Keine Herleitung aus dem Jiddischen
Ich war lange der Annahme, dass diese Redewendung auf eine aus dem Jiddisch-Hebräisch kommende Formel zurückzuführen sei – "hazlóche un bróche" heißt so viel wie Glück, Erfolg und Segen. Das war der Stand der Forschung vor einigen Jahren.
Inzwischen habe ich mit einem Jiddisten, also einem Spezialisten für das Jiddische, gesprochen. Der sagt, dass das ganz undenkbar sei; er sieht da überhaupt keinen Zusammenhang.
Viel Glück: Brüche wünschen auch Engländer und Segler
In der Tat sagen wir ja schon lange "das ist kein Beinbruch" um auszudrücken: Das ist nicht schlimm. – Und das Brechen des Halses ist als Drohung oder als Problem sprichwörtlich geworden. Insofern brauchen wir den Übergang oder den Umweg über das Jiddisch-Hebräische gar nicht.
Im Englischen kennt man "break a leg", wörtlich "Brich dir ein Bein" – ein Ausdruck, mit dem man Glück wünscht und der mit dem Jiddischen gar nichts zu tun hat. Auch beim Segler-Ausdruck "Mast- und Schotbruch" gibt es keine Verbindung zum Jiddischen.
Der Ausdruck "Hals- und Beinbruch" kommt also ganz direkt aus deutscher Tradition.
Redewendung Woher kommt "sich nicht ganz grün sein" und "dasselbe in Grün"?
Jemandem grün sein kommt von der positiven Bedeutung der Farbe. Wenn ich jemandem grün bin, dann bin ich ihm gegenüber wachstumsorientiert, es ist in einen positiven Bereich hineingehend. Von Rolf-Bernhard Essig
Redensart Was bedeutet "jemandem die Hammelbeine langziehen"?
Der Hammel wurde gerne als Schimpfwort verwendet. Wenn man den geschlachtet hat und ihm die Haut abzog, dann wurden die Beine scheinbar länger, weil ja die Haut heruntergezogen wurde. Von Rolf-Bernhard Essig
Redensart "Durch die Lappen gehen" – Woher kommt der Ausdruck?
Hier geht es um die Jagd. Man hat bei der Treibjagd ein Areal mit Seilen abgesperrt. Über diese Seile hat man Tücher gehängt, die teilweise sogar – wie man auf alten Kupferstichen sehen kann – mit Fratzen bemalt waren. Von Rolf-Bernhard Essig
Redewendung "Bis in die Puppen wach bleiben" – Woher kommt der Ausdruck?
"Bis in die Puppen" ist eine ganz lustige Berliner Redensart. König Friedrich II. hat, als er inthronisiert wurde, am Großen Stern im Tiergarten Götterstatuen aufstellen lassen. Die Berliner waren ein bisschen respektlos und sagten, dass seien die Puppen des Königs. Von Rolf-Bernhard Essig