Andreas Joachim Wolfgang Konrad Frege, besser bekannt als Campino, der Sänger und Frontman der Toten Hosen, wird in diesem Monat gleich zwei Vorlesungen als Gastprofessor an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf halten. Ein Novum, das für Rektorin Prof. Anja Steinbeck nach zehn Jahren endlich Wirklichkeit wird, wie sie SWR1 Moderator Michael Lueg im Gespräch erklärt hat.
SWR1: Es ist nicht der erste Auftritt von Campino auf dem Campus. Mitte der 1980er-Jahre hat Campino nach einem Konzert der Toten Hosen dort ein Trümmerfeld hinterlassen…
Prof. Anja Steinbeck: Ja, das stimmt. Aber sein Auftritt wird wahrscheinlich heute ein anderer sein.
SWR1: Wie haben Sie Campino dafür gewinnen können? Einfach angerufen …?
Steinbeck: So einfach war das leider nicht. Ich bin 2014 als Rektorin der Heinrich-Heine-Universität ins Amt gekommen, habe es da schon einmal probiert, und habe eine Absage kassiert. Dann haben wir es zehn Jahre lang immer wieder angefragt, dann einige Gespräche geführt und dann hat er zugesagt.
SWR1: Warum hatte er damals vor zehn Jahren abgesagt?
Steinbeck: Campino ist ja jemand, der einen sehr starken Wertekompass hat. Jemand, der genau weiß, was für ihn richtig ist und was nicht, was ihm und in seiner Karriere guttut oder zu seiner Persönlichkeit passt. Ich glaube, es war vor zehn Jahren einfach nicht die Zeit.
SWR1: Es wird zwei Vorlesungen mit Campino geben. Welche Themen bringt er als Gastprofessor mit?
Steinbeck: Heute hat er seinen Bandmusiker, Kuddel, dabei. Da wird es um die Liedtexte gehen, die er geschrieben hat, und welche Texte ihn inspiriert haben. Das wird eben begleitet durch seinen Gitarristen. Ich bin sehr gespannt, ich freue mich sehr darauf.
Das nächste Mal wird es um den Umstand gehen, dass alle Menschen immer glauben, sich sofort zu allem positionieren müssen, und um diese Kakophonie in der öffentlichen Meinung. Also zwei sehr unterschiedliche Beiträge.
SWR1: Für heute gibt es keine freien Plätze mehr. Wie kommt man an die kostenlosen Karten für die nächste Campino-Vorlesung am 23. April?
Steinbeck: Man kann sich da genauso wie bei der ersten Vorlesung bewerben und dann wird ausgelost und wenn man Glück hat, kann man in den Hörsaal kommen.
Das Gespräch führte Michael Lueg.