Brauchtum

Woher kommt die Tradition des Leichenschmauses?

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AUTOR/IN
Reiner Sörries

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Gäste und Sargträger verköstigen

Der Leichenschmaus war früher immer eine echte Mahlzeit. Die hatte zunächst ganz praktische Gründe, denn früher reisten die Leute zur Beerdigung teilweise von weit her an und mussten verköstigt werden.

Die Sargträger, die ja schwere Arbeit zu verrichten hatten, mussten ebenfalls verköstigt werden und sollten etwas zu trinken bekommen.

Soziales Ritual: Trauernde unterstützen

Darüber hinaus gehört aber der Leichenschmaus zu den sogenannten sozialen Ritualen. Die trugen dazu bei, dass der trauernde Mensch wieder in die Gemeinschaft der Lebenden hineinfinden konnte. Das gelingt beim Essen und Trinken eben ganz gut, denn man sagt ja auch, dass dies Leib und Seele zusammenhält.

Dazu gehört auch der Alkohol bzw. das Gläschen Schnaps, mit dessen Hilfe die Spannung abfällt und man wieder den ersten Schritt ins Leben hinein tun kann. Aus diesem Grund halte ich bis heute den Leichenschmaus, trotz des etwas unglücklichen Begriffes, für sehr wichtig.

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