Brauchtum

Warum bestatten wir unsere Toten in Särgen?

Stand
AUTOR/IN
Reiner Sörries

Audio herunterladen ( | MP3)

Im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein war es auch bei uns üblich, nur in einem Tuch bestattet zu werden, und zwar möglichst innerhalb der ersten 24 Stunden nach Eintritt des Todes.

Angst vor dem Scheintod führte zur 48-Stunden-Frist

Die allgemeine Verbreitung des Sarges etablierte sich ab etwa 1800 und erfolgte parallel zur Entstehung der Leichenhäuser. Die Leichenhäuser wurden eingeführt, um den Scheintod zu verhindern. Die Menschen kamen also ins Leichenhaus und wurden dort mindestens 48 Stunden lang unter Beobachtung aufgebahrt. So wollte man sicherstellen, dass man – sollte man noch das kleinste Anzeichen von Leben entdecken – sofort entsprechend einschreiten könnte.

Die Angst vor dem Scheintod hat also zu dieser 48-Stunden-Frist geführt, die bis heute gilt. Damit war es nicht mehr möglich, den Menschen zu Hause zu lassen, sondern man hielt – auch aus hygienischen Gründen – das Leichenhaus für notwendig. Und das wiederum hat die Notwendigkeit eines Sarges nach sich gezogen.

Tod und Trauer Warum werden Tote in festlicher Kleidung in den Sarg gelegt?

Der „Staatsakt“, mit dem man sonst Bestattungen vornahm, lag darin begründet, dass man den Verstorbenen früher gerne in seinem „besten Gewand“ bestattet hat. Das war häufig der Hochzeitsanzug bzw. das Hochzeitskleid, weil man davon ausging, dass der Tod auch etwas Würdevolles haben soll. Von Reiner Sörries

Tod und Sterben In welchem Monat sterben die meisten Menschen?

Bei den meisten Todesfällen spielt die Jahreszeit keine Rolle. Die bilden einen Durchschnitt, der das ganze Jahr über gleich ist. Im Winter kommen aber einige Sterbefälle hinzu. Warum ist das so? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Derzeit gefragt

Redensart Woher kommt "der Teufel ist ein Eichhörnchen"?

Der weit verbreitete Spruch hängt damit zusammen, dass das Eichhörnchen immer schon im Aberglauben negativ besetzt war. Denn zwei Faktoren verbinden es mit dem Teufel. Von Rolf-Bernhard Essig.

Gesundheit Mit dem Rauchen aufhören: Wann ist der Körper wieder auf Nichtraucherniveau?

Das Rauchen hat viele Auswirkungen auf den Körper. Manche verschwinden, wenn man aufhört, schneller, andere brauchen länger. Recht schnell verschwinden die unmittelbaren Symptome, also der Raucherhusten und die Kurzatmigkeit. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Klima Versprühen Flugzeuge am Himmel Aluminium, um eine weitere Klimaerwärmung zu verhindern?

Nein, stimmt nicht. Es ist eine Verschwörungstheorie, die sich seit Jahren hält: Die „bösen Amerikaner“ sprühen, damit sie an ihrer Klimapolitik nichts ändern müssen, stattdessen Metalle in die Atmosphäre, sodass die die Sonnenstrahlen reflektieren und sich das Klima auf diese Weise wieder abkühlt ... Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Redewendung Grinsen wie ein Honigkuchenpferd – Woher kommt das?

Eine der beliebtesten Formen für Lebkuchen war früher ein Pferd. Und den Kopf dieser leckeren Honigkuchenpferde zierte ein lustiges Dauergrinsen aus weißem Zuckerguss. Von Rolf-Bernhard Essig