Staatliche Kunsthalle Baden-Baden

Viron Erol Vert übernimmt die Gestaltung des Foyers der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden

Stand
AUTOR/IN
Patrick Neumann

Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden gibt es seit weit mehr als 100 Jahren. Die Idee bei ihrer Gründung im Jahr 1909 war, Raum zu schaffen für klassische, moderne und auch zeitgenössische Kunst. Das ist bis heute so geblieben. Ein ganz besonderes Merkmal ist der Eingangsbereich, das Foyer der Kunsthalle. Darin befindet sich ein Café, das im Abstand von einigen Jahren immer wieder von anderen Künstlern umgestaltet wird. 2024 übernimmt der Künstler Viron Erol Vert die Neugestaltung und Neukonzeption der Räume.

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Kunsthallen-Café als „Brückenmoment zwischen Hochkultur und Alltag“

„Garden of Ornaments“ – Garten der Ornamente – nennt sich die Installation des 49 Jahre alten deutsch-türkischen Künstlers Viron Erol Vert. Die Wände des Kunsthallenfoyers sind großflächig in Komplementärfarben gestrichen. In einer Ecke des Raumes fügen sich Blau und Gelb zusammen. An anderer Stelle gesellen sich Rot- und Grüntöne zueinander.

Über die Farbflächen sind Ornamentfolien geklebt, die sich bis über den Fußboden erstrecken. Der Betrachter findet sich also inmitten der Kunst wieder. 

„Es geht um Muster, es geht um Komplementärkontraste in dem Café – es geht natürlich auch um Verhaltensweisen – Traditionen, die auch weitergeführt werden über Generationen und ich finde, dass das natürlich auch ganz stark in Baden-Baden ein Thema ist. Das Café ist eine Art Brückenmoment zwischen Hochkultur und Alltag, wo sich die Menschen hier treffen können und wir haben versucht, auch das in diese Installation mit einzufügen“, sagt der Künstler.

Viron Erol Vert: Kunst mitten aus dem Leben

Viron Erol Vert pendelt zwischen Istanbul und Berlin. Intellektuelle Wortspielereien und Geheimniskrämerei sind seine Sache nicht. Er ist ein Freund klarer Worte und schöpft seine künstlerische Kraft mitten aus dem Leben. Inspiriert durch Kulturen, Sprachen und Religionen, die ihn überall auf der Welt umgeben.

Vert hat ein bewegtes Leben hinter sich. Er hat griechische, türkische und arabische Wurzeln. Diese Einflüsse verschiedener Sprachen, Religionen und Identitäten fließen in seine Arbeit ein.

Der studierte Modedesigner arbeitete über Jahrzehnte hinweg als Türsteher im Berghain, einem legendären Club in Berlin. Und genau diese Vielfältigkeit der Kulturen fließt nun in seine Arbeiten ein.

Anspielungen auf Baden-Baden

Viron Erol Vert hat sich für seine Installation „Garden of Ornaments“ lange in Baden-Baden aufgehalten, um die Stadt genau kennenzulernen. Und so findet der Betrachter in seiner Kunst immer wieder Anspielungen auf Baden-Baden und seine Geschichte.

Das Wasser, das für Baden-Baden und seine heißen Quellen so wichtig ist, wird durch eine Spiegelfolie an der Decke symbolisiert. Ornamente aus dem alten Rom ziehen die Linie zu Caracalla, nach dem eine Therme in der Kurstadt benannt ist.

Installation Viron Erol Vert - Garden of Ornaments in der Kunsthalle Baden-Baden (Foto: Pressestelle, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden © KEREM UZEL/NARPHOTOS)
Viron Erol Vert übernimmt 2024 die künstlerische Gestaltung des Foyers der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und des Cafés. Unter dem Titel „Garden of Ornaments“ nimmt die Installation Bezug auf die multikulturelle Geschichte Baden-Badens, insbesondere die der Bäderkultur und deren transkultureller Entwicklung.

Die Kunst aber, so Vert, solle in diesem Fall nicht im Mittelpunkt stehen, sondern eine Einheit bilden mit den Besuchern: „Letztendlich macht man diese Installation auch für die Stadt und für die Gäste der Stadt. Es ist etwas, was aus der Kultur der Zusammenführung von Materialität entsteht – im Endeffekt steht immer der Mensch im Zentrum und dass sich Menschen treffen können.“

Und genau das ist ab sofort in der Kunsthalle in Baden-Baden möglich. 

 

 

 

 

 

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Patrick Neumann