Politik, Klimaforschung und Denkmalpflege müssen sich stärker vernetzen, um das historische Erbe zu bewahren, fordert Constanze Fuhrmann vom Referat Umwelt und Kulturgüterschutz bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Hochwasser, Hitze, Trockenheit und Klimawandelfolgen stellen für Baudenkmäler, und historische Gärten eine zunehmende Gefahren dar.
Baumsterben und Brandgefahr durch geringe Niederschlagsmengen
Vor allem in der Gartendenkmalpflege kommt es aufgrund der geringen Niederschlagsmengen zu Baumsterben, Schädlingsbefall und zu einer zunehmenden Brandgefahr. Um das Bild des historischen Bestandes zu wahren, werden zum Teil ähnlich aussehende Pflanzen nachgezüchtet, die den Klimaextremen besser standhalten.
Kulturelles Erbe gehört zu unserer Identität
Fuhrmann nennt weitere Beispiele für Klimaschäden am Kulturerbe: Massive Schäden durch Hochwasserereignisse und Austrocknung der Leinwände alter Gemälde durch Hitze. Für die Denkmalpflege ergeben sich daraus besondere Herausforderungen, zum Beispiel müsse darauf geachtet werden, dass bei Nachzüchtungen und Nachpflanzungen historischer Gartenanlagen so authentisch wie möglich gestaltet werde, denn Kultur gehöre einfach zu unserer Gesellschaft und zu unserer Identität des kulturellen Schaffensprozesses, so Fuhrmann.
Constanze Fuhrmann ist Leiterin des Referats Umwelt und Kulturgüterschutz bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), und diskutiert die Alternative derzeit aktuell mit Vertreter*Innen aus Denkmalspflege, Naturschutz, Klimaforschung und Politik.
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