nicht: Nur fünf Bundesländer beteiligten sich sowohl an der Aktionswoche als auch am Schwerpunkttag. Sechs weitere Bundesländer nehmen nur an einer der beiden Aktionen teil. Berlin, Bremen, das Saarland und Sachsen verzichten ganz auf eine Teilnahme. Komplett dabei sind neben Baden-Württemberg nur Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Hessen und Hamburg.
Als Gründe werden Kapazitätsengpässe oder Zweifel an der Sinnhaftigkeit genannt. In Bayern etwa werden eine Woche vor der Aktion die genauen Messstellen bekannt geben - in Baden-Württemberg nicht.