Hier dreht sich alles um klassische Musik: Wir sprechen mit Künstlern, berichten über Konzerte und Festivals im Sendegebiet, kommentieren aktuelle Ereignisse im Musikleben, und stellen neue Musik vor.
Treffpunkt Klassik – Die Neuesten Beiträge
Musikthema Witzig, intelligent und sexuell: „Kiss me Kate“ wird 75
In der Nachkriegszeit erlebt der New Yorker Broadway eine Blüte: Ein Musical nach dem nächsten geht über die Bühne, und jedes ist randvoll mit Songs, die zu Evergreens geworden sind. „Kiss Me, Kate“ ist eines dieser Stücke. Uraufgeführt wurde es am 30. Dezember 1948 im New Century Theatre in New York, also morgen vor 75 Jahren. Fünf Musical-Oscars, die so genannten Tonys, heimst „Kiss Me, Kate“ 1949 ein. Es ist 1955 übrigens auch das erste Musical überhaupt, das auf einer deutschen Bühne gezeigt wird. Als Vorlage dient William Shakespeares Komödie „Der Widerspenstigen Zähmung“. Markus Bruderreck erzählt, wie daraus ein Welterfolg geworden ist.
SWR2 Song des Monats Dezember Lars Reichow: Boomer
Sie kaufen nur Bio-Ware und wohnen auf vierhundert Quadratmetern alleine. Sie siezen alle und gendern nicht. Und sie haben Angst, dass ihre Online-Konten von Hackern leergeräumt werden. Von wem Lars Reichow in seinem SWR2 Song des Monats wohl singt?
Einführung Bachs Weihnachtsoratorium, neu entdeckt von Reinhard Goebel – Teil 6: Wie Bach das „Weihnachtsoratorium“ beschließt
Wenn der Dirigent Reinhard Goebel über Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ spricht, dann nicht mit Kniefall und Weihrauch. Der Alte-Musik-Experte nähert sich dem Notentext mit Lupe und dem unstillbaren Forscherdrang, Neues im Bekannten zu entdecken. Für SWR2 beleuchtet er in sechs Folgen die sechs Kantaten – humorvoll und hintergründig und mit erfrischend unfrisiertem Zugriff aufs scheinbar Vertraute. In der letzten Folge erläutert Goebel, wie Bach nach kurzzeitigen Momenten der Konfusion das Werk zu einer geschlossenen Einheit bringt.
Musikthema Die englische „Tallis Scholars“ im Portrait
Wenn die Tallis Scholars singen, stehen die fünf Frauen und fünf Männer meist im Halbkreis nebeneinander, die Noten in beiden Händen haltend, erwartungsvoll blicken Sie auf ihren Leiter und Gründer Peter Phillips, der in der Mitte vor ihnen steht und dirigiert. Seit 50 Jahren begeistern Sie die Menschen mit Ihren Interpretationen Alter A-cappella-Musik. Die englische Zeitschrift Grammophone hat 2023 sogar eine Extra-Ausgabe zu ihrem 50. Geburtstag gemacht. Ilona Hanning mit einem Porträt dieser englischen Gesangsgruppe.
Einführung Bachs Weihnachtsoratorium, neu entdeckt von Reinhard Goebel – Teil 5: „Ehre sei dir Gott“: Zwischen Erschrecken und rauschhaftem Vergnügen
Wenn der Dirigent Reinhard Goebel über Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ spricht, dann nicht mit Kniefall und Weihrauch. Der Alte-Musik-Experte nähert sich dem Notentext mit Lupe und dem unstillbaren Forscherdrang, Neues im Bekannten zu entdecken. Für SWR2 beleuchtet er in sechs Folgen die sechs Kantaten – humorvoll und hintergründig und mit erfrischend unfrisiertem Zugriff aufs scheinbar Vertraute. In Folge 5 erläutert Goebel, warum ihm der Eingangschor „ein rauschhaftes Vergnügen“ bereitet und wie beziehungsvoll Bach rote Fäden zwischen die einzelnen Nummern legt.
Album-Tipp Werke von Unsuk Chin mit den Berliner Philharmonikern
Zuviel Jingle Bells und Stille Nacht gehört? Dann brauchen Sie möglicherweise jetzt etwas Gegenwartsmusik, um Ihre Ohren wieder aufzubekommen. Am besten von einer außereuropäischen Komponistin! Aber keine Sorge vor Überforderung: Albrecht Selge, der sich das neue Unsuk-Chin-Album der Berliner Philharmoniker angehört und angeschaut hat, findet diese Musik eminent genussvoll: "Der entscheidende Tipp: Man muss es mehrmals hören – und man will es auch!"
Album-Tipp Gesamtaufnahme von „Daphnis et Chloe“
Igor Strawinsky schwärmte von „Daphnis et Chloé“ als einem der "schönsten Produkte der gesamten französischen Musik". Als choreografische Sinfonie komponierte sie Maurice Ravel für die Ballets Russes und ihren Impresario Sergej Dhiagilew.
Am 8. Juni 1912 wurde das Werk in Paris uraufgeführt. Nicht ohne Schwierigkeiten: Denn es ist Ravels größte je geforderte Besetzung, ein riesiger Orchesterapparat.
Die komplexe Partitur entfaltet vor allem dann ihre Klangpracht, wenn jede einzelne Stimme durchschimmert, findet unsere Rezensentin Maria Gnann. Sie hat sich die Neuaufnahme der Sinfonia of London unter der Leitung von John Wilson angehört und findet: Sie bringen Ravels Musik zum Leuchten.
Einführung Bachs Weihnachtsoratorium, neu entdeckt von Reinhard Goebel – Teil 4: „Fallt mit Danken“
Wenn der Dirigent Reinhard Goebel über Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ spricht, dann nicht mit Kniefall und Weihrauch. Der Alte-Musik-Experte nähert sich dem Notentext mit Lupe und dem unstillbaren Forscherdrang, Neues im Bekannten zu entdecken. Für SWR2 beleuchtet er in sechs Folgen die sechs Kantaten – humorvoll und hintergründig und mit erfrischend unfrisiertem Zugriff aufs scheinbar Vertraute. In Folge 4 beleuchtet Goebel das besondere Horn-Kolorit der Neujahrs-Kantate und rühmt die kompositorische Meisterschaft, die Bach auch hier in den Dienst Gottes stellte.
Musikgespräch Bettina Winkler zu ihrer Musikstundenwoche „Rauhnächte“
Die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester ist heute meist die Zeit des „Food-Komas“, für unsere Vorfahren waren diese Tage aber vor allem mystisch und gruselig: Die wilden Gesellen ziehen umher und man soll keine weiße Wäsche aufhängen – solches erzählte man sich. Wie diese Zeit, die buchstäblich „zwischen den Jahren“ gefangen ist, in der Musik verewigt wurde, das weiß Bettina Winkler – sie ist die Autorin der aktuellen Musikstunde „Rauhnächte“.
Album-Tipp „Unberechenbarer Mozart“ mit Maxim Emelyanychev
Der russische Dirigent Maxim Emelyanychev und sein Ensemble Il Pomo d’Oro haben sich Großes vorgenommen: Sie wollen sämtliche 41 Mozart-Symphonien einspielen und dabei in jeder Folge frühe mit späten Werken koppeln. Im Frühjahr begann das Projekt fulminant mit der ersten und der letzten Mozart-Symphonie. Jetzt ist die zweite CD beim Label Aparté herausgekommen, diesmal mit der spritzigen A-Dur-Symphonie, die der 18-jährige Mozart 1774 in Salzburg komponierte, und der vorletzten, der sogenannten „großen“ in g-Moll, aus der Wiener Zeit. Deren Anfang kennt jeder als Handy-Klingelton. Aber bei Emelyanychev klingt das etwas anders, wie Susanne Stähr jetzt in ihrem CD-Tipp zeigt.
Einführung Bachs Weihnachtsoratorium, neu entdeckt von Reinhard Goebel – Teil 3 „Herrscher des Himmels“
Wenn der Dirigent Reinhard Goebel über Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“ spricht, dann nicht mit Kniefall und Weihrauch. Der Alte-Musik-Experte nähert sich dem Notentext mit Lupe und dem unstillbaren Forscherdrang, Neues im Bekannten zu entdecken. Für SWR2 beleuchtet er in sechs Folgen die sechs Kantaten – humorvoll und hintergründig und mit erfrischend unfrisiertem Zugriff aufs scheinbar Vertraute. In Folge 3 geht Goebel ausführlich auf die Arie „Schließe, mein Herze, dies selige Wunder“ ein – sie sei „Bachs persönlichste Äußerung zu den drei Weihnachtsfeiertagen.“
Album-Tipp Star-Sopranistin Lise Davidsen besingt „Christmas from Norway”
In einer kleinen Kirche in Norwegen durfte die heute in aller Welt gefeierte Sopranistin Lise Davidsen am Weihnachtsabend ihr erstes Solo singen. Daran erinnert sie sich, wenn sie jetzt ihre neue CD „Christmas from Norway“ vorlegt. Doch nicht nur skandinavische Melodien sind auf dem neuen Album zu hören. Nach Meinung von SWR2-Musikkritiker Manuel Brug ist dabei „ein tönendes Lichterfest für Nostalgiker“ herausgekommen.
Einführung Bachs Weihnachtsoratorium, neu entdeckt von Reinhard Goebel – Teil 2: schmerzlich-dissonante Hirtenmusik
Der Dirigent Reinhard beleuchtet in sechs Folgen die sechs Kantaten von Bachs Weihnachtsoratorium – humorvoll und hintergründig und mit unfrisiertem Zugriff aufs scheinbar Vertraute.
Einführung Bachs Weihnachtsoratorium, neu entdeckt von Reinhard Goebel – Teil 1: „Jauchzet frohlocket“
Der Dirigent Reinhard beleuchtet in sechs Folgen die sechs Kantaten von Bachs Weihnachtsoratorium – humorvoll und hintergründig und mit unfrisiertem Zugriff aufs scheinbar Vertraute.
Geschenketipp Der „Musik-Kalender“ der edition momente
Der „Musik-Kalender“ der edition momente erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Sein Motto für 2024: „Passion und Leidenschaft für die Musik“. Ein bisschen zu unspezifisch? Das hängt davon ab, was man inhaltlich daraus macht – meint Matthias Nöther, der den Kalender mit seinen 52 Blättern schon mal für uns gesichtet hat und inspirierend fand.
Weihnachtsmärchen „Pinocchio“ am Badischen Staatstheater Karlsruhe – mehrsprachige Übertitel für migrantische Kinder
Multikulti und Mehrsprachigkeit stehen derzeit im Fokus bei der Kinder- und Familientheater-Produktion „Pinocchio“ am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Das als Weihnachtsmärchen konzipierte Stück wird mit Übertiteln aufgeführt – je nach Vorstellung auf Arabisch, Englisch, Italienisch, Rumänisch, Russisch, Türkisch und Ukrainisch. So sollen auch Familien mit Migrationshintergrund alles mitbekommen. Sven Scherz-Schade war bei einer Aufführung dabei.
Collage Drei Mal Jazz am College
Ein Sender, drei Hochschulen und bis jetzt fünf Episoden: Das ist die Sendung SWR2 Jazz College. Am 21. November fand das Jazz College in Mainz statt: Drei Bands spielten unterschiedliche Arten von Jazz: geradlinig und minimalistisch, zart und klug, saftig und druckvoll. Dabei ist ein gemeinsames Konzert entstanden.
Musikthema Engel in der Musik: Von schlichten Rabab-Klängen bis zum Heintje-Kitsch
Weihnachten steht vor der Tür. Das ist die Zeit der himmlischen Klänge. Überall sind sie zu hören, in der Kirche, auf dem Weihnachtsmarkt, im Kaufhaus, ja sogar im Aufzug und im Supermarkt. Zuckersüße Engelschöre, die Gott loben und die Geburt des Jesuskindes verkünden. Von Glöckchen begleitet, verkleben sie uns auch gern mal die Ohren. Wieso singen und spielen Engel eigentlich so oft die immergleichen Melodien? War das immer schon so? Jane Höck berichtet über unerhört neue und auch altbewährte Klänge aus dem Reich der Engel.
Musikgespräch Konzertsaal Europa: Der „Euroradio-Weihnachtstag“ in SWR2
Am 17. Dezember wird Europa zum Konzertsaal: SWR2 lädt gemeinsam mit 34 anderen Sendern aus der ganzen Welt zum „Euroradio-Weihnachtstag“ ein. Von 11 bis 24 Uhr erklingt Advents- und Weihnachtsmusik aus ganz Europa in 14 Konzerten aus zwölf Ländern und das zum Teil live – unter anderem mit Händels „Messias“ aus London, einem Gospelchor aus Vilnius und dem SWR Vokalensemble. In SWR2 verspricht Martin Grunenberg vom federführenden Hessischen Rundfunk ein vielfältiges und stimmungsvolles Programm, bei dem auch eine Engelwurz-Flöte aus Island ihren Auftritt haben wird.
Album-Tipp Symphonische Werke von Grazyna Bacewicz
Das WDR Sinfonieorchester spielt sämtliche symphonische Werke der polnischen Ausnahmekomponistin Grazyna Bacewicz ein – jetzt ist der zweite Teil der Reihe erschienen, unter anderem mit ihrer 2. Sinfonie und den „Variationen für Orchester“. Hannah Schmidt hat sich die Aufnahme angehört – und ist schon gespannt auf die nächsten Einspielungen.