Auch 2023 umfasste das Spektrum der Donaueschinger Musiktage feine Klangpoetik und fast tanzbare Ensemble-Grooves. Erklärtes Ziel des traditionsreichen Festivals war „Collaboration“ – Zusammenarbeit. Festivalleiterin Lydia Rilling wollte damit die Idee einer vernetzten, lebendigen Kreativität in den Mittelpunkt stellen – und weniger das Klischee vom einsam schaffenden Komponisten bedienen.
Auch sonst hat Lydia Rilling einiges erneuert, so wurden die Werke von mehr als zwei Drittel der Komponistinnen und Komponisten, die sie eingeladen hatte, zum ersten Mal bei den Musiktagen aufgeführt. Und knapp 70 Prozent davon waren Frauen. Und auch musikalisch war am Rande des Schwarzwalds 2023 einiges in Bewegung.
Zusammenarbeit im Team statt einsam schaffende Komponisten
„Collaboration“ — Zusammenarbeit. So lautete das Motto der Donaueschinger Musiktage 2023. Die Idee, die Festivalleiterin Lydia Rilling damit verbindet, ist eine Abkehr vom Gedanken des einsam schaffenden Komponisten hin zu einer vernetzten, lebendigen Kreativität.
Die Donaueschinger Musiktage 2023 in Bildern
Lydia Rilling leitete in diesem Jahr zum ersten Mal das traditionsreiche Festival für Neue Musik, und sie brachte Einiges — ganz „untraditionell“ — in Bewegung: Mehr als zwei Drittel der Komponistinnen und Komponisten, die sie eingeladen hatte, wurden zum ersten Mal bei den Musiktagen aufgeführt. Und knapp 70 Prozent davon waren Frauen.
Enorme ästhetische Bandbreite der 23 Uraufführungen
Die ästhetische Bandbreite der 23 Uraufführungen, die in den drei Festivaltagen zu erleben waren, erwies sich als enorm. Von poetisch-feinsinnigen Klangerkundungen über Moritaten, in denen das Gegenwartsgeschehen besungen wurde, bis hin zum düsteren Post-Industrial-Brett war alles dabei. Und die Prozesse, in denen diese Musiken entstanden sind, waren häufig — getreu dem Festivalmotto — kollaborativer Art.
Das New Yorker Ensemble Yarn/Wire
New Yorker Ensemble Yarn/Wire im Fokus
Einen Fokus bei den Musiktagen hatte das New Yorker Ensemble Yarn/Wire, das in zwei Konzerten ein immenses Panorama dessen bot, was Neue Musik sein kann. Den frenetischsten Beifall bekam das Quartett für ein Stück, das gemeinsam mit dem Trompeter Peter Evans entstand.
Erstes Orchesterstück der 91-jährige Éliane Radigue
Die Donaueschinger Musiktage sind immer auch ein Festival der Orchestermusik: mit zwei Konzerten war das SWR Symphonieorchester vertreten. Auch hier wurden die völlig unterschiedlichen Zugänge zum Orchester, die die Komponistinnen und Komponisten gewählt hatten, mit jedem Stück greifbar. Die 91-jährige Éliane Radigue gestaltete ihr erstes Orchesterstück als sanfte Entwicklung, während Steven Takasugi in seinem Klavierkonzert unzählige Klangschwärme entfesselte.
Video: Das Eröffnungskonzert des SWR Symphonieorchesters
Die Musiktage sind ein Ort der Bewegung
Drei Tage Neue Musik am Rand des Schwarzwalds: Auch in diesem Jahr bewiesen die Donaueschinger Musiktage einmal mehr, dass sie ein Ort sind, an dem die Musik der Gegenwart — so unterschiedlich sie auch klingen mag — immer in Bewegung ist.
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SWR Web Concerts Das SWR Symphonieorchester bei den Donaueschinger Musiktagen 2023
Uraufführungen von Matana Roberts, Sara Glojnarić, Clara Iannotta sowie Éliane Radigue & Carol Robinson. Mit RAGE Thormbones und dem SWR Symphonieorchester unter der Leitung von Baldur Brönnimann. Livemitschnitt vom 20.10.2023 in der Baarsporthalle Donaueschingen.
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Audios zum Festival vom 19. bis 22. Oktober Die Donaueschinger Musiktage 2023 bei SWR2
Die Donaueschinger Musiktage sind das weltweit bedeutendste Festival für zeitgenössische Musik. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen alle SWR2 Sendungen rund um das Festival zur Verfügung: Konzertübertragungen, Gespräche und Hintergrundberichte.