Design, Pop, Kunst und Kultur

„Alles auf einmal“ – Bundeskunsthalle Bonn reflektiert Erbe und Idee der Postmoderne

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AUTOR/IN
Doris Maull

Die Bundeskunsthalle in Bonn reflektiert in der Ausstellung „Alles auf einmal – die Postmoderne 1967 bis 1992“ den umstrittenen Prozess des „Anything goes“, mit dem sich Künstler und Gesellschaft von der Normierung der Moderne absetzten. Mit vielen Beispielen aus Design, Pop, Kunst und Literatur erzählt die Ausstellung von Individualisierung, Provokation und  Subkulturen dieser Epoche.

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Masanori Umeda (Memphis Milano), Tawaraya-Ring, Boxring, 1981, (Foto: Pressestelle, © Courtesy of Memphis Milano)
Masanori Umeda (Memphis Milano), Tawaraya-Ring, Boxring, 1981,

„The Medium is the Massage“ –„The Medium is the Message“

1967 schreibt Marshall McLuhan das Buch „The Medium is the Massage“ - ein Tippfehler, denn er sagte immer „The Medium is the Message“ – das Medium verändert, was wir sagen. Und dieser Tippfehler gefällt ihm so gut, dass er ihn so stehen lässt. Und das steht genau für diesen Kontrollverlust, den er begrüßt, durchs Fernsehen. Er sagt die Zeit der Schriftkultur ist vorbei, und wir sind jetzt zurück in einem akustischen Raum.

Hans Hollein, Österreichisches Verkehrsbüro, 1978 (Foto: Pressestelle, © Privatarchiv Hollein, Foto: Jerzy Survillo)
Hans Hollein, Österreichisches Verkehrsbüro, 1978

1992 hat Francis Fukuyama „Das Ende der Geschichte“ veröffentlicht

Außerdem habe 1967 Jacques Derrida sein Hauptwerk geschrieben und darin postuliert, die Welt sei keine Ganzheit, die man mit Sprache durchdringen könne, sondern in der Sprache müssen man sich erst einmal selber verirren.

1992 sei der Endpunkt der Ausstellung, weil Francis Fukuyama in diesem Jahr sein dummes Buch „Das Ende der Geschichte“ veröffentlicht habe, in dem er erklärte, der Kalte Krieg sei zu Ende, der Kapitalismus und Demokratie siegten und ewiger Frieden werde herrschen.

General Idea, Pasta-Gemälde: Ohne Titel (Mastercard), 1986–1987  (Foto: Pressestelle, © Rémi Villaggi / Mudam Luxembourg)
General Idea, Pasta-Gemälde: Ohne Titel (Mastercard), 1986–1987

So einfach hätten es sich die postmodernen DenkerInnen dann doch nicht gemacht. Außerdem sei 1992 auch die blaue LED erfunden worden, das kleinste Exponat der Ausstellung: die rote LED von 1968 habe den Taschenrechner ermöglicht, die blaue LED den Flachbildschirm und damit unsere Handys.

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Doris Maull