Zweisprachige Neuausgabe
Nach seiner Neuübersetzung von „Die Blumen des Bösen“ im Jahr 2017 legt Simon Werle nun die Übertragung von „der Spleen von Paris“ vor. Mit der zweisprachigen Ausgabe ist damit das Gesamtwerk von Charles Baudelaire (1821 – 1867) in zwei frischen Übersetzungen zugänglich.
Baudelaires Einfluss auf die Gattung Prosagedicht
„Der Spleen von Paris“ ist eine erstmals 1869 posthum erschienene Sammlung aus Jugenddichtungen, im Nachlass aufgefundenen Schriften, dem Fragment gebliebenen Versdrama „Idéolus“, der Künstlernovelle „La Fanfarlo“ und, als gewichtigster Teil, einer Reihe von Prosagedichten, mit denen Baudelaire dieser Gattung überhaupt erst einen Anschub gegeben hat.
Baudelaire als Außenseiter und Dandy
„Der Spleen von Paris“ spiegelt die Selbstinszenierung Baudelaires als radikalen Außenseiter und Dandy, der auf die bürgerlichen Zwänge mit Spott blickte. Seinen Protagonisten Samuel Cramer charakterisiert er in „La Fanfarlo“ in bester Selbstironie folgendermaßen:
Der frühe und der späte Baudelaire – und der mittlere
Der Spleen von Paris zeigt beide Baudelaires: Den frühen, sich ausprobierenden Autor und den späten, formal vollendeten Dichter. Und das, was dazwischen liegt. Der Nachvollzug einer Entwicklung. Und nicht zuletzt ein in viele Facetten gefasstes, funkelndes Bild der Pariser Gesellschaft Mitte des 19. Jahrhunderts.