Meteorologie

Was sind Zeichen für den Klimawandel?

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Sven Plöger
Meteorologe Sven Plöger (Foto: IMAGO, Klaus W. Schmidt via www.imago-images.de)

Eine kurze Hitzeperiode allein ist noch kein Hinweis auf den Klimawandel. Entscheidend ist, dass die Häufung dieser extremen Hitze und die Anzahl der Hitzerekorde weltweit deutlich zunehmen. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Kälterekorde deutlich ab.

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Hitze hat es natürlich früher auch schon gegeben:

  • 1889
  • 1911
  • 1934
  • 1947
  • 1959
  • 1976: ein sehr trockenes, lange heißes Jahr
  • 2003: Jahrhundertsommer, auch wenn im Vergleich zu 2018 noch geringere Werte erreicht wurden
  • 2006: Hitze während der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland

Man findet natürlich immer wieder Jahre mit Hitze und mit sommerlichen Perioden, das gehört dazu. Und es gibt Wetterlagen, wo es auch in früherer Zeit mal lange heiß war.

Häufung von Hitzerekorden nimmt zu, die von Kälterekorden nimmt ab

Im Vergleich zu früher gibt es aber einen Unterschied: Die Häufung dieser extremen Hitze nimmt deutlich zu. Die Anzahl der Hitzerekorde weltweit, nicht nur bei uns, nimmt deutlich zu.

Die Anzahl der Kälterekorde gibt es weiter, aber sie nimmt deutlich ab. Das ist auch logisch, wenn es in einer Atmosphäre im Mittel wärmer wird. Das ist also an dieser Stelle nicht verwunderlich.

33°C am Polarkreis

Wir haben stellen durch diese Häufung eine Veränderung fest, auch wenn wir übers Land hinausgucken. In den letzten Wochen hatten wir in Alaska mühelos 33°C am Polarkreis, das sind absolut neue Rekorde. Da ist Hitze in Bereiche vorgestoßen, wo sie bisher unüblich ist. In Sibirien haben wir im Moment Waldbrände, die in der rauchenden Fläche so groß sind wie ganz Deutschland.

Daran sieht man, dass sich auf dieser Welt tatsächlich etwas verändert. Aber wir dürfen nicht den Fehler machen, jedes Wettergeschehen dem Klimawandel zuzuschreiben.

Klima ist Statistik des Wetters.

Wir beobachten Veränderungen über längere Zeit. Wir hatten am 25. Juli 2019 die neuen Rekorde, die beachtlich waren. Wenn man sich überlegt: Seit wir leben, haben wir in Deutschland einen Tag gehabt, 1983, wo eine Wetterstation über 40°C kam, genauer gesagt: 40,2. Wir hatten dann noch 2003 und 2015, wo drei, vier Wetterstationen in Summe die 40°C knapp überschritten haben.

60 Wetterstationen haben das allein am 25. Juli 2019 gemacht, und der Rekordwert ist um anderthalb Grad nach oben gestolpert.

Das ist auffällig, und da findet man tatsächlich die Wirkung einer insgesamt wärmer gewordenen Atmosphäre. Der Klimawandel steckt also mit drin in diesem Geschehen.

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