Unser Gehirn kann nur eine begrenzte Anzahl von Variablen handhaben. Das heißt, in unserer Aufmerksamkeit können wir nur an eine bestimmte Anzahl von Dingen denken, meist sind das sechs bis sieben. Wenn das angefüllt ist mit Dingen, die notwendig sind, um den eigenen Alltag oder den Familienalltag zu organisieren ist es schwierig, in einem konkreten Moment noch zusätzlich Dinge abzuspeichern. Oder Dinge sind abgespeichert, aber wir können sie in einem konkreten Moment nicht abrufen, weil auch hier die Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet ist.
Im Arbeitsgedächtnis sind die aktuell wichtigen Informationen
Wir haben in unserem Stirnlappen ein Gehirnareal, das das Arbeitsgedächnis beinhaltet. Das kann wie eine Art Scheinwerfer ein bisschen ins Gehirn "leuchten": Was ist denn wohl wichtig? – Dort werden alle Aufgaben reingefüllt, die wir aktuell erledigen müssen. Dieser Scheinwefer kann auch nach außen gerichtet sein um darauf zu reagieren, ob in der Umwelt etwas Wichtiges passiert.
"Gnade des Vergessens", um handlungsfähig zu bleiben
Wenn hier die volle Kapazität ausgeschöpft ist, ist es schwierig, noch weitere Dinge abzuspeichern bzw. abzurufen. Da hilft nur, sich Notizen zu machen oder in bestimmten Momenten in der Organisation innezuhalten und bewusst die Dinge zu durchdenken, achtsam stehen zu bleiben, die Augen zu schließen. Dadurch kann man die Welt kurz ausblenden. Indem man eine kognitive Extraschleife einlegt und die Sache noch einmal durchdenkt, kriegt sie ein Markierung im Gehirn, die die Chance des Erinnerns zumindest deutlich erhöht.
Man sollte das aber nicht zu häufig machen. Denn es liegt auch eine gewisse Gnade im Vergessen, damit wir in der nächsten Situation handlungsfähig bleiben.
Gehirn Warum ist Gähnen ansteckend?
Beweisen kann man es nicht, aber es hängt wohl mit den sogenannten Spiegelneuronen zusammen. Das sind bestimmte Gehirnstrukturen, die man zumindest bei Affen und Menschen findet. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0
Körper Wie lange braucht ein Lichtsignal vom Objekt ins Gehirn?
Bis wir ein Objekt erkennen, brauchen wir etwa 150 Millisekunden. Die meiste Zeit davon verbringt das Signal "in unserem Kopf". Warum ist das so? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Musik Wie entsteht ein Ohrwurm?
Studien haben gezeigt, dass Ohrwürmer gerne in einer reizarmen Umgebung auftauchen. Und Leute, die viel Musik hören, haben auch viele Ohrwürmer. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Hirnforschung Wie sorgt man für schöne Erinnerungen?
Ob man ein Ereignis als schön in Erinnerung behält, hängt nur zum Teil davon ab, ob man es in dem Moment als schön erlebt hat. Das aktuelle Erleben und die Erinnerung daran sind psychologisch tatsächlich zwei paar Schuhe. Die Hirnforschung hat nämlich gezeigt, dass eine Erinnerung jedesmal, wenn wir sie abrufen, neu bearbeitet und abgespeichert wird. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.