Redewendungen

"Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt" – Woher kommt das?

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Rolf-Bernhard Essig
Rolf-Bernhard Essig (Foto: IMAGO, SWR, imago/Lichtgut)

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Till Eulenspiegel nahm es wie immer sehr genau

Wie so oft geht es in diesem Fall um alte Geschichten, die man sich früher ja gerne erzählte. Und wenn sie gut waren, dann reduzierten die sich manchmal auf einen Satz oder einen Satzteil. In diesem Fall geht es um einen Till-Eulenspiegel-Schwank. Der war einmal bei einem Bauern angestellt und sollte Bier brauen. Der Bauer musste in die Stadt und sagte, er solle sorgfältig den Hopfen sieden. Nun hatte der Bauer einen Hund, der "Hopf" hieß ... Sie können sich vorstellen, was passiert.

Brauer-Hund "Hopf" landet in der Braupfanne

Till Eulenspiegel nimmt ja alles ganz wörtlich. Er nimmt den Hopfen – also den Hund – und wirft ihn in die Braupfanne, wo dieser unter verrückten Zuckungen stirbt. Als der Bauer nach Hause kommt und sich aufregt, kann er aber eigentlich nichts machen, denn er hat es ja selbst so formuliert: Er solle den Hopfen sieden. Der Bauer jagt Till Eulenspiegel daraufhin vom Hof. Als Kurzform dieser Geschichte sagt man dann, wenn etwas Unerhörtes passiert: Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt!

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Schon in der  Antike hat man gesagt, bestimmte Körpersäfte würden unsere Gesundheit und auch unsere Stimmung bestimmen. Denn man ging von vier Körpersäften aus. Rolf-Bernhard Essig

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Es gibt eine Vergleichsredensart: "Der ist über den Jordan gegangen." Das heißt, er ist gestorben. Das bezieht sich auf die alten Grenzen Israels. In Wuppertal jedoch liegt jenseits des Flusses das Gefängnis. Von Rolf-Bernhard Essig

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Dass die Hühner lachen, wenn jemand etwas ankündigt, ist etwas eher Lachhaftes und Scherzhaftes. Auf diese Art und Weise kann man das, was da im Raume steht, auch heruntermachen und sagen: "Das ist so, dass da die Hühner sogar lachen." Von Rolf-Bernhard Essig