Ja, die Raumfahrt ist eine zusätzliche Belastung für die Erde. Eine Ehrenrettung für die Raketenstufen kann ich versuchen: Die Erststufen fliegen oftmals mit einem Gemisch aus Raketenkerosin und Sauerstoff – das ist für die Umwelt nicht so doll. Es gibt aber auch – eher im Oberstufenbereich verbreitet – Gemische aus Wasserstoff und Sauerstoff.
Wenn mit Wasserstoff und Sauerstoff geflogen wird, entsteht beim Verbrennen tatsächlich nur Wasser. Dann ist die Bilanz gar nicht so übel – eher ein „Ökoantrieb“. Aber die richtig leistungsstarken Raketenstufen sind schon einigermaßen schmutzig.
Abwägen zwischen Forschungsdrang und Umweltschutz
Man muss die Dinge einfach in der Balance halten: Wir sind als Menschheit neugierig und es ist spannend, von unserem Planeten wegzukommen und sich das Drumrum anzuschauen. Aber man sollte schauen, dass es auf eine ökologisch einigermaßen vertretbare Weise passiert.
Was den Weltraumschrott angeht: Alle Raumfahrtagenturen haben mittlerweile zumindest verabredet, dass sie ihre Satelliten so bauen, dass die Klappen der Satelliten beim Öffnen in der Umlaufbahn nicht abgesprengt werden und dann im Weltall herumtreiben, irgendwann runterfallen und als Weltraumschrott etwas gefährden. Diese Teile verbleiben jetzt an einer Art Bändchen hängend am Satelliten, damit nicht ganz so viel Schrott produziert wird.
Raumfahrt Wie ökologisch ist ein Raketenstart?
Raketen sind in kürzester Zeit durch unsere Wetterschicht, durch die ersten zehn Kilometer der Atmosphäre durch. Dann fliegen sie in der Stratosphäre und hinterlassen ihren Abgasstrahl. Das ist natürlich kritisch zu betrachten. Von Uwe Gradwohl
Porträt Ulugh Bek – Gescheiterter Aufklärer des Islam
Ulugh Bek war im 15. Jahrhundert Herrscher in Samarkand und Ausnahme-Astronom. Er wollte die Naturwissenschaften reformieren. Verhinderte sein Tod eine islamische Epoche der Aufklärung? Von Uwe Springfeld (SWR 2022) | Manuskript und mehr zur Sendung: http://swr.li/ulugh-bek | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Folgt uns auf Mastodon: @swr2wissen@social.tchncs.de
Astronomie Bau-Start für riesiges Radioteleskop Square Kilometre Array
Nach jahrzehntelangen Planungen haben im Outback von Westaustralien und in Südafrika offiziell die Bauarbeiten für das größte Radioteleskop der Welt begonnen. Damit sollen die dunkle Materie, die Entstehung von Galaxien und die Ausdehnung des Universums erforscht werden.
Christine Langer im Gespräch mit Prof. Michael Kramer, Max-Planck-Institut für Radioastronomie Bonn.